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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pollack hatte eine unverschlossene Ampulle beiseite gestellt und lutschte an seinem Daumen.
    »Geritzt«, nuschelte er. Bedrich wollte auffahren, beherrschte sich aber im letzten Moment. Sein Assistent schien nicht zu wissen, was dieses »geritzt« bedeuten konnte. Zu helfen war ihm nicht mehr — mochte er die Wunde aussaugen oder ausbrennen… Was immer er tat, mußte vergebens sein. In Bedrichs Augen trat das Glimmen gespannter Neugiörde.
    »Tut es weh?« fragte er verhalten. Pollack schüttelte den Kopf. Er nahm den Daumen aus dem Mund und blickte sich verwundert um.
    »Aber, Doc…« sagte er. Seine Hände fuhren umher und suchten Halt. Er wollte sich an die Augen greifen, aber die Bewegung war schon zuviel für ihn. Er riß den Mund auf, wollte krampfhaft Atem holen, die Knie knickten ihm ein, und indem er wie in einer gequälten Spirale zu Boden sank, wischten seine Arme über den Laboratoriumstisch und fegten einige der noch offenen Ampullen zu Boden.
    Er hatte das Bewußtsein schon verloren, als sein Körper auf den Fliesen aufschlug. Seine Beine zuckten noch ein paarmal wie im Krampf, dann streckte er sich aus und lag reglos da.
    Bedrich hatte das alles mit zusammengekniffenen Augen beobachtet. Jetzt ging er mit vorsichtigen Schritten zu dem Toten hin. Seine Finger schlossen sich um den Puls. Er hob die Augenlider seines Assistenten. Die Iris war nadelspitz zusammengezogen. Bedrich ließ die Hand fahren — sie schlug mit klatschendem Geräusch auf den Fliesenboden auf.
    »Sein Pech«, murmelte er. »Ich habe es ihm oft genug gesagt.« Sein Blick wanderte vom Körper des Toten über die verstreuten Glassplitter und die kleinen Lachen der Flüssigkeit. Er dachte nach und kratzte sich dabei an einer kleinen, bräunlichen Warze über dem Kieferknochen. Achselzuckend ging er zu einem Regal, nahm einen kleinen gepolsterten Holzkasten, der zur Aufnahme der Ampullen vorbereitet war, und legte die vier fertigen Ampullen in die ausgekleideten Fächer. Drei Fächer blieben leer. Bedrich verschloß den Holzkasten in einem schwarzen Aktenköfferchen und ließ den Blick noch einmal über die Szenerie sdiweifen.
    Er nahm das Köfferchen und ging hinaus. Vor der alten Wellblechgarage, die das Labor beherbergte, stand eine geräumige Limousine, allerdings nicht das neueste Modell. Er verstaute das Aktenköfferchen sorgsam unter dem rechten Vordersitz, dann kehrte er ins Labor zurück.
    Aus dem Regal nahm er eine große, bauchige Flasche, aus der er ein weißes kristallines Pulver auf den Boden schüttete. Von einem kleinen Tisch, auf dem noch eine Kaffeetasse stand und ein Sahnebüchschen, nahm er die Zuckerdose und entleerte sie über die Kristalle. Nach einem letzten, abschätzenden Blick über die ganze Einrichtung griff er zu der Säureflasche. Er nahm sie mit hinaus und hielt sie in der Hand, während er den Motor des Wagens startete und bei angezogener Handbremse den Gang des automatischen Getriebes einlegte.
    Dann trat er von außen an den Schuppen heran. Mit dem Ellbogen drückte er die Fensterscheibe ein, griff nach innen, löste den Riegel und öffnete das Fenster. Das Häufchen weißer Kristalle lag direkt unter ihm, und unter ihm starrten auch die toten Augen seines Assistenten.
    »Sorry, Pollack«, sagte Bedrich. Er löste den Stöpsel der geriffelten Säureflasche und ließ sie fallen.
    Im selben Augenblick war er mit drei Sätzen an seinem Wagen, sprang hinein und löste die Handbremse. Die Hinterräder mahlten Staub und kleine Steine hoch, ehe sie griffen. Im Rückspiegel zuckte ein fahlblauer Blitz auf, der das Viereck des Barackenfensters aufglühen ließ. Eine Lohe schlug aus dem Schuppen, als Bedrich die nahe Hauptstraße erreichte und sich nach rechts auf die Fahrbahn des Highway einordnete.
    ***
    »Spring Falls, Feuerwehr. Wer spricht?« Commander Sanderson hatte gerade sein Arsenal an Schaumlöschgeräten, ABC-Schutzanzügen und anderen Finessen moderner Feuerwehrtechnik inspiziert, als der Anruf auf dem Alarmapparat ankam. So nahm er und nicht irgendeiner seiner Feuerwehrleute den Hilferuf entgegen.
    »Hallo, Sam? Bist du das?«
    »Ja. Wer spricht?«
    »Steve Jenkins. Sam, der Schuppen draußen am Highway 76 scheint zu brennen. Ich bin eben mit dem Streifenwagen da vorbeigekommen. Es raucht aus den Fenstern. Ich habe gleich hier bei Ma Chevril haltgemacht, um dich anzurufen. Wäre gut, wenn ein paar von deinen Leuten ’rauskämen.«
    »Der Schuppen? Steve, bist du sicher, daß der verrückte

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