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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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an der ungehemmten Ausübung ihres Sex u altriebes gehindert. Aber selbst dann, wenn es zur Ve r einigung zw i schen Ler und Menschen kommen würde, wäre die Geburt eines gemeinsamen Kindes de n noch unmöglich – der biologische Unterschied war zu weit fortgeschritten.
    Neben den körperlichen Unterschieden gab es auch kulturelle. Für die Menschen war die Ler-Gesellschaftsordnung zu bäuerlich, statisch und übers e xualisiert. Für die Ler war die menschliche Kultur zu mechanistisch und hektisch. Auch die Formen der A g gression waren verschieden. Ein Ler setzte sich mit se i nem Gegner direkt auseinander, oder er ignorierte ihn völlig. Wenn es auf einen Kampf hinauslief, so war di e ser unvermeidlich und mußte unter allen Umständen au s getragen werden. Allerdings hegten sie, wie gesagt, eine große Abscheu gegen alle Waffen, die die Hand verli e ßen, auch gegen jede Art der Konfrontation, bei der ein direktes Engagement vermieden wurde. Schließlich war auch die Geburtenrate der Ler ziemlich niedrig, so daß alle Erwachsenen, soweit es irgend ging, zur Kinderpfl e ge und Erziehung herangezogen wurden. Die Menschen dagegen praktizierten jede nur bekannte Art der Em p fängnisverhütung, und dennoch reichte all das nicht aus, um die Überbevölkerung auf ihren eigenen Planeten in Grenzen zu halten.
    So war sich Han bei näherer Überlegung ziemlich s i cher, daß es mit dem Mädchen Liszendir kaum zu sexue l len Kontakten kommen würde. Na schön! Um so besser paßte er mit seiner beruflichen Ausbildung und Erfa h rung zu ihr: kaufmännisches Studium, Pilotenschein, M a schinentechnik. Mit einer gewissen Selbstgefälligkeit glaubte er, daß sie so gut wie nichts davon verstand. Ler gaben ihren Kindern keine so breite Ausbildung, sondern erzogen sie auf einen speziellen Aufgabenbereich hin, der seinerseits in der Familie, der „Webe“, überliefert und weitergegeben wurde.
    „Auch ich nehme an“, fügte Han hinzu.
    Hetrus nickte, ebenso die übrigen Anwesenden. „Schön, schön, bin sicher, ihr werdet gut zusammena r beiten. Ihr könnt abreisen, wann es euch am besten paßt. Allerdings wäre es uns lieb, wenn dies sobald wie mö g lich geschähe. Das Schiff wartet startbereit auf dem Raumhafen – alle Formalitäten sind erledigt. Es wurde auf den Ler-Namen Pallenber getauft, der – wie man mir sagte – soviel bedeutet wie ‚Perlende Woge’. Ihr braucht lediglich die Abflugkontrolle zu informieren, wenn ihr soweit seid.“
    Liszendir erhob sich ohne Umschweife. „Ich bin b e reit. Packen wir es an und bringen es schnell zu einem Ende!“
    Han erhob sich ebenfalls. „Ich muß mir noch einige Dinge besorgen und verschiedenes erledigen.“
    Hetrus unterbrach ihn. „Nicht nötig, mein Junge, wir k lich nicht nötig. Alles, was du brauchst, ist schon an Bord. Der Handelsmeister von Boomtown wird sich um alles kümmern: um deine Papiere und was es sonst noch zu erledigen gibt. Wir raten immer stets zu äußerster Diskretion und Vorsicht – eine bewährte Praxis. Jedoch in diesem Fall – ich bin sicher, das werdet ihr verstehen – möchte ich, daß …“
    „Mit anderen Worten: Macht, daß ihr wegkommt!“ unterbrach Han.
    „Um es kurz zu sagen und ohne die gute Absicht d a mit schmälern zu wollen: ja!“
    „Na gut, wenn die Sache so steht, kann ich ja ebenfalls gehen. Ich will es ebenfalls schnell hinter mich bringen.“ Letzteres war mehr an Liszendir gerichtet, die jedoch keinerlei Notiz davon nahm – oder wenigstens so tat, als habe sie es überhört.
     
    Nachdem sich alle erhoben hatten und Liszendir nach einem kurzen kühl-kritischen Blickwechsel mit Han den Raum verließ, wandte sich dieser noch jenem verschwi e genen Ler zu, der seinen Namen nicht genannt hatte.
    „Entschuldige bitte“, begann er mit gedämpfter Sti m me, obwohl niemand in Hörweite war. „Was wurde aus dem Händler Efrem? Und wie war noch gleich dein N a me? Ich glaube, ich habe ihn vorhin nicht ganz versta n den …“
    „Efrem ist hier in Boomtown, Han Keeling.“ Nach der Stimmlage zu urteilen, war er männlich, wollte man es aber allein nach der äußeren Erscheinung beurteilen, so war er weniger eindeutig als ein durchschnittlicher Ler. Die Stimme war zudem merkwürdig voll und akzentuiert, was Han jedoch weniger zu denken gab, da ja die Mö g lichkeit bestand, daß er von einem abgelegenen Planeten stammte. „Efrem befürchtete, ermordet zu werden, und beschloß, sich mit einer großzügigen Altersversorgung

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