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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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gehört Ihr freier Abzug auf Ihren privaten Schiffen und Flotten, um die entferntesten Gebiete des Imperiums anzusteuern. Sogar noch hinter die Grenzen, sollte der Imperator dies wünschen. Eine Rückkehr wird Ihnen verboten.«
    »Glauben Sie, dass er sich darauf einlassen wird?« jammerte Lovett.
    »Aber ja«, versicherte ihm Poyndex. Natürlich. Der Imperator war immer schon ein pragmatischer Mensch gewesen, genauso wie Poyndex. Dann forderte er sie auf, sich sofort in den Bunker zu begeben. Keine weitere Verzögerung mehr – für den Fall, dass der Imperator unerwartet angriff.
    Poyndex beobachtete die Mitglieder des Privatkabinetts, wie sie dem Schicksal, das er für sie vorbereitet hatte, entgegeneilten, so wie Vieh dem Tor zum Schlachthof.

 
Kapitel 35
     
    Die Kraas, die seit jeher einen Blick für Rücken, genauer genommen für die Stelle zwischen der dritten und vierten Rippe gehabt hatten, waren die ersten, die eine korrekte Analyse der Aussage ablieferten, die der Übertragung des Imperators zugrunde lag. »Verdammter Poyndex! Der verdammte Saukerl hat uns für dumm verkauft.«
    Warum auch nicht? An seiner Stelle hätten sie sich nicht anders verhalten.
    »Hätten wir uns denken können«, knurrte der nun fette Zwilling. »Jetzt hängen wir hier in dem verdammten Bunker rum und warten, warten, warten. Dabei haben wir keine Streitkräfte mehr, weder im All noch in der Luft noch in den Raumhäfen.«
    Ihr Geschrei wurde so laut wie noch nie, seit sich das Privatkabinett in den Untergrund zurückgezogen hatte. Seit sich Poyndex auf seine »Verhandlungsmission« begeben hatte, hatten die Kraas ihre Zeit damit verbracht, sich voll zu stopfen und anschließend wieder zu entleeren. Malperin und Lovett saßen häufig beieinander, ohne jedoch etwas zu sagen. Sie glichen einem Paar schweigender Geister, das in den Kellern der einstigen Machtzentrale herumirrt.
    Wachmannschaften und Diener lernten schnell, ihre Anordnungen rasch und lautlos auszuführen und sich anschließend in die eigenen Diensträume zurückzuziehen.
    Auf einer speziellen Wellenlänge empfingen sie schließlich folgende Nachricht:
    »Hier spricht der Ewige Imperator.
    Ein Gesandter des verräterischen Kabinetts hat sich mit mir in Verbindung gesetzt. Sie haben Bedingungen gestellt, damit sie sich ergeben.
    Ich weise diese Bedingungen hiermit im Namen der gesamten Zivilbevölkerung und des Imperiums zurück. Mit Mördern wird nicht verhandelt.
    Ich fordere die sofortige, vollständige und bedingungslose Kapitulation.
    Bürger der Erstwelt!«
    Die Kraas hatten laut zu schreien angefangen. Keiner im Com-Raum hörte die Details der weiteren Anordnungen des Imperators. Sie enthielten keine Überraschungen: auf der Erstwelt wurde das Kriegsrecht verhängt. Das Militär wurde angewiesen, in die Kasernen zu gehen und dort zu bleiben. Alle Offiziere, inklusive Unteroffiziere, hatten für Disziplin zu sorgen. Sämtliche Schiffe hatten Startverbot und wurden bei Nichtbeachtung beschossen. Die Polizei hatte für Ruhe und Ordnung unter der Zivilbevölkerung zu sorgen – wenn möglich ohne Anwendung von Gewalt. Aufständische und Plünderer wurden sofort festgenommen und später bestraft …
    Keine überraschenden Mitteilungen.
    Bis er zum Ende kam:
    »Die Imperialen Streitkräfte landen innerhalb der nächsten Stunde auf der Erstwelt.«
    Was nicht mehr möglich schien, trat ein: das Heulen der Kraas wurde noch lauter.
    In der Falle sitzen … Mist, verdammter … nichts wie raus hier.
    Eine der beiden nahm Verbindung zum Raumhafen der Hauptstadt Fowler auf; hastig wurden dem Kommandanten Anweisungen zum sofortigen Start ihrer »Yacht« – eines schwer bewaffneten, ehemaligen Kreuzers – sowie der beiden Begleitschiffe gegeben.
    »Warum?« wunderte sich Malperin. »Wo sollen wir denn hin?«
    »Quatsch! Es gibt immer irgendeine Hintertür.«
    Die andere Kraa fiel ein: »Wenn nicht, dann will ich verdammt noch mal lieber im Kampf abkratzen, als hier drauf zu warten, bis ich abgeschlachtet werde.«
    Und weg waren sie.
    Lovett erhob sich, um einen Drink einzuschenken. Doch dann stellte er das noch leere Glas wieder ab und setzte sich. Er starrte Malperin an. Wieder herrschte Stille.
     
    Ein Kampfschiffgeschwader stieß als Vorhut kreischend auf die großen Landeflächen von Soward nieder. Andere Kampfverbände verteilten sich strategisch über den restlichen Raumhäfen der Erstwelt.
    Der befehlshabende Waffenoffizier des Kommandoschiffs erstattete Meldung

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