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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Gedanken jagten – aber woran er dachte, wusste sie nicht.
    Einmal beobachtete Cind, wie er mitten in einem Trinkspruch auf den Imperator aufsprang und dessen Porträt im Bankettsaal des Schiffes betrachtete. Er starrte lange Zeit darauf, schüttelte den Kopf und trank sein Glas aus. Einen Moment später lachte und trank er bereits wieder mit seinen Freunden.
    Cind jedoch erinnerte sich lange Zeit an diesen Blick und fragte sich, was wohl in Sten vorgegangen sein mochte.

 
Kapitel 37
     
    Malperin und Lovett saßen in einer Zelle an Bord der Normandie, der Privatyacht des Imperators. Ihr Quartier sah wie eine recht komfortable Suite aus, aber die Türen waren verschlossen und bewacht, alles, was als Waffe hätte benutzt werden können, war entfernt worden, Sensoren registrierten jeden Atemzug.
    Der Nebel, in dem sie sich noch befunden hatten, als Sten sie gefangen nahm, hatte sich etwas gelichtet.
    Man hatte ihnen mitgeteilt, dass man sie vor Gericht stellen würde. Die Verhandlungen würden auf Newton stattfinden. Sie sollten die besten Verteidiger des Imperiums erhalten, außerdem eine angemessene Vorbereitungszeit für ihre Verteidigung.
    Vorsichtig, immer auf der Hut vor den Überwachungsgeräten, hatten die beiden angefangen, darüber zu diskutieren, wie sie sich verhalten sollten, welche Verteidigung sie wählen sollten. Sie hatten begonnen, sich weitschweifiger Umschreibungen zu bedienen und, unnötigerweise, zu flüstern.
    Einst waren sie zu sechst gewesen – fest entschlossen, die höchste Macht zu ergreifen. Und einen Augenblick lang hatten sie sie in Händen gehalten.
    Doch jetzt – vergiß die Toten, vergiß diese Zelle, sagte Malperin. Das Leben ist dazu da, gelebt zu werden. Lovett gelang ein schwaches Lächeln.
    Es klopfte, und die Tür ihrer Suite wurde geöffnet.
    Ein Mann trat ein. Er war weder groß noch klein und sah aus, als sei er in guter körperlicher Verfassung. Er trug teure Zivilkleidung. Er war nicht hässlich, aber auch nicht gutaussehend.
    »Verehrte Wesen«, sagte er sanft. »Ich bin als Ihr Begleiter und Beistand bei der Verhandlung ausgewählt worden. Mein Name ist Venloe.«
     
    Mahoney stürmte wild fluchend in das Privatbüro des Ewigen Imperators. In seiner zitternden Hand hielt er ein Fiche.
    »Mein Gott, Ian. Was ist denn los?«
    »So ein verdammter Schwachkopf auf der Normandie . Spielt den lieben Gott! Gefangene aus Zelle entflohen. Weg zu einem Rettungsboot gefunden. Versuchen einzudringen.
    Sicherheitsoffizier versucht, das zu verhindern, ist aber gezwungen zu …
    Beim Fluchtversuch erschossen! Herrgott! Dieser verdammte Idiot hat nicht mal eine originelle Entschuldigung! Die ganze Arbeit! Sten wird den verdammten Blödmann umbringen – aber zuerst schlag ich ihn zusammen. Jesus, Maria und Josef auf einem A-Grav-Gleiter! Ich nagele den Kerl ans Kreuz. Reiß ihm die Eingeweide raus!« Er holte Luft. »Ich glaub’s einfach nicht. Verdammt noch mal!«
    Der Imperator ergriff das Fiche, legte es in ein Lesegerät und scannte die dekodierte Botschaft, die im Imperialen Befehlscode übermittelt worden war.
    Er las sie noch einmal durch und murmelte dann: »Das ist nicht gut, Ian. Ganz und gar nicht.«
    »Nicht gut, okay.« Mahoney hatte sich allmählich wieder im Griff. »Du bist der Boss. Wie hoch hängen wir ihn, diesen … wer auch immer dafür verantwortlich ist? Ist ja eigentlich egal. Was können wir zur Schadensbegrenzung unternehmen?«
    Der Imperator dachte einen Moment nach. »Nichts. Was geschehen ist, lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Ich werde mich darum kümmern, wie wir mit unserem eifrigen Ballermann verfahren werden. Aber das ist alles. Keine Untersuchung, Mahoney. Das ist ein Befehl.« Er hielt kurz inne. »Also wird es keinen Prozess gegen diese Kriegsverbrecher geben. Ich glaube nicht, dass es viel ausmacht. Das Privatkabinett hat noch zu viele Schandtaten hinterlassen, als das sich jemand für das Schicksal von Malperin und Lovett interessiert.«
    »Ah ja«, erwiderte Mahoney ungläubig. »Die beiden sind einfach … verschwunden?«
    »So was in der Art. Wie ich bereits sagte, was geschehen ist, lässt sich nicht rückgängig machen. Schenk ein, Ian. Wir trinken ihre Seelen zur Hölle, wie Stens haarige Freunde es zu tun pflegen.«
    Ian starrte den Imperator an, stand auf und ging zum Tisch, auf dem eine Flasche Stregg stand.
    Der Ewige Imperator drehte seinen Sessel und sah zum Fenster hinaus auf Arundel, seinen von der Atomexplosion

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