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Mosaik

Mosaik

Titel: Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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jungen Bajoraner. Sie konnte es schaffen. Ein Schritt, dann noch einer. Und wieder mußte sie sich dem Zorn des Windes entgegenstemmen, einem Heulen, das alle anderen Geräusche überlagerte. Jeder Atemzug brachte neue Schmerzen, schürte das Feuer in ihren Lungen.
    Jerron war nicht bewußtlos. Aus trüben Augen sah er zu Janeway auf und schien etwas zu betrachten, das sein Ich für irreal hielt. Die Uniform wies mehrere verkohlte Stellen auf –
    allem Anschein nach war der junge Mann von einem Plasmablitz getroffen worden. Wie hatte er überlebt?
    Als sie ihn erreichte, stemmte er sich hoch und streckte den Arm aus. Sie griff danach, und er versuchte, ganz aufzustehen. Doch die Knie drohten nachzugeben, und er schwankte von einer Seite zur anderen. Janeway stützte ihn, führte den Bajoraner in Richtung Höhle.
    Unterwegs nahm sie wieder den Ozongeruch wahr, der neue Entladungen ankündigte. Alles deutete darauf hin, daß sich die verheerenden Energien entfalteten, bevor sie die Höhle erreichten. Janeway ging schneller und zog Jerron mit sich, dazu entschlossen, nicht die Hoffnung zu verlieren. Die Entfernung zum Felsspalt und der Höhle betrug nur noch fünfzehn Meter.
    Gleich sind wir in Sicherheit, dachte die Kommandantin.
    Jerron stolperte, fiel und riß auch Janeway mit zu Boden. Aus einem Reflex heraus legte sie sich auf den jungen Bajoraner, um ihn vor der tödlichen Energie zu schützen.
    Es waren die bisher schlimmsten Entladungen. Sie fauchten nicht nur, sondern knallten und donnerten, strichen wie die Tentakel eines energetischen Ungeheuers über die Felsen.
    Janeway kniff die Augen zu, aber das grüne Feuer loderte selbst durch ihre Lider. Neuer Schmerz ging damit einher, schien im Mittelpunkt ihres Körpers zu entflammen und sich von dort aus einen Weg durch den ganzen Leib zu brennen. Janeway schrie, ohne ihre eigenen Schreie zu hören. Krämpfe ließen Arme und Beine zucken. Sie schüttelte sich immer wieder, und jeder mühevolle Atemzug verdoppelte die Pein.
    Plötzlich hob ihr Vater sie hoch.
    Sie fühlte seine starken Arme, als er sie über den Boden zog, sah sein ruhiges, friedliches Gesicht, das Geborgenheit verhieß.
    Er lächelte, und Janeway erwiderte das Lächeln. Sie entspannte sich, genoß es geradezu, über die Landschaft zu gleiten, gewann dabei den Eindruck, auf einem Luftkissen zu ruhen, so wie ein Hovercraft. Die Luft schmeckte frisch und sauber. Nach und nach wich der Schmerz aus ihr, und sie blickte erneut auf, um noch einmal in die hellgrauen Augen ihres Vaters zu sehen…
    Chakotay starrte sie an, sein Gesicht nur wenige Zentimeter von dem ihren entfernt. Janeways Lider zuckten, und sie versuchte, sich aufzusetzen.
    »Es ist alles in Ordnung mit ihr«, hörte sie Chakotay sagen und sah sich um. Sie war wieder in der Höhle, und neben ihr lag Jerron. Tuvok und der Erste Offizier beugten sich über ihn. Der junge Mann hustete; vermutlich brannten auch ihm die Lungen.
    Janeway begriff, daß Chakotays starke Arme sie gerettet hatten, nicht die ihres Vaters.
    Sie sah zu Jerron und beobachtete, wie Farbe in seine Miene zurückkehrte. »Er hat keine permanenten Verletzungen erlitten, Captain«, sagte Tuvok. »Das gilt auch für Sie.« Die
    Kommandantin nickte, atmete tief durch und lehnte sich an die Höhlenwand.
    Sie hatten den Tod erneut überlistet. Alle waren in Sicherheit.
    »Eigentlich kann man in diesem Zusammenhang nicht von
    Alpträumen sprechen. Allerdings fühle ich mich davon…
    beunruhigt. Manchmal wache ich auf, und mein Herz schlägt so schnell, als hätte ich einen acht Kilometer langen Lauf hinter mir.«
    Janeway saß im Büro des Arztes und erzählte ihm von den seltsamen Träumen, die sich in den Wochen nach dem
    Plasmasturm wiederholten. Sie entsann sich an ähnliche Visionen aus einer früheren Phase ihres Lebens, doch seit dem Transfer zum Delta-Quadranten hatten sie sich nicht wiederholt. Der holographische Doktor saß an seinem Schreibtisch und hörte geduldig zu. Tiefe Falten zeigten sich auf seiner Stirn, als er über die Schilderungen der Kommandantin nachdachte.
    »Es gibt viele gemeinsame Komponenten. Immer befinde ich mich in einer Art Haus – in einem Haus mit vielen Zimmern. Ich bin bestrebt, einen bestimmten Raum zu erreichen, weil er schmutzig ist und gereinigt werden muß, doch eine verschlossene Tür versperrt mir den Weg.«
    Der Doktor musterte sie neugierig. »Häuser mit vielen
    Zimmern?«
    »Ja. In einem Traum entdeckte ich an Bord der Voyager

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