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Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Titel: Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Mauz
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denn wenn es ein Blödsinn wäre, dann würde ich mich ja nicht darum kümmern, denn das wäre ja dann ein Blödsinn, wenn ich mich um einen Blödsinn kümmern würde. Ich höre schon wieder Stimmen! Sie rufen mir zu, dass ich im Kreis denke. Ich fürchte, dieses Mal haben sie Recht, die Stimmen, denn nach Durchsicht meiner soeben verfassten Notizen habe ich bemerkt, dass ich ihre Einschätzung nur bestätigen kann. Alles dreht sich! Seid leise, ich muss nachdenken!
    Es ist die Musik. Ich kenne diese Musik, die ich höre. Zuerst nur in der Nacht, doch mittlerweile auch am Tag. Immer wieder die gleiche Melodie. Zuerst sehr holprig, jedoch im Laufe der letzten Wochen immer besser und flüssiger. Ich kenne diese Melodie. Aber woher? Wo hab ich sie schon mal gehört? War es in den Schluchten des Balkan, in der Karibik oder in der Klagenfurter Innenstadt? Irgendwoher kenne ich diese Melodie, und sie jagt mir kalte Schauer über den Rücken. Sie hat etwas Dämonisches. Ich frage die Stimmen, aber sie schweigen! Blöde Stimmen! Ich stöbere in Möpplingers Zombologie, ich durchforste meine Mediathek, bin jedoch bis jetzt nichtfündig geworden. Schimmel Barsch und Kochsalat! Es liegt mir auf der Zunge. Der Rhythmus ist hypnotisch, zugleich hopsassa-mäßig. Bumm-Tschick-bumm-tschiki-bumm-tschick-bumm-tschicki. Das wäre eher karibisch, wenn da nicht diese plötzlichen Stopps wären und es im Mittelteil plötzlich „hum-tata-hum-tata-hum-tata“ weitergehen würde. Das wäre nun wieder eher älplerisch. Zumindest weiß ich, woher die Musik kommt: Aus dem Keller des Vereinshauses gegenüber. Wo der komische karierte Obmann residiert mit seinem mageren Assistenten. Da ist etwas im Busch, ich bin sehr nervös, vor allem weil mein Neffe zurzeit bei uns wohnt und ich dadurch abgelenkt bin. Es bleibt spannend
.
    Die Stimmen haben Lust auf Schokopudding
.
    E-Mail von Prof. Dr. Anselm Maroni
    An: [email protected]
    Betreff: Eh alles ok?
    Morning Mate,
    stell dir vor, wir haben heute zeitig in der Früh die ersten dreieckigen Flossen gesehen! Es waren aber Blauhaie, die schon von einer Hawaiianischen Station markiert waren. Die Makos zieren sich noch. War trotzdem mit dem Käfig im Wasser. Das sind schon beeindruckende Viecherln. Und Zähne haben die, da träumt jeder Zahnarzt davon. Grüße vom Bruce, und herz mir die Verwandtschaft! Vergiss nicht auf das das E-Mail mit der Musike.
    Cheers, Mate!

Testpiloten
    Seit der Herr Obmann Korschinak das Päckchen aus Neuseeland bekommen hat, ist er ganz schön aufgekratzt. Die düstere Grundstimmung der letzten Wochen ist wie weggeblasen. Auf seinem Schreibtisch aufgereiht liegen alle Zutaten, die er für seine finsteren Pläne benötigt: die diversen Kräuter, Wurzeln, das ranzige Krötenfett, das Fläschchen mit dem Schweiß von echten neuseeländischen Hammelfüßen, zerriebenes getrocknetes Haifischhirn, fünf halbe Aspirintabletten, eine aufblasbare Maori-Medizinmannmaske, ein Amulett aus Tierknochen, das einen symbolischen Angelhaken darstellt, und eine Flöte. Diese allerdings mit japanischer Betriebsanleitung, aber dafür mit einem Notenheft. Herr ObmannKorschinak ist ja immerhin stolzer Besitzer einer Heimorgel und kann Noten lesen. Auch dabei sind ein kleiner handgeschnitzter Mörser und ein Stössel, dessen Stiel mit Maori-Malerei verziert ist. Zu guter Letzt holt Traugott Korschinak noch einen Bunsenbrenner nebst Dreibein aus dem Päckchen.
    Jetzt ist er gerüstet, um die Herrschaft anzutreten. Um alle zu unterwerfen, die sich seinem Willen widersetzen und ihren Rasen nicht jeden zweiten Tag mit der Nagelschere mähen. Heute die fidele Reblaus, möchte Obmann Korschinak rufen, und morgen die ganze Welt!
    Er holt tief Luft. „Preeeeeebichl!“, hallt seine Stimme durch das Vereinshaus. „Preeeeeebichl! Wo treibt er sich herum?“ Der brave Sekretär bleibt unauffindbar. Da kann der Herr Obmann noch so forsch herumplärren. Schon will er sich empören und erwägt, als Ersten den unbotmäßigen Prebichl vollends zu unterwerfen, quasi als Versuchskaninchen, da ertönt aus dem Vorraum Kampfeslärm. Obmann Korschinak schleicht sich zur Bürotüre und linst durchs Schlüsselloch. Im Sekretärsbüro schubsen sich der Sekretär Prebichl und ein eher ungepflegt wirkender Mann. Jetzt wirft der Sekretär Prebichl einen Bleistiftspitzer nach dem Unbekannten, der sich geschickt duckt, nun aber seinerseits einen Radiergummi nach Prebichl wirft – und ihn an der Stirne trifft.

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