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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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einige waren gut behandelt, sogar geliebt worden, aber das Wort überzog eine hässliche Realität mit einem hübschen Glanz – Jeffersons Achillesferse. Er war in den meisten Dingen so ungeheuer fortschrittlich gewesen, da war es vielleicht kleinlich zu wünschen, er wäre, auch was die Herkunft seiner Arbeitskräfte betraf, fortschrittlicher gewesen. Dann wiederum fragte sich Harry, was wäre geschehen, hätte sie sich in derselben Situation befunden? Hätte sie auf tüchtige Arbeitskräfte verzichten können? Sie hätte sie unterbringen, kleiden, ernähren und für ihre ärztliche Betreuung sorgen müssen. Das alles war nicht billig, und beim heutigen Wert des Dollars würde es sich vielleicht auf mehr als das Existenzminimum belaufen. Trotzdem, das moralische Dilemma, in dem man als Weißer steckte, und Harry war weiß, machte ihr zu schaffen.
    Trotz alledem war Mim die treibende Kraft hinter diesem Projekt gewesen, und dass es damit nun vorwärtsging, war ein großer persönlicher Sieg für sie. Sie hatte auch das meiste Geld beigesteuert. Ihr angebeteter einziger Sohn hatte Crozet Hals über Kopf verlassen, um ein kultiviertes Model zu heiraten, eine umwerfende New Yorkerin, die zufällig die Farbe von Milchkaffee hatte. Vier Jahre hatte Mim ihrem Sohn den Zutritt zum Haus seiner Vorfahren verwehrt, aber vor zwei Jahren hatte Big Marilyn, dank einer Familienkrise und der besänftigenden Worte von Menschen wie Miranda Hogendobber, eingewilligt, Stafford und Brenda nach Hause einzuladen. Es ist niemals leicht, mit den eigenen Vorurteilen konfrontiert zu werden, zumal wenn man so hochmütig ist wie Mim, aber sie gab sich Mühe, und die Anstrengungen, die sie für die Ausgrabung dieses Abschnitts von Monticellos Geschichte übernahm, waren durchaus lobenswert.
    Harrys Blick schweifte durch den Raum. Mehrere Nachkommen Jeffersons waren anwesend. Seine Töchter Martha und Maria hatten Thomas Jefferson fünfzehn Enkelkinder beschert. Die Überlebenden jener Generation wiederum schenkten ihm achtundvierzig Urenkel. Cary, Coles, Randolph, Eppes, Wayles, Bankhead, Coolidge, Trist, Meikleham, Carr und wie sie alle hießen, trugen Jefferson-Blut in unterschiedlicher Verdünnung ins 20. und bald auch ins 21. Jahrhundert.
    Seine Abstammung auf den rothaarigen Ureinwohner von Monticello zurückführen zu wollen, das war so ähnlich, als wollte man die Geschichte aller Vollblutpferde zurückverfolgen bis zu den großen Zuchthengsten: Eclipse 1764, Herod 1758 und Matchem 1748.
    Die Leute taten es trotzdem. Mim Sanburne glaubte felsenfest, dass sie mütterlicherseits über die Linie Wayles/Coolidge mit dem großen Mann verwandt war. Angesichts ihres Reichtums und ihres gebieterischen Wesens machte niemand Mim diesen dürftigen Anspruch in Virginias großem Spiel der Ahnenverehrung streitig.
    Harrys Vorfahren waren 1640 an der Küste Virginias gelandet, aber eine Verbindung mit Jeffersons Stammbaum hatte nie jemand für sich in Anspruch genommen. Tatsächlich schien sowohl die Familie ihrer Mutter, die Hepworths, als auch die ihres Vaters sich damit begnügt zu haben, hier und heute harte Arbeit zu tun, statt sich einer glorreichen Vergangenheit zu rühmen.
    Harrys Verwandte hatten in allen Auseinandersetzungen, von denen mit den Franzosen bis hin zum Golfkrieg, gekämpft und waren der Meinung, dieser Beitrag spräche für sich. Wenn sie sich überhaupt etwas zuschulden kommen ließen, dann war es ein umgekehrter Snobismus, weswegen Harry täglich den Drang bekämpfen musste, über Mim und ihresgleichen die Nase zu rümpfen.
    Als Mim ihre Nervosität überwunden hatte, fand sie es so berauschend, im Rampenlicht zu stehen, dass sie nur ungern wieder abtrat. Schließlich begann Oliver Zeve zu applaudieren, aber Mim sprach weiter, bis der Lärm sie doch übertönte. Sie lächelte verkniffen, nickte zum Dank – nicht ein einziges Haar war verrutscht – und setzte sich.
    Die Hauptopfer von Mims Geldsammelaktion, Wesley Randolph mit seinem Sohn Warren, Samson Coles und Center Berryman, applaudierten heftig. Wesley, durch Thomas Jeffersons geliebte ältere Tochter Martha ein direkter Nachkomme von Jefferson, hatte über die Jahrzehnte regelmäßig großzügig gespendet. Samson Coles, über seine Mutter, Jane Randolph, mit Jefferson verwandt, spendete mit Unterbrechungen, je nachdem, ob seine Immobiliengeschäfte florierten oder nicht.
    Wesley Randolph, der seit einem Jahr mit Leukämie zu kämpfen hatte, verspürte ein starkes

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