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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Ahnung. Diese verdammten Trainer sind die reinsten Primadonnen.«
    »Mickey hat Chark beschuldigt, er hätte Addie angewiesen, letztes Jahr beim Maryland Hunt Cup seinen Jockey zu behindern. Sein Pferd hat beim sechsten Hindernis gezögert und konnte es dann nicht ganz packen«, erklärte Larry.
    »Mickey ist ein schlechter Verlierer«, sagte Jim brummend zu Larry. »Der bricht einem die Finger, wenn man ihn beim Damespiel schlägt – vor allem, wenn’s dabei um Geld geht.«
    Harry seufzte. »Das reicht noch weiter zurück.«
    »Stimmt. Charles hasst Mickey seit der allerersten Verabredung, die Mickey mit seiner Mutter hatte.« Jim fuhr mit dem Finger unter seinem Gürtel entlang. »So was nimmt manche Söhne ganz schön mit. Aber Charles hatte allen Grund zu der Sorge, dass Townsend nur ihr Geld wollte.«
    »Chark verstand nicht, wie sie Mickey Arthur vorziehen konnte.« Larry Johnson erinnerte sich an die Romanze, die vor sieben Jahren begonnen und mit Erschütterung und Entsetzen für jedermann geendet hatte. »Ich schätze, jede Frau, die Arthur mit Mickey vergleicht, wird Mickey den Vorzug geben. Ich glaube nicht, dass es etwas mit Geld zu tun hatte.«
    »Können Sie auf Anhieb sagen, welche Rennen -«
    Bevor Harry ihre Frage beenden konnte, dröhnte Jim Sanburnes Bass: »Das dritte, das fünfte und das sechste.«
    »Nigel Danforth reitet für Townsend«, fügte Larry hinzu.
    »Das hat Addie mir erzählt«, sagte Harry.
    Jim lächelte. »Und Sie haben von den beiden gehört.«
    »Am Rande. Ich weiß, dass Addie verrückt nach ihm ist.«
    »Ihr Bruder nicht.« Larry verschränkte die Arme.
    »Ach je, Alltag in Virginia.« Harry schlug gegen die Tür des Landrover.
    »Ein wahres Wort«, sagte Jim. »Man stecke zwei Virginier in einen Raum, und man bekommt fünf Meinungen.«
    »Nein, Jim, man stecke Sie in einen Raum, und man bekommt fünf Meinungen«, frotzelte Larry.
    Jim lachte. »Ich bin nur Bürgermeister einer Kleinstadt und gebe die verschiedenen Meinungen meiner Wähler wieder.«
    »Wir kommen nach dem ersten Rennen vorbei. Brauchen Sie etwas? Essen? Getränke?«, fragte Larry, während Jim noch vor sich hin lachte.
    »Nein danke.«
    »Okay, Harry, dann hole ich Sie in ungefähr einer halben Stunde ab.« Jim fuhr den Hügel hinauf, Larry winkte.
    Harry stemmte die Hände in die Hüften und dachte nach. Jim, über sechzig, und Larry, über siebzig, kannten sie seit ihrer Geburt. Sie kannten Harry in- und auswendig, und Harry kannte sie ebenso. Das war auch ein Grund, weshalb ihr nichts daran lag, Queen der Madison Avenue zu sein. Sie gehörte hierher zu ihren Leuten. Es gab eine Menge, das nicht ausgesprochen werden musste, wenn man mit den Menschen so vertraut war.
    Diese abgekürzte Form der Verständigung traf nicht für Boom Boom Craycroft zu, die über die Hügelkuppe gesegelt kam wie ein voll aufgetakelter Clipper. Da Boom Boom einmal eine Affäre mit Harrys Exmann gehabt hatte, gehörte die üppige, große und elegante Frau nicht zu Harrys Lieblingen auf dieser Erde. Boom Boom schwelgte im emotionalen Gepränge des Lebens. Heute schwelgte sie in dem herzhaften Vergnügen, sich auf Harry zu stürzen, die sich ihr nicht entziehen konnte, weil sie Bahnrichterin war.
    »Harry!« Boom Boom kreuzte herüber, ihre ebenmäßigen weißen Zähne blitzten, ihr schweres, teures rotes Cape wehte sanft im leichten Wind.
    »Hi, Boom.« Harry kürzte ihren Spitznamen ab, den sie ihr in der Highschool gegeben hatten, weil ihre großen Brüste bei jedem Schritt zu wummern schienen, bumm-bumm. Die Jungs waren verrückt nach ihr gewesen.
    »Du bist richtig angezogen für deinen Job.« Boom Boom taxierte Harrys gebügelte Jeans und ihre Gummistiefel mit den hohen Schäften, die bei Damenstiefeln nur zwanzig Zentimeter hoch waren, was Harry ärgerte, da sie auf der Farm gut und gern dreißig Zentimeter hätte gebrauchen können; nur Herrenstiefel hatten Schäfte von dreißig Zentimetern. Harry trug außerdem ein seidenes Unterhemd, einen gebügelten wollenen Umhang mit Schottenmuster – MacLeod – und eine Daunenweste in Rot. Wenn der Tag wärmer wurde, würde sie ihre Schichten abwerfen.
    »Boom, Boom, ich ziehe mich immer so an.«
    »Ich weiß«, lautete die ätzende Antwort der Frau, die von oben bis unten in Versace steckte. Allein ihre Krokodillederstiefel hatten über tausend Dollar gekostet.
    »Ich habe nicht dein Budget zur Verfügung.«
    »Selbst wenn du es hättest, würdest du genauso rumlaufen.«
    »Also,

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