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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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meldete. »Harry, wie geht’s denn so?«
    »Es wird immer schlimmer. Von heute an bis zum 25. Dezember brauchen wir an Schlaf gar nicht mehr zu denken. Würdest du mir einen Gefallen tun?«
    »Klar.«
    »Hast du ein großes Postfach, auf Albemarle Cutlery registriert?«
    »Moment.« Er legte den Hörer hin.
    Harry hörte seine Schritte, als er wegging, dann Stille. Schließlich kehrten die Schritte zurück. »Albemarle Cutlery. C. de Bergerac.«
    »Verdammt!«
    »Was?«
    »Verzeihung, Carl, du warst nicht gemeint. Das ist ein falscher Name. Cyrano de Bergerac war ein berühmter Fechter im siebzehnten Jahrhundert. Held einer berühmten Romanze.«
    »Steve Martin, ich weiß«, erwiderte Carl unverzagt.
    »Nun ja, so kann man sich’s auch merken.« Harry lachte und fragte sich, was Edmond Rostand, der Verfasser des Stückes, wohl zu Steve Martin als Verkörperung seines Helden gesagt hätte. »Hör zu, würdest du mir seine Unterschrift von der Empfangsbestätigung schicken?«
    »Ja, sicher. Hast du was Bestimmtes vor?«
    »Hm – ja.«
    »Okay, ich halt den Mund. Ich such die Unterlagen raus und faxe sie sofort rüber. Gut so?«
    »Mehr als gut. Danke.«
    »Mutter, beruhige dich«, sagte Mrs Murphy. »Das Fax wird in einer Minute hier sein.«
    Harry erstarrte, als sie das Summen und Pfeifen des Faxgerätes hörte. Mit zitternden Händen zog sie das Papier heraus. Mrs Murphy sprang auf ihre Schultern.
    »Das darf doch nicht wahr sein!« Harrys Hände zitterten noch heftiger, als sie die nach links geneigte, kühne Schrift sah.
    »Nun, wer ist es?«, rief Pewter aus dem Postbehälter.
    »Weiß ich nicht«, rief Murphy zurück. »Ich seh die Handschrift von Menschen nicht wie Mutter. Ich meine, ich kenne die von Mom, Fair, Mim und Mrs Hogendobber, aber die hier kenn ich nicht.«
    Tucker rappelte sich auf die Beine. »Mutter, ruf Rick Shaw an. Bitte!«
    Doch Harry, ganz durcheinander von dem, was sie seit eben wusste, konnte nicht mehr richtig denken. Erschüttert faltete sie das Papier zusammen und steckte es in die Gesäßtasche ihrer Jeans.
    »Kommt, ihr Bande, wir müssen in der Kirche sein, bevor Mrs Hogendobber einen Tobsuchtsanfall kriegt.«
    »Mach dir keine Sorgen wegen Mrs Hogendobber«, riet Pewter weise. »Ruf den Sheriff an.«
    »Alle werden beim Chorfestival sein, also wird sie ihn dort sehen«, fügte Tucker hinzu.
    »Das ist es ja, wovor ich Angst habe.« Mrs Murphy sträubte ihr Fell und sprang auf Harrys Schulter.
    »Was soll das heißen?«, fragte Pewter, als sie aus dem Postbehälter kroch. Sie war zu träge zum Springen.
    »Alle werden dort sein – auch der Mörder.«

 
51
     
    Die träge arbeitende Heizung in Harrys Transporter verbreitete einen schwachen Geruch. Harry umklammerte das Lenkrad so fest, dass ihre Knöchel weiß wurden. Als sie dahinraste, stiegen Atemwolken gemächlich in die Luft, eine dicke Wolke von ihr, eine mittlere von Tucker und zwei kleine Wölkchen von Mrs Murphy und Pewter.
    »Ich bin stolz auf Mom«, sagte Tucker. »Das hier hat sie ganz allein rausgekriegt. Ich konnte ihr nicht sagen, dass Nigel Sargent war; allerdings wissen wir immer noch nicht alles, was wir über ihn wissen müssen.«
    »Auch Menschen benutzen gelegentlich ihre Kombinationsgabe.« Mrs Murphy drängte sich dicht an Harrys Bein, Pewter neben sie; so zusammengekuschelt konnten sie sich gegenseitig wärmen.
    »Aber wenn sie das mit der Messerfirma rausgekriegt hat, glaubt ihr nicht, dass Rick Shaw und Cynthia es dann ebenfalls rausgekriegt haben?«, fragte Pewter.
    »Vielleicht, aber nur Mom kennt die Unterschriften.«
    »Vielleicht will Rick sie keiner Gefahr aussetzen. Wer immer es ist, er ist skrupellos. Wir dürfen nicht vergessen, dass dies alles schon vor Jahren begonnen hat«, bemerkte Mrs Murphy klug.
    Der Parkplatz vor der Kirche zum Heiligen Licht, von vorn bis hinten gerammelt voll, zeugte von der Beliebtheit der abendlichen Darbietung. Das Chorfestival, eine der größten Spendenveranstaltungen der Kirche, zog Musikliebhaber aus dem ganzen Bezirk an. Sie waren vielleicht nicht bereit, die strenge Botschaft der Kirche anzunehmen, doch sie liebten den Gesang.
    Harry suchte auf dem Parkplatz nach einer Lücke, musste sich aber mit einem Abstellplatz am Straßenrand begnügen. Sie bemerkte den Streifenwagen nahe dem Haupteingang. Mims Bentley Turbo R, Susans und Neds Kombi waren da, Herbies großer Buick Roadmaster; ja, es sah tatsächlich so aus, als sei alle Welt auf dem Chorfestival außer

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