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München - 2030

München - 2030

Titel: München - 2030 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Golfidis
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fragte Victor, »es ist doch noch mal alles gut gegangen!«
     
    Schließlich gelangten sie in die Rollatorwerkstatt. Arno wartete schon am Eingang.
                »Ich hab einen Rollstuhl besorgt«, sagte er und man merkte ihm an, wie sehr er aufgeregt war.
                »Wir benötigen noch einen weiteren Rollstuhl«, sagte Victor und zeigte auf das Bett, »es sind zwei Fahrgäste. Brenninger ist auch dabei.«
                »Wie sie meinen Herr Oberpolizeimeister«, erklang Brenningers Stimme unter dem Bett.
    Brenninger begann langsam wach zu werden – fantasierte aber noch im Narkoserausch.
                »Die Wirkung der Narkose lässt langsam nach«, sagte Charly, »wir sollten zusehen, dass wir die beiden in die Rollstühle bekommen, bevor sie ganz wach sind. Es wird bestimmt dauern, bis wir ihnen alles erklärt haben.«
    Exakt fünfzehn Minuten später verließen Frau Schmerling und Herr Brenninger in Rollstühlen sitzend Haus Sonnenschein. Geschoben wurden sie von Charly und Arno. Eine halbe Minute darauf passierten Victor, Didi und Ben den Personaleingang von Haus Sonnenschein.
     
    Susann hatte inzwischen die Tickets besorgt und wartete in einer Seitenstraße mit einem Flughafentaxi. Als sie Charly und Ben erblickte, die die Rollstühle mit Frau Schmerling und Brenninger schoben, hätte sie am liebsten einen Luftsprung gemacht.
                »Es ist alles gut gegangen«, sagte Charly, der es selbst kaum glauben konnte.
                »Wo ist Victor?«, fragte Susann, »und warum habt ihr Brenninger mitgebracht?«
                »Das erkläre ich dir später«, sagte Charly, »glaubst du, dass wir noch ein zusätzliches Ticket besorgen können?«,
                »Ich denke schon«, gab Susann zur Antwort. Dann sah sie, wie Victor mit Ben und Didi die Straße rauf kam und ein Lächeln geriet auf ihr Gesicht.
     
    Tatsächlich gestalteten sich die Dinge auf dem Flughafen dann doch etwas schwierig. Der Schalterbeamte beanstandete die fehlenden Pässe von Frau Schmerling und Herrn Brenninger.
                »Halt!«, sagte er und sah der Gruppe mit versteinerter Miene entgegen. Er zeigte auf Herrn Brenninger und Frau Schmerling. Brenninger saß mit halboffenen Augen in seinem Rollstuhl und sah sich schlaftrunken um, während Frau Schmerling in ihrem Rollstuhl noch fest schlief.
                »Kein Zutritt für Personen ohne gültige Papiere!«
    In dem Moment sah Victor seinen Plan wie eine Seifenblase zerplatzen. Hilflos blickte er zu den anderen.
    Charly hob entnervt die Schultern. Arno kramte mit zittrigen Händen seine Baldrian-Tropfen hervor und setzte sich die Flasche an den Mund. Didi wirkte als hätte er einen weiteren Schlaganfall erlitten – seine Augenlider begannen zu flattern und auch sein linker Mundwinkel zuckte ein paar Mal auf und ab. Ben stellte das Rädchen an seinem Hörgerät lauter, er hatte nichts verstanden und nur den Gesichtsausdrücken entnommen, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Einzig Susann ließ sich nicht beirren. Sie suchte aus der Geldkassette einen Stapel größerer Scheine hervor und legte diesen in ihren Ausweis. Mit einem entwaffnenden Lächeln reichte sie dem Schalterbeamten den Ausweis samt Inhalt.
    Bei der Prüfung des Inhalts gerieten dem Beamten Schweißperlen auf die Stirn und man sah, wie er mit dem Atem rang. Nervös warf er einen Blick zu seinem nächsten Kollegen – doch der Platz des Kollegen war leer. Und die anderen Angestellten des Flughafens waren zu weit entfernt, dass sie etwas mitbekommen konnten. Die steife Haltung des Beamten lockerte sich, während seine Gesichtszüge Entschlossenheit signalisierten – mit einer schnellen Bewegung öffnete er eine Schublade und legte das Bündel Scheine hinein. Dann zog er zwei Blankodokumente aus einer Ablage hervor und nahm eine Digitalkamera von seinem Schreibtisch.
    Kurz darauf hatte er zwei einwandfreie Ersatzpässe mit Lichtbild und Stempel, für Frau Schmerling und Brenninger ausgestellt.
    Charly atmete erleichtert auf und nahm die Papiere an sich. Dann setzte er den Rollstuhl, auf dem Herr Brenninger saß, in Bewegung und schob ihn Richtung Check-In-Bereich. Die anderen folgten hinterher. Sie waren kaum ein paar Meter vorangekommen, da blieb Susann unvermittelt stehen, sie gab Victor und Charly ein Zeichen, dass sie nochmals kurz stoppen sollten und ging wieder zu dem Schalterbeamten zurück.
    Der Beamte

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