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Muss Lurion sterben

Muss Lurion sterben

Titel: Muss Lurion sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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noch keine Sorgen machen. Vielleicht mache ich mein Examen.“
    Am Morgen rief er Smee an. Die Unterhaltung war kurz. Gardner sagte, er habe Anweisung von der Erde erhalten, das Projekt auf unbestimmte Zeit zu verschieben. „Ich fahre heute noch zurück und dachte, Sie würden gern mit mir kommen.“
    „Was machen wir mit Weegan und Leopold?“
    „Die werden hierbleiben“, sagte Gardner. „Beide sind noch nicht lange genug hier und können eine Zeitlang durchhalten.“
    „Wann werden Sie mich abholen?“
    „Gegen abend. Ich lande auf dem Flughafen von Norivad und erwarte Sie dort.“
    Der Aufbruch ging schnell vonstatten. Sie hatten schnell gepackt und erledigten die Formalitäten der Abreise ohne Schwierigkeiten.
    Smee wartete schon auf sie in Norivad. Er sah wie ein alter Mann aus, hielt sich mit gebeugten Schultern, sein Gesicht war voller Falten, tiefe Ringe lagen unter seinen Augen.
    „Ich verstehe alles nicht mehr“, stieß er hervor, als er sich hingesetzt hatte. „Sieben Monate mußte ich wie in einer Hölle leben, und dann war alles vergeblich. Als sei ich ein Roboter und besitze keine Gefühle, kein Gewissen, kein Herz.“
    „Lurion ist die Hölle. Der Planet muß zerstört werden“, sagte Smee noch einmal.
    Doch Gardner konzentrierte sich jetzt nur auf den Flug. Er wußte, daß Smee viel zu krank war, als daß er vernünftig mit ihm reden konnte. Er hoffte, nur, daß es auf der Erde Ärzte gab, die diesem Wrack von einem Mann wieder Kraft und Gesundheit zurückgeben konnten.
    Dann beschäftigten sich seine Gedanken mit dem Empfang, den man ihm auf der Erde bereiten werde.
     
14. Kapitel
     
    Gardner stand vor dem Eingang zu einem der Büroräume, die wie konzentrische Kreise um den wichtigsten Raum im Innern angelegt waren, in dem Karnes sein Büro hatte. Er fühlte sich unsicher und müde. Lori war in ein Hotel gegangen, Smee hatte die medizinische Abteilung des Sicherheitsdienstes aufgesucht. Niemand wußte bis jetzt von Gardners Eintreffen.
    Er trug nicht seine Uniform, er war sich auch der Abgetragenheit seines eigenen Anzuges bewußt, als er sich bei dem Diensthabenden anmeldete.
    „Ich möchte den Chef des Sicherheitsdienstes sprechen.“
    „Es ist leider eine wichtige Konferenz im Augenblick, Sir. Sind Sie angemeldet? Dann könnte ich ihn vielleicht anrufen.“
    „Nein, ich bin nicht angemeldet“, sagte Gardner müde. „Aber er wird mich vorlassen, wenn Sie ihm sagen, wer ich bin. Sagen Sie ihm, der Agent Gardner sei da, um ihm Bericht zu erstatten.“
    Der Pförtner runzelte fragend die Stirn. „Gut. In einer halben Stunde werde ich ihn in Ihrer Angelegenheit anrufen können. Wenn Sie bitte warten wollen …“
    „Ich werde nicht warten“, sagte Gardner scharf werdend. „Rufen Sie sofort an!“
    „Aber … “
    „Rufen Sie ihn sofort an. Es ist eine eilige Dienstsache!“
    Eingeschüchtert duckte sich der andere über sein Schaltbrett und gab den Anruf durch. Gardner verfolgte, wie das Gespräch von einem Telephonisten zum andern geleitet wurde. Karnes war sehr schwer zu erreichen, besonders, wenn man nicht angemeldet war. Aber endlich hörte er den Pförtner sagen: „Agent Gardner wartet in der Empfangshalle.“
    Karnes Erwiderung war so laut und ärgerlich, daß Gardner jedes Wort verstehen konnte. Der Pförtner reckte den Hals und fragte: „Verzeihen Sie, sind Sie Agent Roy Gardner?“
    Gardner wurde dann auf der Stelle vorgelassen. Er trat den bitteren Weg an, den dieser Sicherheitsagent niemals vergessen würde.
    Karnes stand an seinem Schreibtisch, als Gardner hereinkam! – Das war das erste Mal in Gardners Erinnerung, daß Karnes nicht hinter seinem Schreibtisch saß, wenn er auf einen Untergebenen wartete. Karnes’ Gesicht trug den Ausdruck eines versteinerten Schocks.
    „Was, bei Gott, machen Sie hier?“
    „Ich melde mich zurück und bitte um eine Überprüfung des Falles Lurion, Sir.“
    Karnes sank sprachlos auf seinen Stuhl und richtete die Augen mit strengem Blick auf Gardner. „Sie haben doch keinen Befehl zur Rückkehr erhalten! Sie haben noch nicht einmal um Erlaubnis gebeten! Gardner, sind Sie wahnsinnig geworden? . Wie steht es mit der Vollziehung des Befehls?“
    „Vielleicht ist es besser, diesen Auftrag aufzugeben, Sir. Ich konnte es nicht verantworten, den Durchführungsbefehl zu geben. Ich habe einige neuerliche Informationen über ,Lurion’, die mit in die Berechnungen einbezogen werden müssen, bevor wir handeln können.“
    „Das ist

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