Muttertier @N Rabenmutter

meines Lebens ist. Und dann trinke ich noch auf alle anderen Gäste heute Abend und meine wundervolle Familie. Wo sind denn eigentlich die Kinder? Hat die jemand gesehen, oder besser, gehört?« Erst jetzt bemerkte ich, dass ich die fünf längere Zeit nicht mehr im Garten gesehen hatte.
    »Till hat sich vorhin Chips und Kindersekt geholt und wollte eine Party in seinem Zimmer feiern. Ich seh mal nach ihnen.« Alex ging ins Haus, rief aber bereits einen Augenblick später aus einem der oberen Fenster nach uns.
    »Kommt mal hoch, das müsst ihr sehen.« Ich befürchtete schon, sie hätten Tills Kinderzimmer verwüstet, aber stattdessen lagen fünf Kinder im Spielzimmer auf dem Matratzenlager, das ich dort für Hanna und Franziska eingerichtet hatte. Sie schliefen selig.
    »Kein Wunder«, bemerkte ich. »Habt ihr mal auf die Uhr gesehen? Es ist gleich halb zwei.«
    »Und jetzt?« fragte Andrea.
    »Jetzt lassen wir sie da so liegen. Hanna schläft in Tills Bett und ihr könnt eure Jungs morgen nach dem Frühstück wieder abholen.« Ich wollte dieses harmonische Kuschellager auf keinen Fall auflösen.
    »Kinder, iss dat schön bei eusch. Schade, dat wir nisch öfter so jesellisch zusammen sitzen könne. Äver vielleisch komme wer ja bald widder Rischtung Bodensee.« Lieschen sah Jupp fragend an.
    »Dat wär schön, Liesken. Und dann kommt ihr alle Mann zu mir zum Grillen. Nur Internet hann isch nit. Aber dann muss dat Hanna vielleisch auch nisch weinen, ne?«
    Ja, das wäre sehr schön, dachte ich.
     
    Das Leben ist wirklich verrückt. Da lebt man so friedlich vor sich hin, und plötzlich gerät alles aus den Fugen. Und das ist gut so.
     
    E N D E