My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark
»Ah, der Kuchen ist fertig!«, sagt Mama, stellt den Ofen aus und zieht das Prachtstück raus.
Bis wir ihn essen können, wird noch ein Weilchen vergehen, aber wir haben uns ja noch eine Menge zu erzählen. Ich will jetzt jedenfalls alles über Martin wissen!
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Auf den Spitzenvormittag folgt ein Spitzennachmittag, an dem ich Nico alles maile, was vorgefallen ist. Bine muss noch ein wenig auf meinen Bericht warten, aber vielleicht ruft sie ja in den nächsten Tagen wieder an.
Am Abend finde ich dann eine SMS auf meinem Handy. Ich rechne damit, dass es wieder Thomas ist. Doch es ist eine unbekannte Nummer. Sogleich fängt mein Herz wieder wie in der Buchhandlung zu rasen an. Eigentlich kommen dafür nur zwei Leute infrage: Bine oder Mark. Thomas wird mir nach dem heutigen Morgen sicher nicht schreiben. Oder doch? Schnell öffne ich die Nachricht und sehe, dass sie von Mark ist.
Er hat mir tatsächlich geschrieben!
Jetzt bin ich diejenige, die quietscht, so laut, dass Mama zur Tür hereinschaut und fragt, ob alles okay wäre.
»Ja, alles okay!«, antworte ich und halte mein Handy hoch, dessen Display immer noch leuchtet. Sie grinst verständnisvoll und zieht sich wieder zurück.
Wie schon bei der Benachrichtigung zum Wettbewerb traue ich mich kaum, draufzuschauen. Aber wenn er mich ätzend gefunden hätte, hätte er mir sicher nicht geschrieben, oder?
Also gut, Augen auf und durch!
Hi, Luna, hast du morgen Zeit und Lust zum Eisessen? Mark
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Er hat mich also doch nicht verschaukelt! Ich tippe, so schnell ich kann, eine Antwort.
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Klar, das habe ich. Kennst du das Café Bretzel? Da gibt es das beste Eis und den tollsten Kuchen und man kann prima quatschen.
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Einige Momente vergehen, dann bekomme ich die Antwort.
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Das Café Bretzel kenne ich noch nicht, aber es klingt cool. Treffen wir uns vor meiner Tür oder soll ich dich abholen?
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Hui, der geht aber ran! Meine Mama würde sicher sehr gern wissen, wie der Junge aussieht, der mir so den Kopf verdreht hat, obwohl ich ihn gar nicht kannte, aber ich finde es noch zu früh, ihn ihr vorzustellen. Hat sie ja mit Martin auch nicht gemacht. Also tippe ich:
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Ich bin um zwei Uhr bei dir, ist das okay?
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Die Antwort kommt in Sekundenschnelle.
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Klar ist das okay. Ich freue mich drauf!
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Und ich erst! Nachdem ich die Antwort getippt habe, lasse ich mich aufs Bett fallen, und mein Lächeln ist sicher so breit wie das einer Mangafigur. Selbst wenn ich den groÃen Preis bei dem Wettbewerb nicht gewinne und Mark sich doch als Niete herausstellt (was ich nicht glaube), in diesem Augenblick bin ich überglücklich.
Freitag - viele Tage weiter
D as ist nun meine Geschichte. Das Buch ist fast voll.
Ich glaube kaum, dass ich es jemandem zeigen werde. Doch ich bin auf den Geschmack gekommen, ein Tagebuch zu führen. Ob ich durchhalten werde, weià ich nicht, aber sobald ich in der Stadt bin, werde ich mir ein neues Büchlein zulegen. Dieses hier wird an den Ort verschwinden, an dem auch meine anderen geheimen Sachen liegen. Wenn ich mal GroÃmutter bin, kann ich meinen Enkeln beweisen, dass ich selbst einmal in ihrem Alter war - auch wenn sie es mir dann nicht glauben wollen.
In den letzten Tagen bin ich nicht dazu gekommen weiterzuschreiben, denn alles war beinahe zu schön, um wahr zu sein. Manchmal bin ich mir wie in einem Traum vorgekommen.
Hier also jetzt der Endbericht.
Das Eisessen mit Mark war ein voller Erfolg. Das Café Bretzel hat ihm total gefallen, und wir haben uns so gut verstanden, dass wir beschlossen haben, uns in den Ferien öfter zu treffen und was zu unternehmen. Er hat eine tolle CD- und Büchersammlung, auÃerdem will er mir tatsächlich »Die Rache der Schneelady« leihen.
Er hat sich natürlich köstlich über meine Geschichte amüsiert, dass ich die halbe Stadt nach ihm abgeklappert und sogar eine Annonce für ihn aufgegeben habe. Ich hatte sie ausgeschnitten und mitgenommen und von ihm erfahren, dass er eigentlich gar nicht so gern Zeitung liest. Aber gefreut hat er sich trotzdem und die Anzeige mitgenommen.
Am Ende unseres Dates hat er seine Hand zärtlich auf meine gelegt und wir haben uns zum Abschied auch einen
Kuss gegeben. Nein, keinen mit Zunge, einen ganz braven nur.
Aber trotzdem waren Bine und Nico begeistert, als sie davon hörten.
Was den Wettbewerb angeht,
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