My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark
vor Langeweile flüchtet.
»Ja, ich habe ihn mir ganz neu gekauft und schon viel Gutes darüber gehört«, antwortet er. »Der Buchhändler wird doch sicher nichts dagegen haben, wenn ich euch beim Zeichnen zusehe, oder?«
»Das kann ich nicht beantworten, ich kenne ihn nicht. Aber ich glaube kaum, dass die Leute da drauÃen alle mitmachen wollen. Es sind bestimmt einige mitgekommen, um ihren Freunden die Daumen zu drücken.«
Noch immer glühen meine Wangen, ich komme mir vor wie eine Glühbirne. Eine knallrote sogar!
»Hast du denn auch jemanden, der dir die Daumen drücken wird?«, fragt er dann.
Mir fällt Thomas wieder ein, der wird mir ganz bestimmt die Daumen drücken, aber irgendwie mag ich ihn nicht erwähnen. Es ist ja nicht so, dass er mein Freund wäre. (Auch wenn er das gern hätte.)
»Nein, eigentlich nicht. Meine Mutter konnte heute nicht mitkommen und meine Freundinnen sind im Urlaub.«
Normalerweise bin ich bei Gesprächen mit Jungs eher verlegen. Doch Mark erscheint mir auf einmal so vertraut, dass das einfach aus mir rausplatzt.
»Okay, dann werde ich dir die Daumen drücken«, entgegnet er.
»Das ist nett von dir«, sage ich steif - ganz so locker bin ich wohl doch noch nicht â¦
»Kein Problem. Ich wollte heute Vormittag eigentlich einkaufen und am Nachmittag zu dir fahren und dich besuchen. Aber jetzt bist du ja hier.«
Er wollte tatsächlich zu mir kommen? Ich kann es nicht fassen!
Ich musste ihn wohl ziemlich blöd anstarren, denn nun fragt er: »Das hast du wohl nicht gedacht, wie?«
»Nein, ehrlich gesagt nicht, besonders nicht, als ich dich mit Bianca...«
Die letzten beiden Worte bleiben mir im Hals hängen. Mist, warum habe ich nicht die Klappe gehalten!
»Was habe ich mit Bianca gemacht?«, fragt er verwundert. Ich komme wohl nicht mehr umhin, ihm die ganze Geschichte zu erzählen.
»Ich habe dich mit Bianca Weber und ihren Freundinnen in der Eisdiele ganz in der Nähe gesehen und da dachte ich â¦Â«
»Du kennst Bianca?«, fragt Mark und guckt noch immer erstaunt.
»Ich gehe mit ihr zur Schule. Na ja, nicht in dieselbe Klasse, aber in dieselbe Schule.«
Jetzt fängt er an, breit zu grinsen. »Da werde ich meine Cousine gleich mal nach dir fragen, wenn ich sie wiedersehe.«
»Cousine?«, platzt es aus mir raus.
»Ja, Cousine. Bianca ist die Tochter der Schwester meines Vaters.«
»Oh«, entgegne ich, und meine Gedanken fahren auf einmal wieder Achterbahn. »Also dann bist du nicht...«
»Mit ihr zusammen? Ach wo, warum sollte ich? Bianca kannâne ziemliche Nervensäge sein, aber sie ist halt meine Cousine. Hätte sie mich nicht in der Stadt überfallen, wär ich mit ihr wohl auch nicht Eis essen gegangen.«
Auf einmal wird mir ganz flau im Magen. Er ist also nicht mit ihr zusammen. Vielleicht ist er ja mit niemandem zusammen â¦
Bevor ich Mark ans Herz legen kann, Bianca lieber nicht nach mir zu fragen, kommt Thomas angelaufen. Herrje, den hätte ich beinahe vergessen!
»Hier, deine Stifte!«, ruft er schon von Weitem, dass die anderen Teilnehmer sich nach ihm umdrehen. Ich weiÃ, das ist unfair, aber ich wünsche mir in diesem Moment eine Papptüte. Mit Augen drin.
Mark denkt sicher sonst was!
Kurz vor mir bleibt Thomas stehen, als seien seine FuÃsohlen plötzlich am Boden festgeklebt. Er blickt zwischen mir und Mark hin und her, und offensichtlich kann man mir meine Freude ansehen, denn auf einmal wandern seine Mundwinkel nach unten.
»Deine Stifte«, sagt er ein wenig verwirrt und reicht mir eine kleine Tüte mit bunten Blümchen drauf. Wahrscheinlich hat er die Verkäuferin extra darum gebeten.
Irgendwie fühle ich mich jetzt besonders mies. Und dabei weià ich gar nicht, warum. Dass Mark mir meine Tasche bringen würde, konnte ich ja nicht wissen! Genauso wenig, wie ich wissen konnte, dass er nicht mit Bianca Weber geht.
»Danke schön«, sage ich, als das Schweigen gerade anfängt, peinlich zu werden. Ich greife nach der Tüte und lächle Thomas an. Er scheint aber zu spüren, dass zwischen Mark und mir irgendwas läuft, auch wenn ich selbst nicht weiÃ, was.
»Ach, das ist Mark. Er hat mir eben die Tasche gebracht. Er hat zufällig in derselben Bahn gesessen wie ich.«
Das stimmt zwar nicht so ganz, aber die gesamte Geschichte hätte ich ihm eh
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