Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
zu halten, so sind sie paradoxerweise aus anderen Teilen des Produktionsprozesses nicht wegzudenken: In verglasten, windgeschützten Zimmern schneiden junge Mädchen das ausgetriebene, federleichte Gold an niedrigen Tischen zu quadratischen Goldplättchen (schon beim ersten Arbeitsschritt wird die Menge versechsfacht), um es für die weitere Verarbeitung vorzubereiten oder letztendlich zum Verkauf zu verpacken.
Verkauf auch zum Verzehr
Das Zehner-Päckchen mit je 4x4 cm großen Stückchen Blattgold kostet US$4 und mit je 5x5 cm großen Stückchen US$6. Die glitzernden Quadrate sind zwar weitgehend geschmacklos, werden aber – z. B. zusammen mit Schokolade – durchaus auch gern verzehrt, weil ihnen eine positive gesundheitliche Wirkung zugeschrieben wird. Zehn Arbeitskräfte produzieren pro Tag durchschnittlich zehn Packungen. Ausländische Zuschauer fragen sich mitunter, wie sich die Goldschläger von Mandalay bei ihrem stundenlangen, monotonen Gehämmer ablenken oder gar entspannen können. Doch derartige Gedanken scheinen abwegig: Jeder Hammerschlag erfordert höchste Konzentration, weil die Lederpäckchen jeweils zielgenau auf ihrer ganzen Fläche getroffen werden müssen ...
Volker Klinkmüller
Der Yadanapon Zoo im Norden des Festungs-Wassergrabens kann eine gute Abwechslung zum Besuch von Heiligtümern sein. In der weitläufigen Anlage sind Elefanten, Leoparden, Bären, Affen, Nilpferde, Krokodile, Fischotter und viele Vogelarten – für asiatische Verhältnisse relativ gepflegt – untergebracht. Fast alle Tiere können gefüttert werden, worauf sich diverse Verkaufstände spezialisiert haben. Eintritt für Ausländer 2000 Kyat.
Kunsthandwerk mit Verkauf
In Zeiten wachsender Besucherscharen haben sich viele Betriebe des zumeist religiösen Kunsthandwerks darauf eingestellt, neugierigen Besuchern nebenbei ihre Produkte zu verkaufen, sodass sich der Bummel durch die Werkstätten im Südwesten der Stadt durchaus als Einkaufstour gestalten lässt. Da die kleineren Handwerksbetriebe oft ziemlich versteckt liegen, ist es sinnvoll, sich an der Seite eines ortskundigen Führers, Trishaw- oder Taxifahrers (Vorsicht vor Provisions-Aufschlägen) auf die Suche zu machen.
Bambuspapier
In der 37th Street (80/81) entsteht in einem langwierigen, komplizierten Prozess das Papier, mit dem Blattgold hergestellt wird.
Blattgoldproduktion
Die meisten der insgesamt rund 70 Betriebe finden sich in der 36th Street (77/78), wie King Galon Gold Leaf im Haus Nr. 143,02-32135, als größtes Unternehmen mit 22 Mitarbeitern/-innen, die nach produzierten Päckchen bezahlt werden. Durch das rhythmische Klopfen sind sie leicht zu finden (s. S. 338 / 339 , Kasten: Schläge im Schummerlicht). Wer Interesse an der Restauration alter Stupas hat oder bei der Anfertigung eines hti/zuschauen möchte, sollte die Werkstätten am Westeingang der Mahamuni-Pagode besuchen. Hier wird alles gefertigt, was für einen Tempel benötigt wird.
Bronzegießereien
Glocken, Gongs und kleinere Statuen werden in mehreren Werkstätten am Myohaung-Bahnhof gefertigt. Hauptsächlich Buddhafiguren werden indes im Kyithunkha-Viertel gegossen, das kurz vor Amarapura liegt. Besonders gut ist der Herstellungsprozess zu beobachten bei Myanmar Bronze Moulder Casting , 93 Panthidan, Tampawaddy-Viertel,02-23182.
Fächermanufaktur
In der 80th Street (36/37) produzieren Kunsthandwerker fotogene Fächer aus Papier und Bambus für Hochzeiten und Bankette.
Holzschnitzer
Vorwiegend im Tampawaddy-Viertel zu finden; aber auch im östlichen Aufgang der Mahamuni-Pagode oder an der 84th Street in Richtung Amarapura finden sich die emsigen Holzschnitzer. Gefertigt werden vor allem Buddhafiguren, Hausaltäre und Klosterverzierungen, Auftraggeber sind zumeist Mönche und religiöse Stifter.
Jadeverarbeitung
In den beiden Dörfern Kyawzu und Minthazu , die inzwischen mit Mandalays Süden verwachsen sind, wird Jade geschnitten, poliert und durch traditionelle Schnitzkunst zu Schmuck verarbeitet. Der ebenfalls hier beheimatete Jademarkt ist in ein geschlossenes Gebäude an der 87th St. (38/39),7–17 Uhr, umgezogen, für das Touristen Eintritt bezahlen müssen. Vorsicht beim Kauf: Es gibt Fälschungen der roten, weißen oder grünen Steinklumpen, bei denen nur außen eine dünne Jadeschicht vorhanden ist, während sich im Inneren wertloses Gestein oder gar Zement verbirgt.
Silberschmiede
Wer sich für diese Handwerkskunst interessiert, der kann vor allem in Ywataung , das an der
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