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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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Arakan-Pagode sind geläufige Bezeichnungen. Herzstück des Schreins ist die Mahamuni-Statue , die 1784 von König Bodawpayas Truppen, als Kriegsbeute zerlegt in drei Teile, aus Rakhine hierher gebracht wurde. Archäologen vermuten, dass sie aus dem 2. Jh. n. Chr. stammt. Der Legende nach hat sie einst König Chandrasurya in Rakhine (Chandrasurya) als Abbild von Buddha anfertigen lassen, nachdem er von dem Erleuchteten über die vier edlen Wahrheiten belehrt worden ist. Der überlieferung nach handelt es sich dabei um eines von nur fünf Ebenbildern, die schon zu Buddhas Lebzeiten geschaffen worden sein sollen.
    In der Regenzeit wird die Statue, die mit der rechten Hand den Boden berührt und somit die „Erdberührungsgeste“ einnimmt, mit Mönchsroben bekleidet. Jeden Morgen um 5 Uhr waschen Mönche – einer indischen Tradition bei Hindugöttern folgend – das Gesicht der ursprünglich bronzenen Mahamuni-Statue, das dadurch ebenfalls schon einen goldenen Farbton angenommen hat, obwohl es bisher als einzigerKörperteil vom Blattgold verschont wurde. Dabei werden der Statue sogar die Zähne geputzt, was jedoch nicht fotografiert werden darf. Jedes Jahr Anfang Februar wird das Tempelfest der Mahamuni-Pagode veranstaltet, das zu den wichtigsten religiösen Feierlichkeiten Birmas gehört. Dann pilgern Tausende aus Mandalay und Umgebung zur Statue und übervölkern die Tempelanlage so sehr, dass sogar Videos und Monitore installiert werden müssen, damit auch wirklich alle Gläubigen an den Zeremonien teilhaben können.
    Die andächtigen Blicke der sitzenden Gläubigen und das ständige Gemurmel ihrer Gebete spiegelt die Bedeutung dieses Schreins wider. Allerdings dürfen sich nur Männer der Mahamuni-Statue nähern und Blattgold anbringen, während Frauen das Betreten des innersten Bereichs verboten ist. Es ist erstaunlich, dass Ausländern der Zugang zu diesem wichtigen Heiligtum in so großzügiger Form gewährt wird, erscheinen sie mit ihren Fotoapparaten und Videokameras doch auch bei aller Umsichtigkeit als erheblicher Störfaktor.
    Die Tempelanlage, die nach einem Großbrand 1884 erneuert werden musste, war 1784 von König Bodawpaya erbaut worden und über eine 8 km lange, überdachte Ziegelstraße mit seinem Palast in Amarapura verbunden! Ein kleines Gebäude an der Nordseite des Hofes beherbergt sechs bronzene, rund 800 Jahre alte Khmer-Figuren , die zusammen mit dem Mahamuni-Buddha ebenfalls als Kriegsbeute von Mrauk U nach Mandalay gebracht wurden.
    Einst waren es 30, doch König Thibaw ließ die meisten zu Kanonen umschmelzen. Übrig sind noch drei Löwen und zwei Tempelwächter
(Dvarapala)
, denen magische Kräfte zugeschrieben werden. Denn nach birmanischem Volksglauben vertreibt das Reiben an den entsprechenden Körperstellen der Statuen eigene körperliche Beschwerden. Der blank gescheuerte Bauch zeigt, dass durchaus auch die Einheimischen von Magenproblemen geplagt werden. Am besten erhalten ist allerdings der rund 1,50 m hohe Erawan – ein dreiköpfiger Elefant als Reittier des hinduistischen Götterkönigs Indra. Einst wachten diese Figuren über Kambodschas Angkor Wat, doch 1431 brachten sie die Siamesen nach Ayutthaya. Als Kriegsbeute kamen sie 1564 dann mit König Bayinnaung nach Bago (Pegu), von wo sie König Razagyi 36 Jahre später nach Mrauk U brachte. Nicht weit entfernt findet sich ein traditioneller birmanischer Tempelgong , der 51 wiegen soll, aber erst 1960 mithilfe von Spendengeldern gegossen worden ist, sowie Stelen mit alten Inschriften, die König Bodawpaya in seiner Sammelleidenschaft zusammentrug.
Shwekyimyint-Pagode
    Diese Pagode wurde 1167 während der Bagan-Epoche von Prinz Minshinzaw – einem verbannten Sohn von König Alaungsithu – gegründet und ist damit lange vor der Gründung Mandalays entstanden. Mitten im Stadtzentrum an der 24th Street (82/83) in der Nähe des Uhrturms gelegen, hat sie so manche Überraschung zu bieten. Die Buddhastatue im Inneren stammt aus dem 12. Jh. wie auch die aus dem Königspalast von Mandalay gerettete Sammlung von Buddha-Skulpturen aus Gold, Silber und Kristall sowie wertvolle Geschenke der letzten birmanischen Könige. Diese Kleinodien wurden kurz nach der britischen Besetzung hierher gebracht, werden aber leider nur zu wichtigen, religiösen Anlässen zugänglich gemacht.
Eindawya-Pagode
    Dieser Schrein ist von König Pagan Min 1847 an dem Ort errichtet worden, an dem er vor seiner Thronbesteigung gewohnt hatte. Die „Pagode am Platz des

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