Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
Air Bagan , Büro: Myeik Golf Club, Pale (Pearl) Mon Hotel,059-41841, 09-8762404, fliegt die Strecke 3x wöchentlich um 12 Uhr ab Yangon bis hinunter nach KAWTHOUNG. Air Mandalay bedient die Route ebenfalls und auch die neue Fluggesellschaft Asian Wings Airlines will sie in den Streckenplan aufnehmen. Die Verbindung von Myanma Airways , Büro: Bo Ba Htoo St.,059-21160,9.30–16.30 Uhr, wird indes häufig storniert (mehr Details, s. Transport/Dawei).
17 HIGHLIGHT
Der Myeik-Archipel
Seit dem Zweiten Weltkrieg ist diese bisher kaum besiedelte, über rund 500 km von Myeik bis nach Kawthoung an der Südspitze Birmas reichende Inselgruppe fast völlig von der Außenwelt isoliert gewesen. Obwohl eine alte britische Erhebung nur rund 800 Inseln auflistet, sollen es tatsächlich über 4000 sein. Mit seinen unberührten Stränden, feinsandigen Buchten, ausgedehnten Korallengärten, einer faszinierenden Vielfalt an tropischen Fischen, Schildkröten oder riesigen Schwärmen Hornbills verfügt der Myeik-Archipel über ein enormes, touristisches Potenzial – und wird sich früher oder später zu einem beliebten Urlaubsziel mit sehr viel mehr Schiffsverkehr entwickeln (s. Kasten).
Bis dahin dürfte sich in diesen geheimnisvollen Breitengraden noch so einiges an Mythen, Legenden und Geheimnissen entdecken lassen. Von dem britischen Dampfer
Sir Harvey Adamson
z. B., der 1947 auf dem Weg nach Myeik mitsamt Besatzung und 269 Passagieren in den Weiten des Archipels verschollen ist, fehlt bis heute jede Spur. Auf der Insel Lampi soll es einst einen Flugplatz der Japaner gegeben haben, der bislang gänzlich unerforscht geblieben ist. Auch die unzähligen Felsbuchten der Inseln dürften noch etliche Geheimnisse bergen, dienten sie doch einst mehreren Generationen von Piraten als Unterschlupf, die so manches Schiff auf dem Weg von oder nach Indien gekapert und geplündert haben. Auch Funde von Ming-Porzellan in Fischernetzen lassen historische Schätze auf dem Meeresgrund vermuten.
Die meisten Eilande des 36 000 km² großen Archipels sind unbewohnt, doch auf einigen sind gelegentlich Seezigeuner anzutreffen. Als nomadisches Seefahrervolk leben sie zwischen den Inseln und kommen vor allem an Land, wenn sie Boote oder Fischernetze reparieren müssen. Aufgrund ihres maritimen Instinktes hatten sie die Tsunami-Katastrophe überraschend unbeschadet überstanden. Möglicherweise handelt es sich bei den „Moken“ (abgeleitetvon
Maw Ken
– „im Meer ertränkt“) um die erste ethnische Gruppe, die im heutigen Myanmar siedelte.
Einst als „Saleeter“, von den Birmanen als „Salon“, den Thais „Chao Naam“ oder „Chao Leh“ und den Malaien „Orang Laut“ oder „Orang Basin“ bezeichnet und glücklicherweise noch nicht für den Tourismus vermarktet wie im Süden Thailands, leben sie ausschließlich von Fischfang und Perlentauchen. Durch einen Schlauch mit Atemluft versorgt und mit um die Hüfte gebundenen Ballast-Steinen sollen sie sogar bis zu 60 m tief tauchen und unter Wasser hervorragend sehen können. Was sie von dort so heraufholen, hat sich unter anderem im April 2001 gezeigt – als vor der Küste der Insel St. Matthews die mit 169 g (845 Karat) größte Naturperle der Welt geborgen wurde: Sie ist fast doppelt so groß wie das bisher weltgrößte, im frühen 19. Jh. geborgene und im Britischen Museum (London) ausgestellte Exemplar der „Hope Pearl“ (Hoffnungsperle).
Ein weiteres, sehr lukratives Geschäft besteht in der Ernte von Salanganen-Nestern, die für einen Kilopreise von bis zu US$2000 verkauft und deshalb „weißes Gold“ genannt werden. Die lichtdurchlässigen Nester bestehen aus dem Speichel der Seeschwalben und kleben an den Felswänden unwegsamer Höhlen, wo sie mit Hilfe schwindelerregend hoher Leitern und wackeliger Bambusgerüste eingesammelt werden. In Hühnersuppe gekocht, weichen die Nester zu fadenförmigen Nudeln auf und werden – vor allem in Hongkong – als Delikatesse mit einer angeblich positiven, gesundheitlichen Wirkung verkauft.
Pataw Padet
Liegt am nächsten zu Myeik, ist vom Jetty aus in einer kurzen Öberfahrt zu erreichen und nach den beiden auffälligen Bergen an den Enden der Insel benannt. In einer Halle am Fuß des zerklüfteten, von tropischem Grün überwucherten Padet-Berges findet sich der 1956 errichtete, von innen durch einen Wandelgang mit Comic-Zeichnungen begehbare Buddha Atula Shwet-halyaung, der als fünftgrößte, liegende Statue des Landes gilt und eine Länge
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