Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
mit mehr Schlagkraft zurück und beherrschten die Region bis 1948 – unterbrochen lediglich durch ein vierjähriges Intermezzo der Japaner im Zweiten Weltkrieg.
Als wichtigste buddhistische Tempelanlage Myeiks gilt die erhöht über Stadt und Hafen gelegene Theindawgyi-Pagode . Die schöne, im Mon-Stil aus Holz, Backstein und Stuck erbaute Andachtshalle besitzt eine eindrucksvolle, geschnitzte und bemalte Decke. Am vorderen Eingang thront ein Buddha in „europäischer Pose“, während 28 kleinere Bildnisse die Seiten säumen. Im Zentrum sitzt ein großer Buddha in Meditationshaltung, weiter hinten ruht ein liegender. Von den unteren Innenwänden und den Säulen glitzern Spiegelmosaike. Auf der weiten Terrasse erhebt sich ein großer vergoldeter Stupa, der von vier kleineren umgeben ist. Von hier bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf den Hafen und die Pataw-Patit-Insel, die mit Fähren in 5 Min. zu erreichen ist (s. Myeik-Inseln). Unweit der Theindawgyi-Pagode befindet sich das Muslim-Viertel, in dem es zwei Moscheen und zahlreiche Teestuben gibt.
Die größere Lamat Tin Mosque – nur eine von insgesamt acht Moscheen in Myeik – ist rund fünf Jahrzehnte alt und fällt durch ihr orientalisches Aussehen auf. In der Hpayakozu-Pagode sitzt eine Buddhafigur auf einem Lotus-Thron, während die Andachtshalle von einem Wassergraben umgeben ist und die orangefarbene Kuppel von einem
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gekrönt wird. Ein hellblauer Stupa ist umgeben von acht verschiedenen Tieren, die jeweils einem Wochentag zugeordnet sind. Die breite Payagyi Lan („Straße der großen Pagode“) wird ihrem Namen durchaus gerecht, denn an ihr finden sich gleich mehrere Klöster wie das Theinwa, Atulawka Marrazein, Palaw, Nyaung Yeiktha, Shwetaung, Kantha und San.
Andernorts immer seltener zu erspähen, finden sich in der Küstenmetropole Myeik noch etliche der dreirädrigen Thounbeins .
In dem am Stadtrand gelegenen Kuthein Nayon-Kloster sind Schreingebäude zu besichtigen, die im regionalen Mon-Stil gebaut sind. Der Name des Klosters beruht auf der birmanischen Aussprache für den indischen Ort Kushinara, in dem der historische Buddha gestorben sein soll. Mehrere thailändische Statuen stammen wohl noch aus der Zeit, in der Myeik zu Siam gehörte.
Am Hafen bzw. der Uferpromenade kann man sich vom lebhaften Umschlag des Warenverkehrs beeindrucken lassen. An seinem Südende befindet sich auf der östlichen Straßenseite ein großer Steinkubus, der das Grab von Mary Povey White – der Frau des gefürchteten, in siamesischen Diensten stehenden Hafenmeisters – markiert. Sie war 1676 nach Mergui gezogen, starb aber schon sechs Jahre später an der Cholera. Kaum jemand schenkt dem Monument heute noch Beachtung – zumal es eher an einen Hydranten oder Brunnen erinnert. Auch der Sibinthaya Zei-Markt liegt in der Nähe des Hafens. Er besteht aus einer bunten Ansammlung von Geschäften, die von Wellblechdächern geschützt und täglich außer sonntags von 6–16.30 Uhr geöffnet sind.
Die Stadt wirkt – nicht zuletzt durch die teilweise offene Kanalisation und den allgegenwärtigen Fischgeruch – ziemlich schmuddelig, wie es sich ja auch für einen größeren Hafenort in Asien gehört. Touristen müssen sich nach der Ankunft offiziell anmelden – und werden bei der Stadterkundung stets von neugierigen Augenpaaren und Zurufen verfolgt. Ein Besuch der vorgelagerten Insel(n) bedarf einer Sondergenehmigung.
Übernachtung
Ar Yon Oo Hotel , direkt an der Jetty St. bzw. der Uferpromenade,059-41315. Seit November 2004 mit 32 Zimmern, die aber meist fensterlos sind. 4 Zimmer mit AC, TV und eigenen Bädern. Sauber und solide, aber nicht gerade wohnlich. Schöner Blick von den Gemeinschafts-Balkons.–
Dolphin Hotel , 139 Kanphyar Rd. bzw. an der Straße zum Flughafen,059-41523. Fungiert als Gästehaus der Fischerei-Industrie und ist die beste Option zur Übernachtung. Der 2-stöckige Bau beherbergt 18 Holzboden-Zimmer mit recht passablen Bädern.
Hotel Mergui , Nähe High School. Stattlichstilvoller Kolonialbau, der eines Tages zum schönsten Hotel der Stadt werden könnte. Derzeit werden die Räumlichkeiten von einer NGO zur HIV-Bekämpfung genutzt.
Pale (Pearl) Mon Hotel , abgelegen, gegenüber dem Flughafen und Golf Club,059-41841-2. Privatisiertes, ehemaliges Gästehaus der Regierung. 20 geräumige Zimmer mit eigenen Bädern, AC, TV und Kühlschrank. 2 Generatoren sorgen rund um die Uhr für Strom. Teuer, aber nicht besonders wohnlich. Karaoke in
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