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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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12 Uhr von Yangon nach Dawei ab und fliegt von dort gegen 13.20 Uhr für US$65 nach MYEIK und rund US$80 nach KAWTHOUNG im Süden weiter, um beim Rückflug die Passagiere nach Yangon an Bord zu nehmen. Direktflüge von Yangon nach Kawthoung liegen bei US$120–155. Die angegebenen Preisspannen gelten auch für die Air Mandalay , die diese Route tgl. außer donnerstags bedient. Die neue Fluggesellschaft Asian Wings Airlines plant ebenfalls, diese Route zu bedienen. Myanma Airways bedient Dawei meist 1–3x wöchentlich mit wechselnden Abflugzeiten, Büro am Fluss, Kannar St., Ecke Seike Kanthar St.,059-21070,tgl. 9–10.30 und 17–18 Uhr. Tickets nach Yangon oder Kawthoung US$65–70, Myeik US$30–35.
    Myeik (Mergui)
    Mit einer Mischung aus kolonialen und einheimischen, traditionellen Baustilen ziehen sich die Straßenzüge von der Küste östlich die Hänge hinauf. Der Anblick von oben vermittelt den Eindruck, dass das an der Mündung des großen Taninthharyi-Flusses liegende Myeik mit seinem von Inseln geschützten Hafen noch so aussieht wie vor hundert Jahren. Die rund 200 000 Einwohner zählende Stadt gilt als einer der schönsten Küstenorte Myanmars. Unter den europäischen Kolonialherren einst Mergui, Meringue, Merguim, Mergen, Merguay oder Mergee genannt und heute Myeik geschrieben, wird die Stadt von den Einheimischen im lokalen Dawei-Dialekt eigentlich „Beik“ ausgesprochen.
    Neben dem Handel mit Zinn, Wolfram, Kautschuk, Kokosnüssen, Rattan, essbaren Vogelnestern und der Perlenzucht lebt Myeik vor allem vom Fischfang. Die hier fermentierte Fisch- und Garnelenpaste
ngapi
ist im ganzen Land begehrt. Doch der Hafenort hat größere Visionen – und will wichtigster Fischauktions-Markt Asiens werden, wobei sich die Einwohnerzahl in den kommenden zehn Jahren vervielfachen soll.
    Einst hatten in der zweiten Hälfte des 15. Jhs. Hindus aus dem indischen Königreich Coromandel das Gebiet beherrscht und unterhielten Handelsbeziehungen mit Siam, Ceylon, China, Malaya und der Arabischen Halbinsel. Im 18. Jh. diente die Stadt als Hafen des siamesischen Königreichs von Ayutthaya. Wer auf dem Landweg eintraf, wurde mit kleinen Booten auf dem Tanintharyi ins Hinterland von Tanintharyi befördert, um von dort auf der Landroute bis nach Ayutthaya zu gelangen. Als sich Myeik zum wichtigen Handelshafen entwickelte, ließen sich immer mehr Europäer als Gesandte oder Geschäftsleute nieder, was die zahlreichen, meist sehr positiven Beschreibungen der Küstenstadt erklärt.
    Seafood als Exportschlager
    Da draußen im Indischen Ozean ergiebige Fischgründe liegen, soll Myeik in Zukunft von 40 bis 50 Fischerbooten pro Tag angelaufen werden. Der erste Meilenstein des ehrgeizigen Projekts wurde bereits Ende 2000 mit dem modernen, florierenden „Myanmar International Fish and Auction Market“ (MIFAM) im Südosten der Stadt gelegt. Bei einer Küstenlänge von 2238 km fängt Myanmar jedes Jahr über 1 Mio. t Fisch aus dem Meer, wovon mehr als ein Drittel exportiert wird. Die wichtigsten Abnehmerländer sind Thailand, Singapore, China und Japan. Andererseits stößt die burmesische Fischereibehörde auf enorme Schwierigkeiten, mit Schutzzonen und -Zeiten oder einer Mindestweite von Netzmaschen die Plünderung der Ressourcen in küstennahen Gebieten einzudämmen – und das sogar beim Aqua-Farming: Auf einer der Myeik vorgelagerten Inseln werden in 110 m 2 großen Teichen Krabben aufgezogen, um pro Jahr 180 t Seafood zu erwirtschaften. Die Setzlinge stammen jedoch nicht aus eigener Zucht, sondern werden aus der freien Natur entnommen. Eigentlich war den Einheimischen eingeschärft worden, keine Tiere mit Untermaß mehr zu fangen, um den Bestand langfristig zu schützen. Das jedoch vergeblich. So kauft die Firma inzwischen alles auf, was angeliefert wird ...
    Zu berüchtigter Berühmtheit gelangte Samuel White als Admirai der thailändischen Marine sowie Shabandar (Gouverneur) und Hafenmeister von Mergui, weil er eintreffende Schiffe willkürlich auszurauben pflegte und auch den Einheimischen viel Geld abgepresst haben soll. Als er es gar zu bunt trieb, schickte die British East India Group 1687 die Kriegsschiffe
HMS Curtainer
und
HMS James
, von denen Letzteres im Hafen versenkt wurde. Denn die Einheimischen fühlten sich bedroht und verwiesen alle Briten aus Myeik – inkl. White, dem es jedoch gelang, nach England zu entkommen und den Rest seines Lebens als wohlhabender „Gentleman“ zu genießen. 1826 kehrten die Briten

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