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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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das Paar. Emily schmiegte sich in Hunters Arme, als gehörte sie dahin. „Vielleicht habt ihr beide ja auch ein Geheimnis …“, sagte er grimmig.
    Ohne auf die Unterstellung einzugehen, schnitt Mark ihm das Wort ab und sagte kalt: „Gewiss haben Sie nichts dagegen, dass wir uns umgehend auf den Weg machen.“ Und an beide Männer gewandt, ergänzte er ironisch: „Vermutlich haben Sie beide noch eine Rechnung miteinander abzumachen.“ Bedächtig zog er sich, Emily fest umfangend, rückwärts gehend zum Portal zurück.
    „Sie halten sich wohl für verdammt klug, mich reingelegt zu haben!“, knirschte Devlin wutschnaubend.
    „Nein, eigentlich nicht“, antwortete Mark. „Ich halte allerdings Sie für sehr dumm, wenn Sie wirklich glaubten, mit einer solchen Schandtat davonzukommen.“ Jäh hob er die Pistole und feuerte einen Schuss ab. Der prachtvolle Kronleuchter, an der Halterung getroffen, krachte mit lautem Geklirr zu Boden, alle Kerzen erloschen, und die Halle war in tiefe Finsternis getaucht. Mark wirbelte auf dem Absatz herum und eilte mit Emily hinaus in die Nacht.

14. KAPITEL

    „Ich wusste, dass Sie mich retten würden!“
    „Und sind Sie froh darüber?“
    Emily sah ihren Helden ein wenig erschrocken an. Ihr glühender Ausruf hatte Lob und Dankbarkeit ausdrücken sollen, doch seine Antwort darauf klang eher zynisch. „Merkte man denn nicht, wie froh … wie erleichtert ich war, Sie zu sehen?“, fragte sie pikiert.
    „In Anbetracht der Umstände wäre es unklug gewesen, Enttäuschung zu zeigen. Auch wenn Sie mit Ihrem Entführer einmal verlobt waren, gilt es, Ihren Ruf zu berücksichtigen.“
    „Wie meinen Sie das?“, zischte Emily. Nach den Ereignissen dieses Tages hatte sie sich ein wenig entkräftet gefühlt, doch jetzt regte sich ihr hitziges Temperament. „Glauben Sie, ich wäre erfreut gewesen, als ich merkte, dass der Viscount mich entführen ließ?“
    „Ich glaube, dass Sie früher einmal gerne dessen Gemahlin gewesen wären.“
    Emily spürte seinen scharfen Blick auf sich ruhen. Herausfordernd hob sie das Kinn, das Herz jedoch sank ihr. Als sie in Devlins Gewalt gewesen war, war Mark in ihrer Wertschätzung derart gestiegen, dass sie schon fürchtete, ihn richtig gern haben zu können. Sie hatte ihn zu ihrem Helden stilisiert, hatte alle ihre Hoffnungen auf ihn gesetzt, darauf vertraut, dass durch ihn alles wieder gut werde, und bis gerade eben hatte er dem Bild auch entsprochen. Sie war sogar betört genug, um sich einzugestehen, dass ihr Herz ihm zuflog … und ihr Körper sich nach ihm sehnte … wie es ihr noch bei keinem Mann geschehen war.
    Und nun hatte er alles verdorben. Unversehens fühlte sie sich sehr niedergedrückt … und sehr traurig.
    „Ja, sicher war ich vor Jahren mit Viscount Devlin verlobt“, sagte sie endlich. „Doch inzwischen hat er eine andere geheiratet. Und Sie wollen hoffentlich nicht andeuten, dass ich seine Avancen begrüßen würde.“
    „Und wenn er nicht verheiratet wäre?“
    „Wäre es auch nicht anders“, sagte Emily, ohne zu zögern.
    „Devlin behauptete, Sie wären einander immer noch leiden schaftlich zugetan.“
    „Wie kann er!“, stieß sie hervor. „Er lügt! Er widert mich an, und ich glaube auch nicht, dass er viel für mich übrig hat. Wenn er auch nur ein Fünkchen Achtung für mich empfände, hätte er mich nicht so schändlich behandelt. Nicht, dass es Sie etwas anginge …“, platzte sie heraus. Verunsichert zerrte sie am Ärmel ihres Kleides. „Ich habe Ihre Neugier nur befriedigt, weil Sie sich heute solcher Mühe unterzogen haben, um mir beizustehen“, sagte sie heiser, von ihren Gefühlen übermannt. Unwillig wischte sie mit dem Handrücken die aufsteigenden Tränen fort.
    Als Mark sie in den Wagen gehoben und dann die Pferde in brausender Fahrt gen London gelenkt hatte, war er zuvorkommend genug gewesen, um zu fragen, ob ihr auch nicht kalt sei und ob sie unterwegs eine Rast einzulegen wünsche, doch unter der höflichen Maske hatte sie seine zwiespältige Stimmung gespürt. Dass er sie ausfragen, sie vielleicht gar wegen ihrer Unbedachtheit schelten würde, damit hatte sie gerechnet, nicht jedoch mit dieser merkwürdigen Schranke, die er zwischen ihnen errichtete. Nachdem er auf ein paar Gesprächsansätze nur einsilbig geantwortet hatte, war sie in Schweigen verfallen. Zuerst hatte sie geglaubt, er wäre zu sehr damit beschäftigt, von eventuellen Verfolgern Abstand zu gewinnen, doch mittlerweile schien ihr, es

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