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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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„Warum kamen Sie nach Mandeville? Es ist doch nichts mit Tommy, oder?“
    „Nein, ich wollte etwas mit Ihnen besprechen.“
    „Das können Sie ebenso gut jetzt tun. Eine günstigere Gelegenheit wird sich Ihnen nicht bieten.“
    „Es geht um Browhill …“
    „Was ist damit?“
    „Falls es Ihnen Schwierigkeiten bereitet …“
    „Also, wie kommen Sie denn darauf, Mylord? Ich habe ganz und gar keine Schwierigkeiten mit Browhill. Die Mine fördert eine akzeptable Menge an Baryt. Falls Sie nicht wissen, was das ist“, fügte sie hinzu, „es ist war ein weißes Mineral, das hauptsächlich zur Herstellung von Farbe benutzt wird und auf dem Markt einen guten Preis erzielt“.
    „Dann hat sich also nichts geändert“, meinte er und lehnte sich im Sitz zurück. Sobald man das Thema Mine ansprach, verhielt sie sich so kratzbürstig wie eh und je. Er war jedoch nicht geneigt, den Anschein zu erwecken, er würde vor ihr kapitulieren, weshalb er ihr verschwieg, dass er den Rechtsstreit fallen lassen wollte. Auch ein Mann hatte seinen Stolz.
    „Nein“, sagte sie, nicht bereit ihn spüren zu lassen, wie groß ihre Enttäuschung war. Diese verflixte Mine stand zwischen ihnen wie der Fels, der dort bearbeitet wurde. Die Vergangenheit ließ sich nicht einfach auslöschen, ebenso wenig wie die grausamen Worte in ihrer Erinnerung, die er vor sechs Jahren ausgesprochen hatte. Und war es überhaupt von Bedeutung? Sie würden vielleicht gemeinsam das Wohl der Dorfbewohner fördern, aber sie würden sich nie näher stehen als Nachbarn.
    Schweigend verbrachten sie die restliche Fahrt. Einige Minuten hielten sie vor Geoffrey Temples Haus. Talbot schwang sich vom Kutschbock und klopfte an die Tür, während Roland Miss Cartwright aus der Kutsche half. Die Hand unter ihren Ellbogen gelegt, geleitete er sie zum Eingang. Gleich darauf wurde sie Mr. Geoffrey Temple und seiner bezaubernden Gattin Elizabeth in deren elegantem Salon vorgestellt.
    „Wir sind auf eure Gastfreundschaft angewiesen“, erklärte Roland. „Miss Cartwrights Geschäfte nahmen mehr Zeit in Anspruch, als sie annahm, und nun ist es zu spät, den Heimweg anzutreten …“
    „Ganz recht“, meinte Elizabeth, verwundert über Charlottes grauen Rock und die militärisch anmutende Jacke. „Ach bitte, bleiben Sie. Wir freuen uns immer über Rolands Besuch, und auch seine Freunde sind uns herzlich willkommen. Wir wollten gerade zu Abend speisen. Bitte entschuldigt mich, ich werde der Köchin mitteilen, dass wir Gäste haben, und ein Zimmer für Miss Cartwright vorbereiten lassen. Roland, dein Zimmer ist immer noch bereit, da wir dich zurück erwarteten.“ Geschäftig eilte sie aus dem Salon.
    „Oh je“, meinte Charlotte zu Mr. Temple. „Ich hoffe, ich dränge mich Ihnen nicht auf. Immerhin bin ich eine Fremde, von der Sie nie zuvor gehört haben.“
    „Oh, aber wir haben von Ihnen gehört. Roland hat gestern Abend von Ihnen erzählt.“
    Sie schaute Lord Amerleigh durchdringend an, der seine Verlegenheit hinter einem Lachen zu verbergen suchte. „Nichts Schlechtes, kann ich Ihnen versichern“, sagte er. „Ich erzählte Geoffrey lediglich von Tommy und unseren Plänen für eine Schule für taube Kinder.“
    „Ja, und ich würde gerne noch mehr darüber erfahren“, meinte Geoffrey. „Vielleicht kann ich auch andere für dieses Projekt begeistern.“
    Während sie darauf warteten, dass das Dinner serviert wurde, und auch während der Mahlzeit, erzählte Charlotte, wie sehr sie an Tommys Wohlergehen interessiert war, nicht zuletzt, weil seine beiden älteren Schwestern in ihrer Weberei arbeiteten. Danach berichtete sie, angeregt durch Geoffreys freundliche Fragen, von der Weberei, der „Fair Charlie“ und ihrer Sorge, dass das Schiff vielleicht gesunken war.
    „Die ‚Fair Charlie‘“, sagte er nachdenklich. „Ich habe von ihr gehört. Ein gutes Schiff mit einem ausgezeichneten Kapitän. Gewiss bringt er sie sicher in den Hafen.“
    „Das kann ich nur für die Mannschaft und den Kapitän hoffen. Captain Scotts Familie macht sich große Sorgen um ihn, und ich habe Hunderte Arbeiter, die auf die Ladung warten.“
    „War das Schiff nicht einmal ein Sklavenschiff?“
    „Ja, aber mein Vater hat den Handel schon vor Jahren aufgegeben.“
    „Besitzen Sie denn noch Sklaven?“
    „Nein, Sir, das tue ich nicht.“ Die Antwort wurde mit Nachdruck geäußert. „Meine Arbeiter auf der Plantage sind freie Männer und Frauen, und ich zahle ihnen Lohn. Ich denke,

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