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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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versorgen, das musste ihr Hauptanliegen sein. Also machte er sich auf zu den Lagerhäusern. Nachdem er eines nach dem anderen abgeklappert hatte, fand er sie schließlich. Sie trug ihre übliche Arbeitskleidung und sprach schnell und aufbrausend auf einen Mann ein, der neben einem Stapel Baumwollballen stand. Roland ging langsam zu ihr hinüber. Sie hatte ihn noch nicht gesehen und stritt weiter mit dem Mann. „Nun sagen Sie mir doch schon, wie viel es kostet?“
    „Nichts. Es ist bereits verkauft und bezahlt und wartet nur noch darauf, ausgeliefert zu werden.“
    „Ich zahle Ihnen das Doppelte, und Sie können die Ladung der ‚Fair Charlie‘ übernehmen, wenn sie einläuft. Zucker, Baumwolle und Tabak.“
    „Falls sie einläuft“, sagte der Mann bedeutungsvoll. „Ich bin kein Spieler, Ma’am. Gehen Sie nach Hause zu Ihrem Gatten, und überlassen Sie ihm die Geschäfte.“
    „Gatten!“ Sie kochte vor Wut. „Wissen Sie denn nicht, wer ich bin?“
    „Nein, und es ist mir auch egal.“
    Roland hatte genug gehört und trat auf sie zu. „Achten Sie auf Ihre Manieren, Sir. Sie sprechen mit einer Dame.“
    Charlotte wirbelte zu ihm herum. In ihrer Miene spiegelte sich Verblüffung, die gleich darauf der Verärgerung wich. Der Baumwollhändler sprach ihn jedoch mit offensichtlicher Erleichterung an. „Damen sollten sich aus Dingen raushalten, die sie nichts angehen.“
    „Die Dame ist die Eigentümerin der Cartwright Weberei.“ Roland nahm sie am Ellbogen und zog sie fort. „Kommen Sie, meine Liebe, mit diesem Burschen werden Sie keine Geschäfte machen.“
    „Was zum Teufel tun Sie hier?“, verlangte sie zu wissen, sobald sie außer Hörweite waren.
    „Ich bin hier, um Holz zu kaufen.“
    „In einem Lagerhaus für Baumwolle. Wollen Sie sich lustig über mich machen?“
    „Nein, das will ich nicht. Ich war auf dem Weg zu den Holzverkaufsplätzen, als ich Sie bemerkte. Sie schienen mir in Schwierigkeiten …“
    „Keineswegs. Ich habe lediglich um Baumwolle gehandelt.“
    „Das habe ich gesehen, aber der Mann hatte sie bereits verkauft. Sie können wohl kaum erwarten, dass er sie Ihnen in diesem Fall überlässt.“
    „Nein, wohl nicht, aber ich habe es schon überall versucht, mich mit allen Kontakten meines Vaters in Verbindung gesetzt, doch niemand hat Baumwolle übrig, die er mir abtreten könnte. Daran ist bestimmt dieser verfluchte Krieg schuld.“
    „Sollen wir irgendwo eine Erfrischung nehmen und das Problem erörtern?“, sagte er, amüsiert über ihre undamenhafte Sprache. „Sie können sich mir anvertrauen.“
    „Warum sollte ich das tun?“
    „Oh, seien Sie doch nicht so unabhängig, Charlotte. Ich will Ihnen doch nur helfen.“ Er geleitete sie durch die geschäftige Straße, bahnte ihr den Weg durch die Menschenmassen in Richtung Stadtmitte. „Wo wohnen Sie?“
    Sie war zu aufgewühlt, als dass ihr der Gebrauch ihres Vornamens aufgefallen wäre. Und sie war sich nicht sicher, ob sie ihn für seine Einmischung hassen oder für seine Anwesenheit dankbar sein sollte. Seine Hand unter ihrem Ellbogen gab ihr indes ein wohltuendes Gefühl von Sicherheit, und sie tat nichts, um sich aus seinem Griff zu befreien. „Letzte Nacht verbrachte ich im Haus meines Schiffkapitäns. Seine arme Gemahlin ist vor Sorge außer sich, und ich dachte, ich könne ihr ein wenig Trost spenden. Ich hatte gehofft, meine Geschäfte heute zu erledigen und die Heimreise antreten zu können.“
    „Nun ist es zu spät, um noch aufzubrechen. Sie würden in der Nacht reisen müssen.“
    „Das macht mir nichts aus. Ich kann mich Mrs. Scott nicht noch eine zweite Nacht aufdrängen. Talbot ist ein sehr versierter Kutscher.“
    „Das mag sein, aber es ist zu gefährlich. Die Regenfälle in den letzten Tagen haben für tiefe Schlaglöcher gesorgt.“ Was er nicht sagte, war, dass er ihr folgen müsste, wenn sie darauf bestünde, bei Nacht zu fahren. Und Bennett war beträchtlich älter als Talbot, man konnte ihm ein solches Unterfangen nicht zumuten. Natürlich konnte er selbst kutschieren, doch das machte die ganze Sache nicht ungefährlicher. „Wo haben Sie Ihre Kutsche gelassen?“
    „In dem Mietstall neben dem Gasthof.“
    „Dann werden wir sie holen und uns dann zu meinem Cousin begeben. Er lebt fünf Meilen außerhalb von Liverpool. Er ist verheiratet, und ich bin mir sicher, er und seine Gattin werden Ihnen ihre Gastfreundschaft gerne gewähren. Wir reisen morgen nach Hause.“
    „Das kann ich nicht

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