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Myrddin

Myrddin

Titel: Myrddin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Saunders
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Gesprächen immer nur der Sar Merodak.“
    „Melchor, das weiß ich und wir haben schon oft darüber gesprochen. Doch trotzdem solltest du mich einfach nur Merlin nennen.“
    Verlegen drückte sich Melchor auf den Boden, da er sich zurechtgewiesen fühlte, was aber nicht in Merlins Absicht gelegen hatte.
    „Also, woher kommen die neuen Mitglieder deiner Familie, Melchor?“
    „O Merlin, Akita fanden wir verwaist, wie ich schon sagte, in der Umgebung des Imandra-Sees.“
    „Imandra? Imandra-See? Du mußt mir helfen und mir sagen, wo dieser See liegt.“
    „Es ist eine Reise von gut neun Tagen in den Osten, zum Berg Clumbiny. Wir waren auf Jagd und Ausschau, als wir sie fanden und mitnahmen. Das war im vergangenen Frühjahr. Carus trafen wir auf dem Rückweg nahe der Eismeerstraße. Er hatte sein Rudel verloren und wagte den Weg in die Osttundra nicht allein. Carus war fast verhungert und hatte sich schon in sein Schicksal ergeben. Die Freude in seinen Augen und sein angeborener Respekt veranlaßten mich, ihn ebenfalls mitzunehmen. Und …, o Merlin, wie ich sagen darf, ist er ein wahrer Gewinn für uns. Er hat uns viel beibringen können und nahm uns Furcht durch seine Kraft. Eine Furcht, die wir zuvor besessen hatten.“ Melchor blickte stolz auf Carus, der seinen Blick abwendete und verlegen auf den Boden sah.
    „Das ist ein großes Lob von dir, Melchor. Aber ich sehe auch den Stolz über dein Rudel in dir.“
    „Ja, o Merlin. Das ist wahr. Wir sind reicher geworden. Akita ist die größte Jägerin, die mir jemals begegnet ist. Eines hoffentlich nicht fernen Frühjahres wird sie uns die schönsten Welpen schenken und ihre Art in sie hineingesetzt haben. Es ist wahr: ich habe großes Glück in meinem Alter und sehe zufrieden auf meine Familie.“
    „Das muß stimmen“, erwiderte Merlin mit einem Anflug von Traurigkeit in seinem Blick, der aber sofort wieder verflog. „Und dein Glück werde ich teilen, Melchor, sooft du mich besuchen kommst und deine Geschichten mitbringst. Und wo ist der Rest deines Rudels?“
    „Der eine Teil wartet an der Küste im Gebirge. Bei einem Ostwind hättest du sie riechen können, so nah sind sie dir. Und der andere Teil ist in Schweden geblieben.“
    Merlin stutzte. Weshalb hatte Melchor sein Rudel, mit dem er gekommen war, nicht über den Lyngenfjord zu seiner Insel geführt? Warum ließ er es an der Westküste Norwegens? Hatte er nicht immer genug Nahrung für sie gehabt und war ihnen ein guter Gastgeber?
    „Du weißt, man duldet uns noch in Schweden“, fuhr Melchor fort. „Sie beobachten uns wohl sehr genau und meinen, uns zu studieren. In Schweden sind wir also derzeit immer noch sicher vor Verfolgung durch den Menschen, sofern wir uns im Norden und in wenig besiedelten Gebieten aufhalten.“
    „So sagtest du bereits. Weshalb aber kamst du mit deinen Gefährten über die Berge, nur um sie dann an der Küste zurückzulassen, Melchor? Wäre es hier für sie nicht gemütlicher? Für euch alle …?“
    „Wir wußten nicht, was uns erwarten würde, o Merlin.“
    „Wie meinst du das?“ fragte Merlin erstaunt. Er achtete und ehrte die Wölfe, da er von ihnen nur Gutes in seinem Leben erfahren hatte. Er dachte an den Brunnen von Galabes, an dem sein einziger Gefährte in der Verbannung der Wolf gewesen war – ein Urahn Melchors. Seitdem verband eine ehrliche, gegenseitige Freundschaft ihn mit den sagenumwobenen, unheimlichen Tieren. Mehrere Male hatte er sie vor der Verfolgung und Ausrottung durch die Menschen in Skandinavien geschützt, indem er sie bei sich aufgenommen hatte, und Melchor selbst war der letzte der großen Führer, der ihm bisher die Treue gehalten hatte. Und nun war er gekommen, um Merlin und seine Freundschaft in Frage zu stellen? Er war gekommen, um seine Gastfreundschaft zu beleidigen?
    Selbst Hörn kniff die Augen zusammen und wunderte sich über die befremdliche Rede von Melchor. Was hätte ihm oder einem seiner Gefährte gerade in Merlins Reich widerfahren können?
    Je mehr Merlin darüber nachdachte und die Verwunderung auch Hörns spürte, desto ärgerlicher wurde er. Spannung lag in der Höhle, als Merlin scharf zu sprechen begann.
    „Bin ich es nicht, der deinen Vater und deines Vaters Vater kannte, Melchor? Bin ich es nicht mehr, der alle deine Ahnen kannte und der selbst dir als noch verspielten Wolfsrüden deinen Namen Melchor gab? Glaubst du, einer deiner Vorfahren hätte so zu mir zu sprechen gewagt, die teure Freundschaft zwischen uns

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