Mystery Storys - 132 haarstraeubende Raetsel
äußerlich unversehrt, beinahe, als würde er schlafen. Sein Kopf liegt zwischen seinen Armen auf dem Tisch, dicht neben ihm liegt ein Streichholz. Von irgendwoher hört man ein seltsames Rauschen. Was ist hier geschehen?
b) Verkürzte Variante: In einem dunklen Raum sitzen sieben Männer um einen Tisch. Alle sind tot, sechs von ihnen wurden offensichtlich erschossen. Ein Mann ist äußerlich unversehrt, keine Schusswunde ist zu erkennen. Sein Kopf ruht auf der Tischplatte, dicht neben einem Streichholz. Was ist hier geschehen?
c) Knappe Variante: Sieben Männer in einem abgeschlossenem Raum. Alle sieben sind tot. Sechs von ihnen haben Schusswunden im Kopf. Was ist geschehen?
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a) Ausführliche Variante: Fröhlich summt Frau Hildebrand vor sich hin. Einem Mitreisenden, den sie noch nie zuvor gesehen hat, wirft sie ein Küsschen zu, einem Kind, das sich mit verklebten Schokofingern auf ihrem weißen Kleid abstützt, schenkt sie ein Lächeln und ein verschmitztes Zwinkern. Dies ist der glücklichste Tag in meinem Leben, denkt Frau Hildebrand, während der Zug ratternd Kilometer um Kilometer zurücklegt. Gut, es wird noch lange dauern, bis sie aus diesem fernen Land wieder in die heimischen Gefilde kommt, doch nachdem dieser Zug erst seinen Bestimmungsort erreicht hat, wird der Rest auch kein Problem sein. »Ein Taxi organisieren und dann schnell zum Flughafen – wie einfach ist doch jetzt alles«, denkt sich Frau Hildebrand. Plötzlich jedoch – ohne Vorwarnung – schreit sie auf. Sie reißt die Hände empor, in rasender Verzweiflung wirft sie den Kopf nach rechts und links. Ihre Mitmenschen brummen beruhigende Laute, doch Frau Hildebrand versteht die fremde Sprache nicht. In wilder Hast rennt sie aus dem Abteil, stößt sich dabei das Schienbein an, heult auf, rennt den Gang des Waggons hinunter. Dort wendet sie sich – immer noch verzweifelt schreiend – nach rechts. Ihre Hand bekommt einen Türgriff zu fassen, sie rüttelt zieht, reist die Tür auf. Mit einem letzten tonlosen Schrei der Verzweiflung stürzt sich Frau Hildebrand aus dem im rasenden Tempo dahinrollenden Zug. Was hat sie zum Selbstmord getrieben?
b) Verkürzte Variante: Mit dem Zug in einem fremden Land unterwegs – für Frau Hildebrand normalerweise eine Sache, die ihr wenig Spaß machen würde. Heute jedoch ist sie gut gelaunt, singt und summt vor sich hin. Plötzlich jedoch gerät sie in Panik, schreit, fuchtelt mit ihren Händen umher. Die Mitreisenden versuchen, die verstörte Frau zu beruhigen, doch sie versteht die fremde Sprache nicht. Frau Hildebrand rennt aus dem Abteil, den Gang des Waggons hinunter, reißt eine Außentür auf und stürzt sich nach draußen. Was hat sie zum Selbstmord getrieben?
c) Knappe Variante: Eine glückliche Frau fährt in einem fremden Land mit einem Zug. Während der Fahrt stürzt sie sich aus der Waggontür. Was hat sie zum Selbstmord getrieben?
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a) Ausführliche Variante: Natürlich hatte sich Nathaniel gefreut, als er endlich eine eigene Wohnung fand. Natürlich ist es schön, seine Freunde und Kollegen einladen zu können, ohne dass Mutti um 10 Uhr in der Zimmertür steht und über den »höllischen Krach« schimpft. Aber ganz zufrieden ist Nathaniel mit seiner neuen Behausung nicht – zuweilen ist ihm der Weg in sein Appartement im zehnten Stock des Hochhauses schlichtweg zu mühsam. Zugegeben, man hat von dort oben einen fantastischen Blick über die Stadt, aber dass er den Aufzug nur bis zum sechsten Stock benutzen kann, ist einfach frustrierend. »Vier Stockwerke klettern ist für mich schließlich besonders schwierig«, grummelt Nathaniel deshalb Tag für Tag, doch noch überwiegen die Vorteile. Wenn es abwärtsgeht, kann er den Fahrstuhl ja immerhin vom zehnten Stock bis ins Erdgeschoß benutzen, eine Tatsache, die ihn mit Befriedigung erfüllt. Warum muss Nathaniel beim Weg in sein Appartement zuweilen vom sechsten in den zehnten Stock die Treppe benutzen?
b) Verkürzte Variante: An und für sich ist Nathaniel mit seiner ersten eigenen Wohnung im zehnten Stock eines Hochhauses durchaus zufrieden. Eine schöne Aussicht und endlich die Möglichkeit, seine Freunde und Kollegen auch mal zu einem Abendessen einzuladen. Was ihn aber wirklich stört, ist die Tatsache, dass er den Aufzug zuweilen nur bis in den sechsten Stock benutzen kann, die restlichen vier Stockwerke muss er die Treppe benutzen. Das ist umso ärgerlicher, als er vom zehnten Stock problemlos bis ins Erdgeschoss mit dem Lift
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