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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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dir zur Ausbildung anvertraut hat.«
    »Glaub mir, er hatte genau das hier im Sinn«, fährt Shannon mich an. »Hunter muss jetzt die Aufständischen führen. Er hat keine Zeit, sich um dich zu kümmern. Du bist in Manhattan nur knapp mit dem Leben davonkommen. Jetzt musst du lernen, dich zu verteidigen.«
    »Das weiß ich.« Ich habe alles versucht, um das schreckliche Gefecht aus meinen Gedanken zu verbannen. Jenen Kampf, in dem Violet Brooks, die Mutter meines Freundes, getötet wurde. Sie war die Hoffnung der Mystiker. Sie stand für alles, was meine Eltern und die Fosters ablehnten. Ein Bild will mir nicht aus dem Kopf: Ich richte eine Schusswaffe auf meinen Ex-Verlobten, Thomas Foster, und sehe entsetzt zu, wie er zu Boden geht. Da brauche ich ganz sicher niemanden wie Shannon, der mich ständig an diesen Albtraum erinnert.
    Mein Blick löst sich von der abblätternden Fassade des Farmhauses und wandert zurück zu unserem Übungsplatz. Die Apfelbäume am Wiesenrand sind den Auswirkungen des Klimawandels zum Opfer gefallen. Die Hitze hat ihnen alles Leben ausgesaugt.
    Ich wende mich wieder Shannon zu. Was hat sie eigentlich so Großartiges für die Revolution geleistet? »Und warum bist du hier?«, frage ich. »Hast du nichts Besseres zu tun?«
    Shannon bleckt die Zähne. »Na, was glaubst du wohl? Dass ich lieber einem verwöhnten reichen Gör Selbstverteidigung beibringe, statt an vorderster Front für unsere Sache zu kämpfen?« Sie löst ihr Haargummi und das dichte rote Haar fällt ihr ins Gesicht. »Ich bin hier, weil Hunter mich gebeten hat, dir zu helfen. Anders als du stamme ich nicht aus einer privilegierten Familie. Meine Mutter habe ich nie kennengelernt … Mein Vater ist alles, was ich habe, und der ist in Manhattan. Er kämpft in dem Krieg, den du ausgelöst hast.« Ihr kalter Blick geht mir durch Mark und Bein. Mir war von Anfang an klar, dass Shannon mich nicht leiden kann – aber jetzt spüre ich förmlich ihren Hass. »Und ich sollte jetzt eigentlich an der Seite meines Vaters kämpfen.« Sie spuckt auf den trockenen Boden. »Jetzt lauf.«
    Die Sonne leuchtet rosarot. »Sind wir immer noch nicht fertig?«
    »Wir sind fertig, wenn ich es sage«, gibt sie zurück. Sie deutet in die Ferne, wo ein paar halb verdorrte Bäume stehen.
    »Nicht dein Ernst!«, schnaube ich. »Das ist mindestens eine Meile.«
    Ein Blick in ihr Gesicht verrät mir, dass sie es sehr wohl ernst meint.«
    »Drei, zwei …«
    »Okay, okay.« Ich werfe ihr einen säuerlichen Blick zu. »Ich bin ja schon unterwegs.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen und kurz vor dem Zusammenbrechen habe ich fast schon wieder meinen Ausgangspunkt erreicht, als sich mir eine kleine Gestalt nähert. »Hier, Aria. Wasser.«
    Ich bleibe stehen und stütze mich beim Luftholen auf den Knien ab.
    »Weiter, Rose!«, schreit Shannon. »Du musst weiterlaufen.«
    Ich blicke auf. Ein Junge steht vor mir, nicht älter als zehn: Markus, der Einzige auf dem Stützpunkt, der mich freundlich behandelt. Er hält mir ein Glas hin.
    Vor lauter Dankbarkeit küsse ich ihn auf die Wange, dann beginne ich gierig zu trinken. Das kühle Wasser rinnt mir übers Kinn.
    Markus lacht. Sein glattes braunes Haar hängt kraftlos herab, er hat große Augen und lauter Sommersprossen im Gesicht. Ein süßer Junge. Weil seine mystischen Kräfte noch nicht entwickelt sind, kann man ihn von einem Normalsterblichen nicht unterscheiden. Er ist nur auffällig dünn.
    »Das habe ich jetzt gebraucht, danke.«
    »Ich habe dich von der Küche aus beobachtet.« Er nimmt das leere Glas zurück. »Du sahst so erschöpft aus.«
    Shannon kommt dazu. »Aria hat einen neuen Freund gefunden. Wie niedlich !«
    Markus ist schon wieder auf dem Weg zurück zum Haus, das leere Glas hält er wie eine Trophäe über dem Kopf. »Tschau, Aria!«, ruft er mir im Laufen zu.
    »Tschau!«, rufe ich zurück und winke. Ich drehe mich zu Shannon um, die mich missbilligend anstarrt. »Was? Er ist süß.«
    Shannon zuckt mit den Achseln. »Er ist Halbwaise. Sein Vater lebt noch, aber der kämpft in der Stadt. Wie meiner. Seine Mutter ist bei den Kämpfen in den U-Bahn-Schächten gefallen.«
    »Furchtbar«, sage ich.
    »Wir passen alle auf ihn auf«, sagt Shannon. »Er ist hier nicht das einzige Kind ohne Eltern. Wir sind wie eine große Familie.« Sie hält inne. »Du ausgenommen.«
    »Na, vielen Dank.«
    Sie spitzt den Mund. »Na ja, stimmt doch. Irgendwie. Müde?«
    Ich nicke.
    »Gut«, erwidert sie. »Dann

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