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Mystic

Mystic

Titel: Mystic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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strömenden Blutes laut aufschrie.
    Es schmerzte, als wäre ihm eine Schweißerflamme über die Haut gefahren. Gallagher stolperte, fiel auf die Knie und sah erstaunt auf seinen blutenden Arm, die letzten beiden brennenden Kerzen, den Haufen Lederbeutel und sechs lose Seiten des Tagebuchs, die auf dem Hüttenboden lagen.
    Danby grunzte vor Vergnügen und machte einen Schritt auf ihn zu, entschlossen, ihn zu erledigen.
    »Charun!«, rief Andie, heiser und besänftigend und mit einem kaum hörbaren spanischen Akzent. »Komm zu mir. Komm zu deiner Angel.«
    Danbys nächster Schritt kam aus dem Gleichgewicht. Er schwankte verwirrt. »Angel?«
    »Deine süße Persephone, Charun«, sagte Andie, setzte ihre Hüften in Bewegung und streckte die offenen Arme nach ihm aus. »Komm zu mir. Wir versuchen noch einmal, den Fluss zu überqueren.«
    Danby machte zwei Schritte auf sie zu und fuhr sich mit der Zunge über die Oberlippe, bevor er innehielt. Und ein Ausdruck des Erkennens huschte über seine Züge. »Du bist nicht Angel«, schäumte er. »Du bist eine von den kleinen Schlampen aus Lawton, die mich auf dem Spielplatz immer gehänselt haben, als ich noch ein Kind war! Du hast dich mit ihnen über meine Mutter lustig gemacht!«
    Andie erstarrte vor Entsetzen, als er durch den Raum auf sie zupolterte, riesig und böse, und Gallagher sah Joshua Danby vor sich, wie er Sarah Many Horses in der Höhle in die Enge getrieben hatte, bevor er sie tötete.
    Gallagher griff nach den losen Seiten des Tagebuchs und hielt sie in die Höhe. »Danby, tu das nicht, sonst verbrenne ich alles!«
    Der riesige Schädel des Wahnsinnigen wandte sich ihm zu. Andie nutzte den Augenblick und griff Danby an. Sie traf ihn hart und tief in den massigen Rücken. Danby heulte vor Schmerz auf, wirbelte herum und stieß zu. Man hörte das dumpfe Geräusch einer Faust, die in ein Kissen schlägt, und Andie hustete und sah über die Schulter Gallagher an, wobei ein Ausdruck von Überraschung und Verzweiflung auf ihr Gesicht trat.
    Danby bäumte sich wie in Ekstase auf und ließ das Messer los. Andie wankte rückwärts gegen die Wand und rutschte an ihr herunter. Die Klinge des Jagdmessers stak fünf Zentimeter unterhalb ihres rechten Schlüsselbeins. Sie sah auf den Messergriff hinunter und dann mit einem trunkenen Ausdruck zu Gallagher empor.
    »Unsere Liebe?«, fragte sie nur.
    Eine harte, unerklärliche Stille legte sich auf die Hütte. Das Leuchten um sie schwand, und vor Gallagher stieg das Bild seiner völligen Zerstörung auf: ein Mann mit eingesunkenen Augen, der allein im kalten Winterwasser eines Flusses steht und verzweifelt seine Angelschnur über die flache Strömung zu den Tiefen eines fremden Ufers wirft.
    Er warf die losen Seiten des Tagebuchs in die Kerzenflamme. So zundertrocken, wie sie nach einem Jahrhundert waren, fingen sie sofort Feuer.
    Danby grinste Andie an und freute sich an ihrem verzweifelten Überlebenskampf. »Na, hast du jetzt Angst?«, fragte er sie böse.
    Dann bemerkte er aus dem Augenwinkel die brennenden Tagebuchseiten. Wütend heulte er auf und rannte auf Gallagher zu, seine Machete fuhr wild durch die Luft. Gallagher kauerte auf den Knien und gab sich geschlagen. Seine blutige Hand lag über der rechten, die den Tomahawk zwischen seinen Schenkeln versteckt hielt. Die Tagebuchseiten flammten ein letztes Mal auf, wurden zu schwarzer Asche, hoben sich leicht und zerkrümelten in der stillen, übelriechenden Luft.
    »Jetzt rudert dich Charun über den Fluss, Bruder!«, röhrte Danby.
    Gallagher starrte in sein Gesicht und sah den Tod, hatte jedoch keine Angst. »Tu’s doch, du elendes Schwein!«
    Danby hob seine Machete mit beiden Händen, so wie ein Holzfäller die Axt vor einem gefällten Stamm heben mag. Als er den höchsten Punkt über seiner linken Schulter erreicht hatte, wirbelte Gallagher auf den Knien herum und hieb mit dem Tomahawk nach vorn und nach oben.
    Die Steinklinge zertrümmerte die unteren Rippen von Danbys Brustkorb und grub sich tief in die Lungen. Eine unerklärliche elektrische Ladung schlug den Beilgriff hinunter, krachte durch Gallaghers Gelenke und explodierte in seinem Körper. Gallaghers Blick füllte sich mit schwarzen und zinnfarbenen Schatten. Er hörte eine Eule schreien. Er roch den Gestank fauligen Flusswassers.
    Danby versuchte zu schreien, doch alles, was aus ihm herausdrang, war eine Folge von langen, rasselnden Geräuschen. Die Machete glitt ihm aus der Hand. Er fiel schwankend auf die

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