Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
Vom Netzwerk:
Patroklos und Achilles überhaupt?«, fragte Kat.
    »Mein Kerl hat etwas davon gesagt, dass er ins griechische Lager geht, um seine Waffen zu schleifen. Wo deiner ist, weiß ich nicht.«
    »Oh, dann ist er also immerhin schon ein Kerl?«, neckte Kat sie leise, denn sie hatte nicht vergessen, dass Aetnia auf der anderen Seite des Lagerfeuers saß und zuhörte.
    »Das war frech«, zischte Jacky. »Jedenfalls«, fuhr sie lauter fort, »jedenfalls muss ich mich jetzt um die Männer kümmern. Keine Ruhe für die Bösen, du weißt ja.« Sie schüttelte ihre blonde Mähne und schlenderte davon.
    »Herrin? Ich weiß, wo Ihr Achilles finden könnt«, sagte Aetnia und kam näher.
    »Oh, gut. Wo?«, fragte Kat, und es war ihr gleichgültig, dass sie klang wie ein eifriges Schulmädchen.
    »Ich hab gehört, dass er unten am Strand trainiert«, antwortete Aetnia und deutete zum Meer, ein ganzes Stück von den Lagern entfernt.
    »Danke!« Kat lächelte ihr zu, nahm ein Stück Brot und Käse für unterwegs mit und rief noch über die Schulter: »Der Tee ist übrigens wunderbar!«
    »Das freut mich sehr, Herrin«, antwortete Aetnia.
    Kat konnte ihren Blick im Rücken spüren, als sie zum Strand hinunterlief, ein unangenehmes Gefühl. Aetnia schien recht nett zu sein, aber ihre Unterwürfigkeit ging Kat entschieden zu weit. Ganz zu schweigen davon, dass sie seltsam nervös zu sein schien. Andererseits – was verstand Kat schon von solchen Dingen? Sie war noch nie eine Prinzessin gewesen. Wahrscheinlich schätzte sie Aetnia völlig falsch ein, weil sie moderne Maßstäbe anlegte. Während sie zum Strand ging, um nach ihrem Geliebten Ausschau zu halten, nahm sie sich vor, netter zu der jungen Frau zu sein.
    »Mein Geliebter …« flüsterte sie, und lachte dann über sich selbst. Ja, es hatte sie böse erwischt.

18
    Der Strand war wunderschön, wenn auch leider keine Spur von Achilles oder sonst einem der Myrmidonen zu sehen war.
    »Wo, zur Hölle, sind denn all die halbnackten Männer geblieben?«, murmelte Kat vor sich hin.
    Wahrscheinlich hätte sie sich noch einmal genauer nach Achilles’ Aufenthaltsort erkundigen sollen, bevor sie losgezogen war. Sie hob die Hand über die Augen, um sich vor dem grellen Widerschein der Sonne auf dem Wasser zu schützen. Es musste mindestens Mittag sein. Warum hatte sie nicht daran gedacht, ein Picknick mitzubringen? Und eine Decke? Vielleicht könnten sie ein bisschen Hypnose bei Tag üben.
    Natürlich war das schwierig ohne den Patienten – oder das Opfer, hörte sie in Gedanken Jackys Stimme hinzufügen.
    Kat seufzte. Offensichtlich hatte Aetnia irgendetwas falsch verstanden. Vielleicht trainierten Achilles und seine Männer in dem Bereich des Strands zwischen den beiden Lagern. Erhitzt und verärgert machte Kat sich auf den Rückweg. Sie ging so nah am Wasser, dass sie ihre Slipper ausziehen und ihr Gewand hochheben musste, aber das Wasser fühlte sich wunderbar an ihren Füßen und Waden an, und sie kickte die Gischt in die Höhe, als sie plötzlich in nicht allzu großer Entfernung von der Küste eine Bewegung bemerkte. Blinzelnd blieb sie stehen und spähte über das kristallklare Wasser. Irgendetwas schien sich dort direkt unter der Wasseroberfläche zu befinden, es blitzte silbern, weiß und rot, und sie musste an die farbenfrohen Salzwasserfische in den Becken des Jenks Aquariums denken. Kurzentschlossen zog sie ihr Gewand noch ein Stück höher und machte einen Schritt ins Wasser.
    Umrisse unbestimmbarer Formen waberten unter der Oberfläche. Unendlich viele. Zuerst war Kat fasziniert von ihrer seltsamen Schönheit, gallertartige Figuren, die blauweiß schimmerten und an Gefrierfleisch erinnerten. Oder an die Lagereinheiten, die in Sciencefiction-Filmen zur Aufbewahrung von Supraleitern dienten. Sonderbar … sie hätte schwören können, dass das Wasser, das um ihre Beine schwappte, ein paar Grad kühler geworden war. Als sie dann die unheimlichen, milchigen Augen sah, änderte sie blitzschnell ihre Meinung über die Aquarienbesichtigung und wollte sich hastig zurückziehen. Doch da spürte sie etwas Schlüpfrig-Kaltes an ihrem Knöchel. Sie hob den Fuß, um das vermeintliche Stück Seetang abzustreifen, zuckte aber heftig zusammen, als ein stechender Schmerz sie durchfuhr, gefolgt von einem schrecklich tauben Gefühl in Knöchel und Fuß. Erschrocken blickte Kat nach unten.
    Es war kein Tang. Was sich da um ihren inzwischen anscheinend abgestorbenen Fuß schlang, war ein langer,

Weitere Kostenlose Bücher