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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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leer, und sie konnte wieder atmen. Dann blinzelte sie und kniff die Augen zusammen. Nein, seine Seite des Betts war nicht leer. Es lag etwas auf dem Kissen. Kat setzte sich auf. Es war eine lange, schmale Lotusblüte in der Farbe von Mondlicht. Lächelnd nahm sie sie in die Hand und atmete den zarten Duft ein.
    Achilles, der berühmte Krieger, um den sich seit Jahrtausenden die Legenden rankten, hatte ihr eine Blume geschenkt. Das machte sie auf lächerliche und sehr romantische Weise glücklich.
    »Ja, manchmal geschehen Zeichen und Wunder.«
    Leise vor sich hin summend, stand Kat auf und wusch sich. Nackt bis auf Venus’ goldene Herzkette – die ich nicht gebraucht hätte , dachte sie selbstgefällig –, begann sie, neben dem Bett nach ihren Klamotten zu suchen. Gerade als sie anfing, sich Sorgen zu machen und sich zu überlegen, ob sie sich das Laken umbinden und Jacky suchen sollte, bemerkte sie die Seidengewänder, die über der Stuhllehne lagen. Das Untergewand war gelb wie frische Butter, das Obergewand leuchtete im gleichen überwältigenden Blau wie Achilles’ Augen. Die Sachen waren aus einem leicht transparenten Stoff, wunderschön und wahrscheinlich ein Vermögen wert.
    Es war definitiv eine gute Sache, Achilles’ Freundin zu sein.
    Ihr unmelodisches Summen wandelte sich in den Refrain von »I Feel Pretty«, während sie sich anzog und die Haare kämmte, wobei sie sich wieder einmal sehr über Polyxenas lange, dichte Locken freute. Dann schlüpfte sie aus dem Zelt, musste aber einen Moment innehalten, weil das helle Sonnenlicht sie blendete.
    Wie tags zuvor stand am Lagerfeuer etwas zu essen bereit. Kat streckte sich. Sex machte sie immer hungrig, und so schlenderte sie zum Tisch, gerade rechtzeitig, um Jacky aus Richtung der Myrmidonen-Zelte kommen zu sehen. Auch sie streckte sich und sah anmutig zerzaust aus. Am Feuer trafen sich die beiden Freundinnen.
    Jacky musterte Kat von oben bis unten.
    »Hm, Scheiße. Jetzt mach ich mir Sorgen«, sagte Jacky.
    »Weswegen?«, fragte Kat mit vollem Mund – der Ziegenkäse, den sie sich von einer großen Platte genommen hatte, schmeckte köstlich.
    »Naturkatastrophen.«
    »Jacky, wovon redest du?«
    »Was meinst du, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass wir beide in der gleichen Nacht Sex haben?«
    Kat grinste. »Heute ziemlich hoch, würde ich sagen.«
    »Was vollkommen verrückt ist. Deshalb mach ich mir Sorgen wegen Blitzeinschlägen und Tsunamis und so.«
    »Sei nicht so zynisch. Alles wird gut. Eigentlich sogar super.«
    »Herrje, ich hatte ganz vergessen, wie ekelhaft optimistisch du wirst, wenn du Sex hast.«
    »Schöner Tag heute, stimmt’s?«, meinte Kat.
    Angewidert schüttelte Jacky den Kopf. »Dich hat’s echt übel erwischt.«
    Kat boxte sie gegen die Schulter. »Dann war Patroklos im Bett also nicht so gut?«
    »Das hab ich nicht behauptet.«
    »Aber du bist irgendwie knatschig.«
    »Ich bin nicht knatschig. Ich bin …« Jacky legte eine Kunstpause ein. »Wund. Dieser weiße Kleinmädchenkörper ist alles andere als strapazierfähig.«
    »Oooh!« Kat lachte. »Du konntest wohl nicht genug kriegen? Okay, ich möchte bitte alle Einzelheiten hören.«
    »Nein, du zuerst. Du hast eindeutig mit deinem Knaben gevögelt, und da du immer noch heil zu sein scheinst, nehme ich an, er hat sich nicht in ein Ungeheuer verwandelt. Also – Einzelheiten bitte …«
    Kat brach ein Stück Brot ab und tunkte es in ein Schälchen mit Olivenöl. »Nein, er hat sich nicht in ein Monster verwandelt. Ja, wir haben gevögelt. Und ja, es war super gut.«
    »Dann war er also die ganze Zeit unter deinem diabolischen Schlampensex-Bann?«
    »Ich bin nicht diabolisch. Und ja, größtenteils. Gegen Ende hab ich mir einen Moment Sorgen gemacht, aber alles ist gut ausgegangen.«
    »Mit anderen Worten, deine magische Muschi hat ihn gerettet.«
    »So möchte ich es eigentlich nicht ausdrücken.« Kat zögerte und fügte dann hinzu: »Jacqueline, ich mag ihn.«
    »Oh, oh.«
    »Ja.«
    »Und wo soll das alles hinführen?«
    »Hä?«
    »Ich meine, es ist ja durchaus akzeptabel, dass du ihn magst, sogar schön. Aber was kommt als Nächstes? Ist unsere Mission erledigt?«
    »Venus scheint zufrieden zu sein, und Achilles geht nicht kämpfen. Also haben wir unsere Mission vermutlich erledigt.«
    »Du hast Venus gesehen?«
    Kat steckte sich noch ein Stück Käse in den Mund. »Ja. Sie hat mir das hier gegeben.« Sie hob das Herzamulett und ließ es Jacky anschauen. »Das ist so

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