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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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schützenden Wasser? Kat spähte in das kleine klare Becken. Wo waren die Algen und eine hübsche Dosis trüber Sedimente, wenn man sie mal wirklich brauchte? Bring es hinter dich, Katrina , befahl sie sich, streifte das hellgrüne Obergewand ab – den Ersatz für das blaue, das die ekelhafte Seekreatur zerstört hatte. Ihre Untergewänder waren aus weicher eierschalenfarbener Seide, und Kat ließ alles auf ihre Füße rutschen. Bisher war ihr nicht aufgefallen, dass zu den Sachen, die man ihr gegeben hatte, weder ein Slip noch ein BH gehört hatte. Freue dich, einfach, dass er diesen strammen jungen Körper sieht und nicht deinen fast vierzigjährigen, der locker zwölf Pfund zu viel auf den Rippen hat und den du mit seinem schlaffen Hintern endlich mal ins Fitnessstudio hättest schleppen sollen.
    Kat versuchte, majestätisch zu wirken, als sie nackt in das Becken stieg, darauf gefasst, dass das Wasser eiskalt sein würde. Aber bei der ersten Berührung des lauwarmen Pools überlief sie ein wohliger Schauer, und sie ließ sich mit einem erfreuten Seufzer hineinsinken. Erst jetzt blickte sie zu Achilles auf. »Hey, es ist überhaupt nicht kalt.«
    Er war ihrer Anordnung gefolgt und saß entspannt, an eine der Marmorsäulen gelehnt, auf der Decke, den entkorkten Weinschlauch im Schoß. Kat fand, dass er ein bisschen nervös wirkte, aber ansonsten war er ganz er selbst.
    »Es ist zu flach, um kalt zu sein, jedenfalls in dieser Jahreszeit. Außerdem erwärmt die Sonne das Wasser.« Ihr fiel auf, dass er ihr beim Sprechen in die Augen schaute und sich nicht erlaubte, den Blick über ihren Körper wandern zu lassen, den das Wasser kaum verhüllte. »Als ich dieses Heiligtum entdeckt habe, dachte ich, es wäre wegen des Teichs errichtet und dann der Venus geweiht worden.« Mit einem verlegenen Lächeln fügte er hinzu: »Scheint mir für eine Göttin der perfekte Ort zum Baden zu sein.«
    Auch Kat grinste. »Na so was, Achilles, ich glaube, du bist ein verkappter Romantiker.«
    Er schnaubte. »Ich bin überhaupt nicht romantisch.«
    »Ha! Du hast mir eine Blume aufs Kopfkissen gelegt. Das würde ich als Beweis Nummer eins für Romantik anführen.«
    Er trank einen großen Schluck Wein und sagte: »Woher weißt du, dass ich sie da hingelegt habe?«
    »Oh, stimmt ja. Es könnte auch Aetnia gewesen sein – oder vielleicht Briseis. Die hängen beide so schrecklich gern in deinem Zelt herum.«
    Wieder schnaubte er und versuchte erfolglos, sein Lachen zu verstecken.
    »Beweisstück Nummer zwei ist dieser Picknickkorb voller leckerer Sachen.«
    »Dieser Korb?« Er wühlte darin herum, zog ein Stück Fladenbrot mit Käse heraus, biss kräftig hinein und sagte mit vollem Mund: »Der Korb ist für mich, nicht für dich.«
    »Na klar«, meinte sie und schrubbte sich die Fußsohle mit einer Handvoll Sand. »Beweisstück Nummer drei ist die Decke.«
    »Und warum ist die Decke romantisch?«
    »Weil du nicht möchtest, dass ich meine zarte Haut schmutzig mache.« Kat hob den anderen Fuß, dessen Sohle noch schmutzig war, und wackelte mit den Zehen.
    Er lachte herzlich – das wunderbarste Geräusch, das Kat jemals gehört hatte. »Die Decke ist natürlich auch für mich.«
    »Ach ja. Ich weiß, wie versessen du auf Gemütlichkeit und Entspannung bist.«
    Er streckte sich ausgiebig, und jetzt lachte sie.
    »Hey, da wir gerade von Gemütlichkeit reden – ich wollte dir sagen, wie gut mir die Wandbehänge in deinem Zelt gefallen. Ist das eine bestimmte Landschaft?«
    »Die Bilder sind allesamt von Phthia. Wenn ich von ihnen umgeben bin, fühle ich mich ein wenig wie zu Hause.«
    »Phthia muss sehr schön sein«, sagte sie, während sie sich die Haare wusch und wünschte, sie hätte ihr Lieblingsshampoo zur Verfügung.
    Achilles lächelte wehmütig. »Ja, das ist es. Eines Tages möchte ich es dir zeigen.«
    »Gern.« Sie hielt inne und beschloss dann, ihn zu fragen: »Achilles, warum nimmst du nicht deine Myrmidonen und verschwindest einfach von hier? Du hast dich aus dem Kampf zurückgezogen. Du hast mit Agamemnon gebrochen. Was hält dich noch hier?«
    »Ich habe durchaus schon darüber nachgedacht. Wenn es nur um mich ginge oder auch nur um dich und mich, würde ich gehen. Aber meine Männer sind Griechen. Phthia ist Teil Griechenlands. Es wäre hart für die Männer und ihre Familien, wenn sie zurückkehren würden, bevor der Krieg vorbei ist.« Kopfschüttelnd fügte er hinzu: »Nein, wir bleiben bis zum Ende, ob wir kämpfen oder

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