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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Griechen zu engagieren und ihnen zum Sieg zu verhelfen. Ich möchte nicht das Risiko eingehen, mir die Göttin des Krieges zum Feind zu machen.«
    »Viele sagen, dass die Liebe stärker ist als der Krieg«, meinte Venus mit ungewöhnlich harter Stimme.
    Sanft berührte Hera ihren Arm. »Ich wollte damit bestimmt nicht sagen, dass Athene mir wichtiger ist, als Ihr es seid. Aber würde die Liebe wegen einer einzelnen modernen Sterblichen eine Auseinandersetzung zwischen den Göttern provozieren wollen?«
    »Wird mir das in der Alten Welt nicht ständig vorgeworfen? Nur dass die Auseinandersetzung, die ich angeblich wegen einer einzelnen sterblichen Frau provoziert habe, seit Jahren zwischen den Griechen und Trojanern tobt?«
    »Ja, und wie geht es Euch damit?«, fragte Hera gewitzt.
    »Ich hasse es, dass mir die Schuld an dem Krieg in die Schuhe geschoben wird«, antwortete Venus.
    »Dann möchtet Ihr bestimmt nicht, dass auf dem Olymp etwas Ähnliches geschieht.«
    »Ganz recht.« Venus seufzte. »Also warten wir ab, was passiert.«
    »Und wenn Athene Odysseus hilft?«
    »Dann muss Achilles wohl oder übel wieder in den Kampf ziehen«, sagte Venus.
    »Gut. Abgemacht«, sagte Hera.
    »Ja, leider.«
    Venus schlürfte ihre Ambrosia und dachte daran, wie verzweifelt Achilles gewesen war, als Kat im Koma gelegen hatte. Na ja, wenigstens hat er die Liebe kennengelernt .

    »Okay, ich habe nur gesagt, ich möchte baden – im Wasser untertauchen, nicht nur in einer kleinen Schüssel herumspritzen, die nach Rosen duftet. Wirfst du mich deshalb aus dem Lager?«, fragte Kat.
    »Habe ich dir nicht gesagt, dass ich dir alles geben würde, was du dir wünschst, wenn es in meiner Macht liegt?« Achilles berührte kurz ihren Arm, mit dem sie sich bei ihm untergehakt hatte. Sie merkte, dass er sie seit einiger Zeit sehr oft so berührte – kurz und zärtlich. Er verlängerte die Berührung nicht, er küsste sie auch nicht. Es war, als versuchte er, sich an sie zu gewöhnen – in kleinen, vorsichtigen Schritten, die den Berserker nicht wachriefen. Sie fühlte seinen Blick auf sich ruhen, schaute auf und sah, dass er sie aufmerksam beobachtete. »Sag mir, wenn wir umkehren sollen. Ich möchte dich nicht ermüden.«
    Sie waren ein Stück den Strand hinuntergegangen, weg vom Lager, und dann auf einem Ziegenpfad ins Landesinnere. Es war kein kurzer Spaziergang gewesen, aber auch keine anstrengende Wanderung. »Wie ich Jacky schon erklärt habe – ich habe genug geschlafen für die nächsten zehn Jahre, und es geht mir gut«, erklärte Kat mit fester Stimme, obwohl sie am Abend zuvor ziemlich entsetzt darüber gewesen war, wie sehr sie das Essen und das Gespräch angestrengt hatten. Eigentlich hatte sie noch eine kleine Hypnoseübung mit Achilles machen wollen, war aber sofort eingeschlafen, kaum dass ihr Kopf das Kissen berührt hatte. Und schlimmer noch – sie hatte heute bis zum frühen Nachmittag durchgeschlafen. Jetzt fühlte sie sich gut, aber der ganze Vorfall hatte ihr Angst gemacht. Einen Körper hatte sie schon zerschlissen. Wo war das Limit? Was, wenn dieser hier ihr auch den Dienst versagte? Würde Venus sie retten? Sie hatte den Körper, in dem sie jetzt steckte, tatsächlich liebgewonnen und war gar nicht sicher, ob sie in Betracht ziehen wollte, was wäre, wenn …
    »Du siehst besorgt aus«, unterbrach Achilles ihre Überlegungen.
    »Ich habe über die Vergänglichkeit nachgedacht«, erklärte sie.
    »Vergänglichkeit – an dieses Thema habe ich bis vor kurzem kaum einen Gedanken verschwendet«, meinte Achilles.
    »Wirklich? Ich hätte gedacht, dass du, nachdem du die Wahl getroffen hast, jung zu sterben, die Jahre zählst und eigentlich dauernd daran denkst.«
    Er schnaubte selbstironisch. »Als ich jung war, habe ich eigentlich überhaupt nicht nachgedacht – und wenn doch, dann nur über die nächste Schlacht und die nächste Gelegenheit, noch mehr Ruhm zu erlangen.«
    »Hey, neunundzwanzig Jahre ist nicht alt. Du bist immer noch sehr jung.«
    »Ich bin schon seit über einem Jahrzehnt nicht mehr jung.«
    Kat sah ihn an. Ihr war klar, dass die Narben, die sein Gesicht vorzeitig hatten altern lassen, nicht nur von äußerlichen Wunden stammten, sondern dass von seiner Seele ein ähnlicher Tribut gefordert worden war. »Vielleicht kann ein Teil davon rückgängig gemacht werden«, sagte sie.
    Offensichtlich bemerkte er die Richtung ihres Blicks, denn seine Mundwinkel hoben sich, und er sagte: »Deine Freundin ist

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