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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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nicht.«
    »Aber was werdet ihr tun, wenn die Griechen verlieren?«
    »Nach Hause gehen.«
    »Und wenn sie gewinnen?«
    Seine Lippen zuckten. »Nach Hause gehen.«
    »Dann spielt es eigentlich keine Rolle für dich, wer gewinnt und wer verliert?«
    »Doch, das spielt eine Rolle. Ich möchte nicht, dass Griechen sterben. Aber dafür tragen Agamemnon und Menelaos die Verantwortung. Ich bin nur verantwortlich für den Tod meiner eigenen Männer. Hoffentlich werde ich keinen Myrmidonen mehr verlieren.« Einen Moment hielt er inne, dann fuhr er fort: »Ich hätte nicht nach Troja kommen sollen. Ich habe es nur getan, weil ich dachte, mein Schicksal könnte ohnehin nicht verändert werden. Und weil Odysseus mich gebeten hat.«
    »Und jetzt glaubst du daran, dass dein Schicksal verändert werden kann.« Sie formulierte es nicht als Frage, aber er nickte.
    »Ich glaube jetzt viele Dinge, die ich vor ein paar Tagen noch nicht geglaubt habe.«
    Kat lächelte ihm zu und tauchte den Kopf ins Wasser. Als sie prustend wieder hochkam und die nassen Haare ausschüttelte, sah Achilles entspannt und zufrieden aus.
    Einen Moment musterte sie ihn aufmerksam, dann beschloss sie, dass es Zeit war, aus dem Wasser zu steigen und ihre Beziehung einen weiteren Schritt vorwärtszubringen.
    »Achilles, begehrst du mich noch?«
    Er blinzelte, offensichtlich überrascht von ihrer Frage. »O ja. Selbstverständlich.«
    »Aber du sitzt da drüben und plauderst ganz entspannt mit mir. Und hier bin ich – vollkommen nackt.«
    Er zog die Brauen in die Höhe. »Stimmt.«
    »Und wenn ich mich nicht sehr irre, findet keine Berserker-Machtübernahme statt – nicht einmal ansatzweise.«
    »Nein, es ist kein Berserker hier – das würden wir merken.«
    »Auch nicht in der Nähe?«
    »Nein, auch nicht in der Nähe.«
    »Glaubst du, ich kann aus dem Teich steigen und zu dir kommen?«
    Kat sah, wie er schluckte. »Nackt?«, fragte er.
    »Eigentlich wollte ich um die Decke bitten, bis ich einigermaßen trocken bin.«
    »Oh. Ja, natürlich.« Er sah verlegen aus, was Kat als großen Fortschritt wertete – im Gegensatz zu versteinert, emotionslos oder mit rotglühenden Augen und völlig durchgedreht.
    Als er sich nicht rührte, fragte sie: »Kannst du mir die Decke bitte herbringen?«
    Sie hatte ihn kaum einmal ungeschickt erlebt. Selbst wenn er ruhte, strahlte er die wilde Anmut eines Kriegers aus, aber als er jetzt aufsprang und die Decke zusammenraffte, bewegte er sich definitiv wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen, und Kat musste sich auf die Zunge beißen, um nicht laut loszulachen.
    Langsam stand sie auf und verließ den Teich. Achilles’ Blick verharrte auf ihrem Gesicht, sogar als er die Decke für sie hochhielt und Kat nackt und tropfnass in die Arme nahm. Aber sie spürte das Zittern, das seinen Körper durchlief. Behutsam trat sie einen Schritt zurück und lächelte ihn an, als würde er sie jeden Tag nackt zu Gesicht bekommen. Keine Spur von dem Berserker, aber nun war Achilles nicht mehr entspannt, und es war Kat klar, dass sie, wenn seine Anspannung weiter zunahm, im wahrsten Sinn des Wortes mit dem Feuer spielte.
    »Erzähl mir eine Geschichte«, sagte sie, einem plötzlichen Einfall folgend.
    Er sah sie fragend an. »Eine Geschichte?«
    »Ja.« Mit der Hand, die nicht die Decke hielt, ergriff sie seine und zog ihn zu dem Heiligtum und dem wartenden Picknickkorb. »Erzähl mir beim Essen eine Geschichte aus deiner Kindheit. Aus Phthia.« Dann warf sie ihm über die Schulter einen schelmischen Blick zu. »Eine peinliche Geschichte.«
    Er stieß ein amüsiertes Schnauben aus. »Was, wenn ich ein perfekter kleiner Junge war und überhaupt niemals etwas Peinliches getan habe?«
    »Dann fresse ich den Korb und lass die Sachen liegen, die Aetnia eingepackt hat.« Kat setzte sich neben den Korb, arrangierte die Decke um sich und wrang ihre Haare aus, ehe sie anfing, das Essen zu begutachten. »Hm! Käse, Fleisch, Oliven und Wein. Meine liebste Nahrung – Fett, Alkohol und Salz.« Achilles hatte sich neben ihr niedergelassen, lehnte wieder an der Säule und bemühte sich sichtlich, nicht auf Kats nackte Schultern zu starren. Sie reichte ihm ein Stück Brot und etwas Fleisch. »Gut, dass mein Körper so jung ist, so ist die Wahrscheinlichkeit etwas geringer, dass der ganze Käse sich an meinem Hintern anlagert – zumindest nicht sofort.«
    »Warst du in deiner Zeit nicht so jung?«
    Kat blickte vom Essen zu ihm auf. Achilles sah nicht

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