Mythica 07 - Goettin der Legenden
Interesse, denn Ihr seid wahrhaftig sehr gewinnend, aber Ihr werdet niemals den Platz seiner Königin einnehmen. Es sei denn, ihr habt Pläne, sie zu ermorden.«
James und Harry packten Isabel an den Armen, um zu verhindern, dass sie sich auf Mordred stürzte und ihm die Augen auskratzte. Aber das wäre nicht nötig gewesen. Sie hatte nicht vor, sich mit dem Jungen zu prügeln.
Sie wusste, dass ihre Brust sich vor Wut heftig hob und senkte, unter anderem deshalb, weil Mordred den Blick nicht von ihrem Ausschnitt abwenden konnte. Doch dann begriff sie plötzlich, dass er ihre Kette fixierte.
Sie holte tief Luft. »Bitte erklärt mir noch einmal, warum Ihr nach Camelot gekommen seid.«
»Ich habe erfahren, dass hier demnächst ein sehr wichtiges Treffen der Ritter des Landes stattfinden wird. Ich muss mit ihnen an diesem Tisch sitzen.« Mordred blinzelte ein paarmal, offenbar ein wenig verwirrt, weil er diese Information preisgegeben hatte.
»Seid Ihr zu diesem Treffen eingeladen worden?«, fragte Isabel. »Seid Ihr ein Ritter?«
»Natürlich bin ich nicht eingeladen worden«, antwortete Mordred und riss endlich seinen Blick von ihrer Kette los. »Meinem Vater genügt mein Rang nicht. Er ist ein Schwein.«
Diesmal mussten James und Harry sie tatsächlich zurückhalten, denn jetzt war der Knabe zu weit gegangen.
»Wie könnt Ihr es wagen? Euer Vater liebt Euch. Warum habt Ihr solche Freude daran, ihm wehzutun?«
Mordred trat näher an Isabel heran und spielte mit seiner Reitgerte. »Ihr habt keine Ahnung, Lady. Ihr wisst ja nicht einmal, wie sich eine richtige Frau kleidet. Seid Ihr heute Abend das Flittchen des Königs? Wollt Ihr seinen nächsten Bastard zur Welt bringen?«
»Was habt Ihr vor, Mordred?«, fragte Isabel. »Eine unbewaffnete Frau mit Eurer Peitsche schlagen?«
James versuchte dazwischenzugehen. »Sie ist eine Komtess, Mordred. Lasst sie in Ruhe.«
Mordred grinste höhnisch. »Sie ist eine Nutte, genau wie die Frau meines Vaters.«
»Halte dich lieber raus, James«, sagte Isabel.
»Das kann ich nicht, Komtess. Der König hat mir aufgetragen, Euch zu beschützen.«
»Trotzdem – halte dich raus. Diese kleine Rotznase hat soeben den Namen der Königin beleidigt.«
»Mylady!«
»Halte dich raus, ich befehle es dir.«
James tat, wie ihm geheißen, obwohl Isabel vermutete, dass er sich Sorgen über seine Zukunft machte. Aber das war kein Problem, denn sie würde dafür sorgen, dass er belohnt wurde.
Mordred grinste und kam noch näher.
Glücklicherweise aber beherrschte Isabel die Kunst des Taekwondo, kickte ihm die Gerte mit einer blitzschnellen Bewegung aus der Hand, drehte sich um, sprang hoch, trat ihn in den Bauch, und ehe er wusste, wie ihm geschah, lag er auf dem Boden, die Hände mit den Zügeln auf den Rücken gefesselt. »Tut mir leid, mein Sohn, aber es ist höchste Zeit, dass du deinem Vater Rede und Antwort stehst«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Er hätte sich niemals von mir überrumpeln lassen. Ihr aber seid einfach nur dumm und langsam.«
»Dafür werdet Ihr bezahlen«, knurrte Mordred.
»Aber sicher. Euer Vater liebt Euch so, dass er sehr wütend auf mich sein wird. Pech. Es hat sich echt gut angefühlt, du kleiner Wurm.«
»Miststück!«, stieß er hervor.
Sie grub das Knie noch tiefer in seinen Rücken. »Wie bitte? Tut mir leid, aber ich glaube, Ihr wolltet sagen: ›Vergebt mir, Komtess.‹«
»Entschuldige dich bei der Komtess, mein Sohn.«
Als Isabel aufblickte, stand tatsächlich Arthur vor ihr und sah sie gleichzeitig gequält und amüsiert an.
Isabel gab sich Mühe, anmutig aufzustehen, schaffte es aber nicht. Schließlich packte Harry ihre Hand und half ihr hoch. »Tut mir sehr leid, Arthur, aber er hat mich geärgert.«
Arthur trat zu ihr und wischte einige Strohhalme von ihrem Kleid. »Dafür ist er sehr begabt.« Dann half er seinem Sohn ebenfalls auf die Füße. »Willkommen zu Hause, Mordred!«
»Wenn Euch auch nur das Geringste an mir liegt, Vater, werdet Ihr diese Frau vor das königliche Gericht bringen.«
Arthur saß auf seinem Thron. »Weil sie dich besiegt hast, als du mit der Peitsche auf sie losgegangen bist? Wohl kaum.«
»Ihr seid also nicht der Meinung, dass sie es verdient, ausgepeitscht zu werden?«
Arthur starrte seinen Sohn an und fragte sich, was er als Vater falsch gemacht hatte. »Keine Frau verdient es, ausgepeitscht zu werden, Mordred. Nie und nimmer. Wir sollten die Frauen in Ehren halten, sie schätzen und lieben.«
»So,
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