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Mythica 07 - Goettin der Legenden

Mythica 07 - Goettin der Legenden

Titel: Mythica 07 - Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Arthur inne. »Wie kommst du denn auf die Idee?«, fragte er wütend.
    »Weil Ihr so heftig reagiert habt, als ich davon gesprochen habe, Eurem Beispiel zu folgen und mich ihr zu nähern.«
    »Mein Sohn«, erwiderte Arthur, und nun musste er lachen, »wenn das deine Vorstellung von einem Annäherungsversuch ist, dann musst du noch eine Menge lernen.«
    »Sie bedeutet Euch mehr als Gwen, oder nicht?«
    Auch diese Bemerkung war unverschämt, aber Arthur ging unbeirrt weiter. »Ich kenne die Komtess erst seit kurzem. Ich weiß noch nicht, wie meine Gefühle für sie sich entwickeln, und es ist immer gefährlich, ein Urteil zu fällen, bevor man über genügend Kenntnis der Sachlage verfügt. Bei jedem verlorenen Kampf ist das der entscheidende Fehler.«
    Wieder schwiegen sie eine Weile, und Arthur konnte der Anstrengung kaum noch standhalten.
    »Entspricht alles, was sie gesagt hat, der Wahrheit?«, brach Mordred schließlich das Schweigen.
    »Meinst du Komtess Isabel?«
    »Ja, ist das, was sie gesagt hat, alles wahr?«
    »Ja.«
    »Warum hast du mir das dann bisher nie erklärt?«
    »Mein Sohn, ich habe es dir im Lauf der Jahre viele Male erklärt. Doch du hast dich standhaft geweigert, mir zu glauben. Wie kommt es, dass ausgerechnet die Komtess es dir begreiflich machen konnte?«
    »Vielleicht, weil sie es so leidenschaftlich gesagt hat. Du bist immer so ruhig geblieben.«
    »Ah, das muss ich mir merken. Wenn ich zu dir durchdringen will, muss ich wohl anfangen zu schreien.«
    In diesem Augenblick hörten sie von unten nahende Schritte, und Arthur stellte Mordred sanft auf die Füße. Es war Mary, die die Treppe heraufgelaufen kam. Als sie die beiden Männer sah, blieb sie erschrocken stehen. »Verzeihung, mein König, Verzeihung …«
    »Das ist Mordred, mein Sohn.«
    Sie knickste. »Sir.«
    »Bist du unterwegs zu Isabels Zimmer, Mary?«
    »Ja, mein König. Ich will ihr Kräuter und Blumen für ihr Bad bringen. Ist Euch das … genehm?«
    »Absolut«, antwortete Arthur. »Und falls du Gelegenheit dazu hast, bitte pflücke auch ein paar Blumen für sie, an deren Anblick sie sich erfreuen kann.«
    »Ja, mein König. Darf ich … lasst Ihr mich bitte vorbeigehen?«
    »Selbstverständlich.«
    Lächelnd eilte sie an ihnen vorbei, und sobald sie oben angekommen und um die Ecke gebogen war, nahm Arthur seinen Sohn wieder auf den Arm. »Du bist ganz offensichtlich ein Mann geworden, Mordred, und unglaublich schwer.«
    Nach ein paar weiteren Stufen murmelte Mordred: »Sie hat Euch beschützt. Ich glaube, Ihr liegt dieser Frau sehr am Herzen.«
    Arthur erkundigte sich nicht, wie sein Sohn auf diesen Gedanke kam.
    »Und sie liegt mir mindestens ebenso sehr am Herzen, Mordred. Sie ist eine faszinierende Frau.«
    »Wann habt Ihr und die Königin aufgehört, Euch zu lieben? Als die Komtess eingetroffen ist?«
    Um ein Haar wäre Arthur gestolpert. »Wie ich bereits gesagt habe – Isabel und ich sind kein Liebespaar. Wir haben uns gerade erst kennengelernt.«
    »Das glaube ich. Aber danach habe ich nicht gefragt.«
    »Mordred, du bist mein Sohn. Ob du es glaubst oder nicht – und in diesem Moment solltest du es lieber glauben, denn meine Arme überleben diese Reise vielleicht nicht –, in meinem Leben gibt es Dinge, die allein meine Angelegenheit sind und niemanden sonst etwas angehen, sei es König oder Untertan. Diesen Teil meines Lebens behalte ich für mich, das musst du mir erlauben.«
    Gott sei Dank waren sie inzwischen fast am Ziel.
    »Ich erlaube mir kein Urteil, Vater. Aber die Komtess sagt wenigstens, was sie denkt.«
    »Wenn du ihr Pferd noch einmal anfasst, Mordred, dann wird sie das Messer sprechen lassen. Oder Schlimmeres. Und ich glaube nicht, dass du das erleben möchtest.«

15
    Keine fünf Minuten nachdem Mary den beiden Männern auf der Treppe begegnet war, stürzte sie in Isabels Zimmer.
    Nur das Tablett in ihren Händen hinderte sie daran, Purzelbäume zu schlagen. Sie brachte Kräuter, Blumen und die ausgefransten Zweige, mit denen Isabel sich die Zähne putzte.
    »Hallo, Mary«, begrüßte Isabel das Mädchen, lächelnd über ihren Überschwang.
    »Guten Tag, Madam!«
    Suchend sah Mary sich nach einem Platz um, wo sie das Tablett abstellen konnte. »Wie wäre es mit dem Bett?«, schlug Isabel vor.
    Mary drehte sich um und stutzte. »Aber ich habe Euer Bett heute früh doch ordentlich gemacht!«
    Ups! Zwar hatten Isabel und Arthur von ihrem ursprünglichen Vorhaben abgelassen, aber sie hatten es doch

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