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Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen

Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen

Titel: Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Verbrechen nicht aufgeklärt werden konnte.«
    Keine Aufklärung des Verbrechens. Auf einmal spürte Mikki einen wahnsinnigen Drang, laut loszulachen, aber sie unterdrückte den Impuls rasch. Sie wollte nichts tun, was den Verdacht nahelegte, sie könnte verrückt geworden sein. Sie wollte nicht, dass man ihre Geschichte allzu genau unter die Lupe nahm.
    »Ich weiß. Ich möchte nur …« Mikki rieb sich die Stirn. Zum millionsten Mal wünschte sie sich, Nelly hätte recht und das, was sie fühlte, gehörte einfach zum Heilungsprozess. »Ich möchte mich nur so gern wieder normal fühlen.«
    »Das wirst du auch, Mikki.« Nelly warf einen Blick auf ihre Uhr. »Ach du Scheiße! Ich komme zu spät.«
    Mikki rang sich ein Lächeln ab. »Wird der Termin richtig verrückt oder bloß ein bisschen?«
    Nelly lachte, stand auf und nahm ihre Handtasche. »Total, hundertprozentig verrückt.«
    »Na, du hast jedenfalls einen sicheren Job.«
    »Genau«, bestätigte Nelly. »Hey, ruf mich doch nachher mal an, falls du Lust hast zu reden.«
    »Mache ich. Versprochen. Bis morgen früh dann. Gleiche Zeit – gleiches Café.« Sie lächelte Nelly an und hatte gleich ein schlechtes Gewissen, weil sie sich erleichtert fühlte, als ihre Freundin das Café verließ. Es war so schwierig, mit Nelly zu reden. Sie konnte ihr nicht die Wahrheit sagen: »Hey, Nelly, ich bin nicht überfallen und von irgendwelchen Gangstern zusammengeschlagen worden, die die Statue heruntergerissen haben. Ich hab Selbstmord begangen, obwohl ich es eher als ein Opfer ansehen möchte – ich finde Selbstmord nicht toll, was eigentlich beweisen müsste, dass ich nicht total irre bin. Jedenfalls musste ich es tun, weil das magische Reich der Rose, das am Scheideweg zwischen den Welten liegt, in Gefahr war und nur von meinem Blut gerettet werden konnte. Ich habe meine Pflicht als Empousa getan. Deshalb kann man eigentlich auch nicht sagen, ich hätte Selbstmord begangen, weil ich ja nur mein Schicksal erfüllt habe. Und übrigens bin ich total in einen Biestmann verliebt und nur deswegen so verdammt deprimiert, weil ich hier ohne ihn festsitze.«
    Nein, das war unmöglich. Nelly war zwar ihre beste Freundin, aber wenn Mikki die Wahrheit sagte, würde sie trotzdem in einer hübschen, gut isolierten Gummizelle landen. Schon als Mikki im Krankenhaus aufgewacht war und sie – der soziale Dienst und die Polizei – angefangen hatten, ihr Fragen zu stellen, hatte sie das begriffen. Mehr durch Zufall als durch etwas, was auch nur vage der Wahrheit ähnelte, war dann die Geschichte mit dem Überfall entstanden. Aber es machte Mikki immer noch nervös, vor allem, wenn sie die Geschichte ihrer Freundin erzählen musste, die ganz zufällig eine ausgebuffte Therapeutin war und Mikki viel zu gut kannte.
    Sie sah auf die Uhr. Erst halb acht. Vor acht Uhr musste sie nicht bei der Arbeit sein, sie hatte also Zeit für eine zweite Tasse Cappuccino. Als sie aufstand, um sich die Tasse nachfüllen zu lassen, fiel ihr Blick auf ihr Spiegelbild im großen Fenster von Espresso Milano . Wie dünn sie geworden war. Und sie hätte auch etwas mit ihren Haaren machen können, statt sie einfach zu einem planlosen Pferdeschwanz zusammenzubinden.
    Das Problem war nur, dass sie einfach nicht die Energie aufbringen konnte.
    Na ja, zum Glück gab es noch mehr als genug von ihren Lieblingskeksen, den riesigen Orange Sugar Cookies, die das Café jeden Morgen frisch von der beliebten Bäckerei Pani Del Goddess nebenan kaufte. Mikki bestellte sich zwei davon zu ihrem Cappuccino, überlegte kurz und bestellte noch einen dritten. Sie musste zunehmen, und zusammen mit dem Koffein reichte der Zuckerflash vielleicht, dass sie einem weiteren sinnlosen, endlosen Arbeitstag die Stirn bieten konnte. Sie nahm ein Exemplar der Tulsa World und machte es sich in einem der gemütlichen, mit Seide bezogenen Sessel bequem, während sie auf die mehrfach gepiercte Bedienung wartete, die ihr den Kaffee und die Kekse auf einem der eleganten kleinen Silbertabletts des Cafés bringen sollte. Als sie hörte, wie sich Schritte auf dem Fliesenboden näherten, blickte sie nicht von der Zeitung auf.
    »Stellen Sie es bitte einfach hin. Oh, und behalten Sie mich im Auge. Ich habe das Gefühl, das wird ein Drei-Espresso-Morgen.«
    »Ist alles in Ordnung, Mikado?«
    Vor Überraschung hätte Mikki um ein Haar die Zeitung fallen lassen. »Sevillana! Entschuldigen Sie, ich dachte, es ist die Bedienung.«
    Die sensationellen blauen

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