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Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Titel: Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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Gorelle auch von ganz anderer Erscheinung war, war er ebenso modisch und geckenhaft gekleidet wie Vassander und darum in gewisser Weise ein Abbild von ihm. Auch an Gorelle war alles gezierte Eitelkeit.
    »Was stört ihr meine Ruhe?« sagte Gorelle näselnd, und dabei sah er Mythor kurz an. Er ließ seine Augen jedoch schnell weiterwandern und starrte auf Pandors weißes Horn.
    Der Wachposten, der Mythor begleitet hatte, erstattete Bericht und wurde, kaum dass er ausgesprochen hatte, mit einer herrischen Handbewegung von Gorelle verscheucht. Nachdem sich der Wachposten mit den anderen Kriegern bis zum Rand des Zeltlagers zurückgezogen hatte, sagte Gorelle zu Mythor: »Steig ab und komm in mein Zelt! Ich möchte hören, was du zu berichten hast.«
    »Dafür reicht die Zeit nicht«, sagte Mythor. »Ich muss sofort zu Graf Corian, damit er rechtzeitig erfährt, welche Vorbereitungen die Dämonenpriester der Caer treffen. Die Caer wollen die Entscheidung nicht im Kampf suchen, sondern sie mit Hilfe von Schwarzer Magie herbeiführen. Corian muss dagegen unbedingt etwas tun.«
    »Und was soll er tun?« erkundigte sich Gorelle näselnd, ohne den Blick von Pandors Horn zu lassen.
    »Graf Corian ist der Feldherr, er wird es selbst wissen«, sagte Mythor ausweichend. »Aber er muss schnellstens erfahren, was gespielt wird. Darum bitte ich dich um einen Passierschein und eine Eskorte, die mich sicher zu ihm geleitet.«
    »Du warst also in der Nähe von Dämonenpriestern«, sagte der Magier von Arlond, als habe er Mythors letzte Worte gar nicht gehört. »So muss es doch sein, andernfalls wüsstest du nichts über ihre Machenschaften. Wie nahe bist du ihnen gekommen?«
    »Ich habe jedenfalls genug gesehen, um mir eine umfassende Meinung bilden zu können«, antwortete Mythor ungehalten. »Aber hörst du mir überhaupt zu? Ich habe es eilig, Gorelle!«
    »So viel Zeit hast du noch, um mir Rede und Antwort zu stehen«, sagte der Magier. Jetzt richtete er seine Augen auf Mythor. »Warst du den Dämonenpriestern so nahe, dass sie Einfluss auf dich nehmen konnten?«
    »Worauf willst du hinaus?« fragte Mythor zornig zurück. »Weisen mich mein Reittier und meine Ausrüstung nicht eindeutig als Graf Corians Kundschafter aus? Ich sollte dir kein Unbekannter sein.«
    »Es stimmt, ich habe viel von dir gehört«, bestätigte Gorelle.
    »Ich kenne auch deine Mission. Aber das genügt mir nicht. Graf Codgin Poly Nerchond war mir sogar persönlich bekannt, und doch war er nicht mehr der, für den er sich ausgab.«
    »Ich war dabei, als er dem Herzog der Caer den Dolchstoß versetzte«, sagte Mythor. »Er hat die Tat nicht von sich aus begangen, sondern stand dabei unter dem Einfluss der Schwarzen Magie. Graf Codgin war besessen; die Caer-Priester haben ihn für ihre dunklen Zwecke missbraucht. Es sollte allen eine Warnung sein, denn diese Machenschaft zeigt deutlich, wozu die Dämonenpriester fähig sind.«
    »Eben«, stimmte Gorelle zu. »Aber was mit Graf Codgin geschehen ist, könnte auch auf dich zutreffen. Ich will nicht bezweifeln, dass du wirklich Mythor und Graf Corians Kundschafter bist. Aber wer kann sagen, ob du nicht wie Graf Codgin von den Caer-Priestern schwarzmagisch beeinflusst bist? Dein Wort allein genügt mir nicht. Ich muss mich selbst davon überzeugen.«
    »Und wie denkst du dir das?« fragte Mythor.
    »Wenn du ein reines Gewissen hast, dann steig ab und komm in mein Zelt«, verlangte Gorelle. »Ich werde dich einer Dämonenprobe unterziehen. Dabei wird sich herausstellen, ob du noch auf der Seite des Lichtes stehst oder ein Sklave der Dämonen bist.«
    »Dafür reicht die Zeit nicht«, knurrte Mythor.
    Er bezweifelte, dass der Magier ein gerechtes Urteil über ihn fällen würde, sondern war vielmehr überzeugt, dass er irgendetwas gegen ihn im Schilde führe. Darum entschloss er sich zum Handeln.
    »Bendik!« rief er und wies vor sich auf Pandors Rücken. Der Junge verstand sofort und sprang auf. Als er auf Pandor zu sitzen kam, durchlief das Einhorn ein leichtes Zittern. Mythor befürchtete schon, dass das Tier wegen der ungewohnten Last auch ihn abwerfen könne. Doch Pandor beruhigte sich wieder.
    »Wenn du dich der Probe nicht unterziehst, gibst du dich als Besessener zu erkennen!« zeterte Gorelle.
    »Zu den Schatten mit dir, du Scharlatan!« rief Mythor zornig und drückte dem Einhorn die Fersen in die Weichen. Bendik klammerte sich an der Mähne des Einhorns fest, als es aus dem Stand zum Sprung ansetzte.
    Der

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