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Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Titel: Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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dar?«
    »Wenn du es wissen willst, dann frage Langruin.«
    »Ich werde mich hüten, das Wort an einen Priester zu.«
    Mythor verstand nicht sofort, warum der Krieger so plötzlich verstummte. Aber dann sah er durch den Nebel eine hoch aufgerichtete Gestalt auf der Lichtung auftauchen. Im Schein des aufflammenden Lagerfeuers erkannte er einen Caer-Priester in seinem schwarzen, silberverzierten Mantel mit dem spitzen Knochenhelm. Er trug eine der bekannten roten, mit silbernen Zeichen verzierten Gesichtsmasken. Mythor wusste, dass sich dahinter ein wie mit Glas überzogenes Gesicht verbarg.
    Die Caer-Krieger erhoben sich vom Feuer und wichen vor der wie aus dem Nichts aufgetauchten Gestalt zurück.
    »Ihr sollt wachen, nicht träumen«, kam es zischend hinter der silbrigroten Maske hervor. »Spürt ihr nicht die Nähe eines Feindes? In eurem Rücken wird ein spitzes Horn zum Todesstoß erhoben.«
    »Ich habe gleich gesagt, dass da jemand ist«, rief Kadron.
    »An die Waffen, Männer!« befahl Calavan. »Ausschwärmen!«
    Bendik hatte die Situation schnell erfasst und zog Mythor mit sich fort. Der Bitterwolf tauchte vor ihnen auf, blickte hechelnd zu seinem Herrn und machte sofort kehrt, um ihnen vorauszueilen. Das Einhorn trabte hinter Mythor her.
    Mythor musste sich fragen, wie der Caer-Priester gewusst haben konnte, dass sich ein so seltenes Tier wie ein Einhorn in der Nähe aufhielt. Hatte er sie zuvor insgeheim beobachtet, oder hatte er es mit Hilfe seiner Magie herausgefunden?
    »Komm, wir müssen nach links!« rief Bendik verhalten und bog auf einen schmalen Pfad zwischen übermannshohen Sumpfgewächsen ein.
    Im Vorbeilaufen stellte Mythor fest, dass die Pflanzen Blüten trugen, die jedoch inzwischen erfroren waren. Aus den Worten der Caer-Krieger ging hervor, dass die Magie ihrer Priester für diese plötzliche Kälte verantwortlich zu machen war. Wenn das stimmte, waren sie viel mächtiger, als Mythor vermutet hatte.
    Aber es durfte ihn nicht verwundern. Er war Zeuge geworden, wie Drundyr die Goldene Galeere beschworen hatte, war in dem verwaisten Lockwergen gewesen, das durch Schwarze Magie entvölkert worden war, und er hatte in Thormain erlebt, wie die Macht eines Caer-Priesters Seedrachen dazu brachte, die Flöße mit seinen Kriegern zu ziehen. Aber er hatte auch die Gegenkräfte zur Schwarzen Magie kennengelernt - die Weiße Magie. Diese wohnte schließlich auch seinem Gläsernen Schwert Alton und dem Helm der Gerechten inne.
    »Ein Licht!« hörte er einen Caer-Krieger links von sich rufen. Mythor merkte zu spät, dass das verräterische Leuchten von seinem Gläsernen Schwert kam, das er gezückt hatte.
    Ein Schatten tauchte aus dem Nebel auf. Etwas schwirrte durch die Luft auf Mythor zu. Es war die schwere, dornenbesetzte Kugel eines Morgensterns. Mythor versuchte, der tödlichen Waffe durch einen Sprung auszuweichen, doch wusste er, dass er nicht rechtzeitig genug handelte.
    Da schoss ein zweiter, langgestreckter Schatten durch die Luft. Es war ein zottiger, tierischer Körper - Hark. Der Bitterwolf verbiss sich im Waffenarm des Caer-Kriegers und brachte so die Kugel des Morgensterns aus der Flugrichtung. Das tödliche Geschoß fuhr knapp an Mythors Helm vorbei.
    Hark hatte den Gegner zu Boden gerungen und biss nach ihm. Ein gurgelnder Schrei klang schaurig durch das neblige Moor. Der Bitterwolf ließ von seinem Opfer ab und schoss auf Mythor zu.
    »Wir müssen tiefer ins Moor«, sagte Bendik keuchend, der so rasch lief, dass Mythor ihm kaum folgen konnte.
    Der Junge schlug einen Haken nach rechts. Mythor folgte ihm einige Schritte. Hinter ihm wieherte Pandor, und Hark stieß ein klagendes Heulen aus. Als Mythor sich umdrehte, sah er, dass die Tiere zurückgefallen waren, und er blieb stehen.
    »Bendik!« rief er in den Nebel. »Meine Tiere folgen mir nicht ins Moor. Wir können diesen Weg nicht gehen.«
    »Ich.«, hörte Mythor Bendik sagen, dann brachte ihn ein dumpfer Schlag zum Verstummen. Ein Schmerzensschrei folgte.
    Mythor lief in die Richtung, aus der die Kampfgeräusche kamen. Nach einigen Schritten sah er den Schemen zweier miteinander ringender Gestalten. Als er sie erreichte, hatte der Caer-Krieger gerade die Oberhand gewonnen und setzte zum Todesstoß gegen den benommen am Boden liegenden Bendik an. Mythor sprang dem Caer auf den Rücken und riss ihn zu Boden. Als er den Gegner unter sich hatte, schlug er mit dem Schwertknauf auf ihn ein. Ohne einen Laut von sich zu geben, sank der Krieger

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