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Mythor - 034 - Drachenflug

Mythor - 034 - Drachenflug

Titel: Mythor - 034 - Drachenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner K. Giesa
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in seiner unmittelbaren Nähe viel interessantere Dinge zu sehen gab?
    Die Gruppe der wehrhaften Hirten löste sich sofort auf. Die Männer hatten ihr Ziel, die Rash, erreicht und eilten zu ihren Familien. Zurück blieben die Stummen Großen. Stoisch ritt Vierfaust voran und zeigte mit keiner Geste, ob ihn der Auflauf an Neugierigen störte oder nicht.
    Als er zum Haus des Cran kam, in dem auch Dreifingerauge lebte und seine aus mehreren Zimmern bestehende eigene Wohnung besaß – er war nicht in die Familie des Cran eingeschlossen, weil die Großen immer irgendwie unheimlich wirkten –, hob er die Hand und veranlasste die anderen damit zum Halten.
    Fast im gleichen Augenblick trat eine eindrucksvolle Gestalt aus dem ebenerdigen Eingang des Hauses. Und Vierfaust neigte sein Haupt vor dem Weisen Großen.
    Langsam schritt Dreifingerauge auf Mythor zu und sah ihn lange und nachdenklich an. Ein dunkelhaariger, kräftiger Krieger. Er mochte knapp mehr als zweiundzwanzig Sommer zählen. Es könnte stimmen, dachte Dreifingerauge. Er könnte es sein…
    Neben Mythor, der den Erzählungen des Boten nach der Sohn des Kometen sein sollte, sprang eine schlanke junge Frau vom Pferd. Sie trat an die Trage, dann sah sie Vierfaust fragend an.
    Der Stumme Große vollführte einige rasche Gesten. Wir werden ihn in eine leerstehende Wohnung bringen, bedeuteten sie.
    Der Weise Große rührte sich nicht. Er wartete ab, während Vierfaust mittels der Zeichensprache Befehle an die anderen Großen erteilte. Auch der Cran näherte sich. Mit schwachem Misstrauen sah er auf Mythor hinab, verfolgte die Befehle des Stummen und beschloss, Vierfaust zu unterstützen. Er entsann sich, dass es eine leerstehende Wohnung in einem nicht zu hoch gelegenen Stockwerk eines nahen Gebäudes gab, und teilte ihre Lage den Stummen mit. Wie von selbst setzte sich das Einhorn in Bewegung und zog die Trage mit Mythor an die angegebene Stelle. Achad hob die Brauen. Verstand dieses Tier etwa, was man sagte?
    Sowohl Achad als auch Dreifingerauge beobachteten, dass die junge Frau mit dem langen Haar nicht von Mythors Seite wich. Der Weise Große gab Vierfaust einen Wink. Der glitt aus dem Sattel. Sein goldener Burnus wehte, als er Dreifingerauge in dessen Wohnung folgte.
    Wir haben uns einiges zu erzählen, signalisierte Dreifingerauge.
    Es lauert Gefahr! pfiff der Weise Große.
    Das und über den Sohn des Kometen, gab Vierfaust auf die gleiche Weise zurück.
    Er ließ sich gegenüber dem Weisen Großen nieder, auf dem gleichen Platz, auf dem vor noch nicht allzu langer Zeit Cran Achad gesessen hatte.
    Schatten liegen über Yarman-Rash. Das Böse wartet. Es mag sein, dass es nach unserem Wissen greift. Es mag uns beobachten oder unserem Pfeifen zuhören. Deshalb werden wir das stumme Wort benutzen.
    Es war ein Befehl. Vierfaust fügte sich ihm. Er hatte begriffen. Der Sohn des Kometen und die Schattenmächte – sie gehörten zusammen wie Himmel und Erde. Das eine ohne das andere war kaum denkbar, und die Macht des Bösen war groß. Zeichensprache oder Pfeiflaute konnten beobachtet werden, das stumme Wort nicht. Es war die einzige Möglichkeit, sich miteinander zu unterhalten, ohne gestört oder belauscht zu werden.
    Die beiden Großen saßen sich gegenüber. Von irgendwoher hatte Dreifingerauge eine Pfeife geholt und hielt sie plötzlich in der Hand. Langsam und sorgfältig begann er sie mit einem besonderen Tabak zu stopfen und setzte sie bedachtsam in Brand. Als die Glut entfacht war, lüftete der Weise Große seinen Gesichtsschleier. Der für die Stummen typische vernähte Mund mit der winzigen Öffnung für die Aufnahme flüssiger Nahrung wurde sichtbar. Doch Dreifingerauge führte den Pfeifenstiel nicht in das Mundloch, sondern an die Nase, um den Rauch einzusaugen.
    Ein süßlicher Geruch breitete sich aus. Dreifingerauge gab die Pfeife an Vierfaust weiter. Auch dieser Stumme enthüllte sein Gesicht, um die Pfeife an die Nase zu führen, und nahm den süßen Rauch in sich auf. Die Pfeife wechselte von einem zum anderen, bis der absonderliche Tabak verbrannt war. Ein Mittel, das die Sinne bis ins Unermessliche schärfte, das Tiefen der Seele eröffnete, von denen Menschen normalerweise niemals etwas ahnten. Es war, als löse sich der Geist aus der normalen Welt und gleite hinüber in etwas, das nicht Traum und nicht Wachen war, sondern eine Mischung aus beidem.
    Dreifingerauge streckte seine Hand aus.
    Vierfaust berührte die Handfläche.
    Die beiden Stummen

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