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Mythor - 049 - Der Drachensee

Mythor - 049 - Der Drachensee

Titel: Mythor - 049 - Der Drachensee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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Schrei stürzte der Drache ab und verschwand in einer aufschießenden Fontäne.
    Mythor tauchte ein paar Schritte entfernt wieder auf.
    Die Drachen waren auf diese Art des Kampfes nicht vorbereitet. Sie waren nicht fähig, ihre Beute aus dem Wasser zu picken. Mythor sah die Chance und zögerte nicht, seine Freunde zu benachrichtigen.
    »Her zu mir!« schrie er mit aller Stimmkraft, die nötig war, das Wutgekrächze der Drachen zu übertönen. »Geht ins Wasser!«
    Er musste wieder tauchen, um einem neuerlichen Angriff zu entgehen. Als er den Kopf wieder in die Höhe streckte, sah er, wie No-Ango und Hrobon sich auf den Weg machten, seinem Beispiel zu folgen.
    »Lauft!« schrie Mythor, bevor er wieder wegtauchte. Unter Wasser war er vor den Drachen anscheinend völlig sicher.
    Er kam wieder hoch.
    Hrobon war flinker gewesen als No-Ango – der Rafher zappelte, wie Mythor erschrocken sah, in den Fängen eines Drachen. Er schrie nicht, aber er schlug wild um sich, ebenso vergebens wie zuvor Sadagar.
    Hrobon schloss zu Mythor auf, und als er ihn erreicht hatte, waren der Drache und No-Ango bereits im Nebel verschwunden.
    Hrobon funkelte Mythor böse an.
    »Das haben wir nun davon«, zischte er. »Was versprichst du dir davon?«
    Wieder mussten sie untertauchen, um den schnappenden Kiefern der Drachen auszuweichen.
    »Zeitgewinn«, sagte Mythor. »Mehr nicht.«
    *
    »Was für ein Gewinn!« spottete Hrobon. Er sprach undeutlich, seine Lippen waren dunkel vor Kälte, er zitterte am ganzen Leib.
    Das Wasser des Sees war entsetzlich kalt, und nach kurzer Zeit schnitt diese Kälte wie mit scharfen Messern ins Fleisch. Die Glieder wurden steif, das Atmen fiel schwer. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis der Kampf ein Ende fand: entweder weil die Männer kraftlos zusammensinken und ertrinken mussten oder weil sie endgültig den unablässig angreifenden Drachen zum Opfer fielen.
    Mythor wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war. Er spürte nur die messerscharfe Kälte in den Gliedern, die lähmende Ermüdung, die so stark war, dass es ihm immer verlockender erschien, sich einfach hineingleiten zu lassen in die Fluten des Sees.
    Am schlimmsten zu ertragen war der Wind, der über das Wasser strich. Er streifte mit seinem eisigen Hauch die nassen Haare und Gesichter. Mythor spürte, wie seine Zähne klapperten.
    Wieder stieß ein Drache auf ihn herab, wieder senkte er den Kopf unter die Wasseroberfläche. Es fiel immer schwerer, die Luft anzuhalten; bald musste der Kampf ein Ende finden, und fast war Mythor soweit, dieses Ende mit Schrecken herbei zu flehen .
    Auch die Ohren waren betroffen. Sie vernahmen Geräusche, die es gar nicht gab, ein schrilles Pfeifen und Singen, das über das Wasser gellte, vielleicht der innere Widerhall des Schmerzes.
    Das Geräusch wurde stärker und stärker, und langsam ergriff Mythor, dass er keiner Sinnestäuschung erlegen war. Den Klang gab es wirklich, und er stammte aus dem Nebel.
    Von irgendwoher kam das furchtbare Schrillen, das kaum zu ertragen war. Selbst die Drachen waren diesem grässlichen Lärm nicht gewachsen. Sie sammelten sich plötzlich und zogen davon.
    Hrobon und Mythor sahen sich an. Was hatte der Lärm zu bedeuten? Kündete er von neuen Fährnissen?
    Ein Kopf tauchte aus dem Nebel auf, ein Schiffsbug, von einem Drachenhaupt geziert – einem echten Drachenhaupt, wie Mythor sehr bald sah. Langsam schob sich der Nachen aus dem Nebel hervor.
    Auf dem achterlichen Teil des Schiffes erkannte Mythor etwas, das in diesem Augenblick einer Verheißung gleichkam: In einer großen bronzenen Schale standen Scheite in heller Glut. Feuer, Wärme. Es gab nichts, wonach sich die beiden Männer in diesem Augenblick mehr sehnten. Würde man ihnen die Wärme gönnen?
    In dem Nachen saß ein halbes Dutzend Männer, grimmige Gesellen, nach den finsteren Mienen zu schließen. Die Haare waren lang und filzig, die Barte desgleichen.
    Mythor sah, dass die Männer seltsame Geräte in Händen hielten. Lange Schnüre mit einem vermutlich hölzernen Körper am Ende. Die Männer ließen diese Körper in der Luft herumkreisen, und ganz offenkundig kam der Gemüt zerfressende Lärm von diesen seltsamen Schwirren.
    »Heda!« rief Mythor. »Nehmt uns auf!«
    Der Nachen hielt auf die beiden Männer im Wasser zu. Jetzt war genau zu erkennen, dass vier Mann diese schrecklichen Schwirren schwangen, während zwei den Nachen mit langen Stangen durch das Wasser stakten.
    »Ihn zuerst!« rief Mythor und deutete auf

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