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Mythor - 050 - Die Mauern von Logghard

Mythor - 050 - Die Mauern von Logghard

Titel: Mythor - 050 - Die Mauern von Logghard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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Luxon einen letzten Blick zurück in den Raum warf, hatte sich das Mädchen wieder abgewandt. Die Tür schloss sich.
    »Ich mache mir Sorgen um Mythor«, meinte Luxon zu Sadagar. »Er ist zu arglos.«
    »Mythor kann auf sich selbst aufpassen«, erwiderte Sadagar zurechtweisend. »Er ist bis jetzt ganz gut ohne deine Hilfe zurechtgekommen. Die Großen benehmen sich zwar recht eigenartig, aber das muss nichts heißen. Außerdem haben sie keine Mühen gescheut, um Mythor nach Logghard zu bringen. Sie sind die Bewahrer der Legende vom Sohn des Kometen, sie setzen alle ihre Hoffnungen in ihn. Also frage ich dich, warum sie Mythor etwas sollten anhaben wollen.«
    »Ich höre zwischen deinen Worten heraus, dass auch du nicht ohne Sorge um Mythor bist«, meinte Luxon und winkte ab. »Warum streiten wir uns also?«
    »Hier entlang«, sagte einer der Krieger, die sie führten, und wies mit dem Krummschwert in einen Seitengang.
    »Das ist aber nicht der Weg, den wir gekommen sind«, bemerkte Sadagar misstrauisch. »Wohin bringt ihr uns?«
    »In euer Quartier«, antwortete ihr Führer. »Dort werdet ihr auf die Rückkehr eures Freundes warten.«
    »Du sprichst vom Sohn des Kometen!« rief Sadagar dem Krieger in Erinnerung. Doch dieser zuckte bloß die Schultern und ging voran.
    »Ist es euch nicht aufgefallen?« meldete sich wieder Hrobon zu Wort. »Seit wir hier sind, hat noch niemand Mythor als Sohn des Kometen bezeichnet.«
    »Halt dein Schandmaul!« schimpfte Sadagar und griff an seinen Messergurt, als Hrobon eine zornige Bewegung machte.
    »Hört auf damit!« schaltete sich Luxon ein und blockte mit den abgewinkelten Armen einen der ihnen folgenden Krieger ab, der sich zwischen sie schieben wollte. »Befehden könnt ihr euch später noch immer, wenn die Verhältnisse geordnet sind.«
    Luxon wehrte wieder den Versuch eines Kriegers ab, der sich unter sie mischen wollte. »Lass das, Freundchen«, sagte er drohend über die Schulter. »Wir mögen es nämlich gar nicht, wenn jemand einen Keil zwischen uns treiben will. Ihr betrachtet uns doch nicht als Gefangene?«
    Der Krieger antwortete nicht. Luxon drehte den Kopf weiter und stellte fest, dass ihnen insgesamt acht Krieger folgten. Mit ihrem Führer waren es neun, so dass auf jeden von ihnen drei kamen.
    »Ich frage mich, ob wir diese starke Eskorte als Ehre oder als ernste Mahnung sehen sollen«, sagte Luxon mit unmissverständlich warnendem Unterton. Sadagar und Hrobon zeigten ihm durch ihre Äußerungen, dass sie verstanden hatten.
    »Wir werden diese Behandlung gebührend zu schätzen wissen«, sagte Sadagar spöttisch und hatte beide Hände wie zufällig am Messergurt.
    Und Hrobon meinte: »Wie unsere Begleiter, so tragen auch wir die Waffen nur zur Zierde.«
    »Ihr werdet euch über eure Unterkunft nicht zu beklagen haben«, sagte ihr Führer, ohne sich umzublicken.
    Luxon hätte ihm in diesem Augenblick gerne in die Augen gesehen, denn seine Stimme hatte einen Unterton, der ihm missfiel .
    Sie kamen über einige Treppen in einen langen, schmalen Gang mit fast fugenlos glatten Wänden. In seiner Mitte brannte eine einzelne Fackel, deren Licht nicht ausreichte, ihn aufzuhellen. Ihr Führer schritt auf einmal rascher aus, als wolle er einen Abstand zu ihnen gewinnen. Dafür drängten die Krieger hinter ihnen nach.
    Als Luxon, der hinter Sadagar und Hrobon ging, mit einem von ihnen Tuchfühlung bekam, umfasste er den Schwertgriff und sagte, indem er sich im Gehen halb umwandte: »Bleibt mir ja vom Leib!«
    Der ihn bedrängende Krieger hielt erschrocken inne.
    Luxon schloss zu Hrobon und Sadagar auf, die nebeneinander gingen, obwohl der Gang dafür kaum breit genug war. Ihr Führer war bereits drei Mannslängen voraus.
    »Aufgepasst jetzt!« flüsterte Luxon seinen Gefährten zu. »Diese Kerle führen irgend etwas im Schilde.« Mit erhobener Stimme rief er nach vorne: »Nicht so hastig, Freundchen. Willst du nicht auf uns warten?«
    »Wir sind da«, rief ihr Führer zurück. »Das ist eure Unterkunft.« Er deutete auf eine Tür, drei Mannslängen vor sich. »Oder wollt ihr nicht, dass ich vorangehe?«
    »Doch«, sagte Luxon. »Aber ohne diese Eile. Wir möchten dir folgen können.«
    Luxon merkte, dass es in kurzen Abständen gleich zwei Fackelhalter an der einen Wand gab, die jedoch leer waren. Der eine befand sich gleich an der Tür, der andere war drei Mannslängen entfernt. Dieser Umstand fiel ihm auf, ohne dass er hätte sagen können, warum er sein Misstrauen

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