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0582 - Das Monstrum

0582 - Das Monstrum

Titel: 0582 - Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Meist weibliche Gäste schlossen die Augen und machten sich Vorwürfe, überhaupt in den Film gegangen zu sein. Die Reklame hatte ihn als Mutprobe bezeichnet.
    Füße scharrten unruhig über den Boden, schweißnasse Hände ballten sich zu Fäusten. Manch scharfer Atemzug war zu hören und verklang in der stickigen Atmosphäre des Kinos, in dem die Belüftung kaum funktionierte und die Anlage den Zigarettenrauch auch nur mühsam absaugte.
    Irgendwo lachte jemand kichernd. Wohl mehr eine Schutzreaktion vor der eigenen Furcht.
    Wenn Szenen wie diese auf der Leinwand abliefen, dann stieg auch der Konsum von Zigaretten. Zu hören war besonders das Klicken der Feuerzeuge oder das Ratschen von Zündholzköpfen über rauhe Reibflächen der Schachteln.
    Viele Pärchen waren da, um sich den Splatter-Streifen anzuschauen. Es waren besonders die Mädchen, die sich zur Seite und damit eng an ihre Begleiter drückten, wobei sie die Köpfe an die Schultern lehnten, um mit einer blitzschnellen Drehung das Gesicht in den Stoff tauchen zu können. Dabei preßte sich oft genug eine weibliche Hand wie eine Klammer um den Arm des männlichen Begleiters.
    Auch unter den angeblich so starken Männern gab es genug, die Furcht hatten. Dieser Film war grausam und dennoch zu einem Kultstreifen hochstilisiert worden, ähnlich wie damals Tobe Hoopers Texas-Kettensägen-Massaker, wobei letztgenannter Film auf einer wahren Begebenheit beruhte.
    Dieser Film aber war schlimmer, viel schlimmer. Es hatte Tote gegeben, nicht nur auf der Leinwand, nein, auch im Kino. Seit einigen Monaten trieb ein unheimlicher Mörder sein Unwesen. Er versteckte sich in den dunklen Sälen und tötete.
    Einige Male war der Film deswegen von den Spielplänen abgesetzt worden, per Gerichtsbeschluß jedoch wieder in die Kinos gebracht worden, denn ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen den vier Morden im Kino und dem Streifen konnte nicht bewiesen werden.
    Vier tote Mädchen!
    Ein kalter, realer Horror begleitete jede Aufführung des Streifens.
    Vielleicht war der Film deshalb zu einer Sensation geworden und die Kinos, in denen er lief, stets überfüllt.
    Auf der Leinwand bückte sich der stoppelhaarige Killer mit der fleischfarbenen Schweinemaske und öffnete einen Koffer. Als der flache Deckel hochschwang, blitzte die Klinge einer Machete. Die Waffe besaß einen schwarzen Griff, auf dem sich zwei helle Totenköpfe abzeichneten. Ein zufriedenes Grunzen drang unter der Maske hervor, als der Mann seine Hand um den Griff legte.
    Melody Ingram saß in ihrem Sitz. Die Vorstellung war nicht ganz ausverkauft, sie hatte in der Mitte der letzten Reihe noch einen Platz finden können. Je weiter sie von der Leinwand entfernt war, um so besser war es für sie. Und ein Beschützer saß auch nicht in ihrer Nähe. Sie kam sich vor wie auf einer Insel.
    Melody war fünfundzwanzig, trug das Haar lockig und halblang.
    Auf ihrem Schoß stand die große Handtasche mit dem offenen Reißverschluß, so daß die beiden Hälften zur Seite geklappt waren. Ihr schmales Gesicht zeigte einen angespannten Ausdruck, so daß die beiden Wangenknochen scharf hervortraten. Einige Morde hatte sie sich bereits auf der Leinwand ansehen müssen, und sie hatte bei diesen widerlichen Taten nicht die Augen geschlossen.
    Auch jetzt tat sie es nicht.
    Im Gegensatz zu früheren Taten des Killers war kein Schrei zu hören. Das Mädchen auf der Leinwand hauchte lautlos sein Leben aus, und der Killer war zufrieden.
    Nicht so der Regisseur. Er setzte der Szene noch die Spitze auf, indem er eine zweite Person durch eine Seitentür erscheinen ließ. Es war die Schwester der Toten.
    Und die schrie.
    Das Schreien übertrug sich auf die Zuschauer. Manch einer war so geschockt, daß er ebenfalls nicht einen Schrei unterdrücken konnte.
    Selbst Melody war von dieser Szene gebannt. Sie hätte gern die Augen geschlossen, aber sie dachte an ihren Job, denn sie hockte nicht zu ihrem Vergnügen im Kino. Dabei merkte sie kaum, daß sie die rechte Hand in die Tasche steckte, wo die Finger den kalten Stahl der Waffe umklammerten.
    Bei Szenen wie diesen hatte der echte Kino-Killer stets zugeschlagen…
    Das Atmen drang wie ein Zischen an ihr Ohr. Es war von rechts gekommen, und Melody drehte sich um.
    Ihr Mund öffnete sich, der Schrei blieb stecken, denn neben ihr hockte ein Mann.
    Düster, unheimlich. Er war sehr breit, eine massige Gestalt mit einem grauen Gesicht, das sah Melody selbst bei dieser schäbigen Kinobeleuchtung.
    War

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