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Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone

Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone

Titel: Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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die Geisterreiter lösten sich bereits wieder auf. So plötzlich sie in Logghard eingefallen waren, so unvermittelt verschwanden sie auch wieder. Das Hufgetrappel verlor sich, und nun setzten wieder das Klangspiel der Harfen und das Kreischen der Drachen ein.
    »Kamerad!«
    Luxon blickte sich um, weil er sich angesprochen fühlte.
    »Kamerad, bitte!«
    Dort kauerte ein bärtiger Krieger, der ihn mit der Linken zu sich winkte. Der rechte Arm hing ihm blutig und wie leblos herab.
    »Kann ich etwas für dich tun?« erkundigte sich Luxon.
    »Ja.« Der Krieger nahm mit der Linken sein Schwert auf, küsste die Klinge und reichte sie Luxon. »Ich werde diese Waffe nie mehr gebrauchen können. Nimm das Schwert, es ist eine gute Klinge, und kämpfe in Najans Namen damit. Ich lege die mir verbliebene Kraft hinein.«
    Und er küsste die Klinge wieder.
    Luxon nahm das Schwert an sich und sagte: »Ich werde deine Waffe in Ehren halten, Najan.«
    Najan langte mit der gesunden Hand nach ihm, drückte seinen Oberarm und entließ ihn dann wieder. Luxon wandte sich um und folgte nachdenklich den anderen.
    Najan hieß der Krieger, er würde den Namen in Erinnerung behalten.
    Sie erreichten ein Tor im vierten Wall, von dem jedoch nur noch Ruinen vorhanden waren. Davor waren notdürftig Palisaden errichtet, an denen Wachtposten standen.
    »Hier könnt ihr nicht durch«, sagte einer von ihnen. »Hier hat ein Himmelsstein eingeschlagen. Er strahlt in einem Licht, das jeden in den Wahnsinn stürzt, der in seinen Schein gerät. Ihr müsst wieder umkehren.«
    Nayna wandte sich nach links und ging den hohen Wall entlang.
    »Ich kenne einen Weg durch die Unterwelt, der auch zum Schlund führt«, erklärte sie.
    »Es ist egal, wie wir hinkommen«, sagte Sadagar, »wenn es nur rasch geht.«
    Nayna wandte sich einer kleinen Tür in der Mauer zu, hinter der ein enger Stiegengang steil in die Tiefe führte. Nayna nahm immer zwei Stufen auf einmal, wurde immer schneller, bis sie förmlich rannte. Sadagar und Hrobon folgten ihr, und Luxon bildete den Abschluss .
    Bevor er den anderen gefolgt war, hatte er sich noch einmal umgeblickt. Dabei stellte er fest, dass sich die Drachen zurückzogen. Diese Gefahr hatten die Loggharder fürs erste abgewendet. Aber für wie lange?
    Fernes Hufgetrappel kündete davon, dass die Geisterreiter noch immer umherirrten und versuchten, aus den dämonischen Gefilden auszubrechen und endgültig einen Zugang nach Logghard zu finden.
    Und sie waren unterwegs zum Schlund, in der verschwindend geringen Hoffnung, etwas zu Mythors Rettung tun zu können.
    Luxon war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht auf den Weg achtete und mit Hrobon zusammenstieß, als dieser unvermittelt stehenblieb.
    »Was…?« begann Luxon, verstummte aber sofort, als ihm Sadagar mit einer Handbewegung Schweigen gebot.
    Sie befanden sich in einem langgestreckten, halbverfallenen Gewölbe tief unter der Oberfläche. Die Umgebung erinnerte Luxon an jenen Dunklen Bezirk, in dem sie herausgekommen waren. Auch hier herrschte ein seltsames Licht, das von keiner bestimmten Quelle zu kommen schien.
    Aber dann sah Luxon, dass auf manche der Ruinen Zeichen einer unbekannten Schrift gemalt waren, und es waren diese Zeichen, die leuchteten und den fahlen Schein verbreiteten.
    Jetzt erst bemerkte Luxon Naynas Fehlen.
    »Wo ist die Frau?« erkundigte er sich leise.
    »Sie hat ein Geräusch gehört und ist der Sache nachgegangen, bevor wir es verhindern konnten«, raunte Hrobon zurück. »Wir konnten ihr nicht folgen, weil wir auf dich warten mussten.«
    Die letzten Worte klangen wie ein Vorwurf.
    Vor ihnen tauchte ein Schatten auf und kam rasch näher. Sie erkannten Nayna erst, als sie nur noch drei Schritte entfernt war.
    »Ich habe den Unheimlichen entdeckt«, sagte sie fröstelnd.
    »Wen meinst du?« fragte Sadagar.
    »Jenen, der auf einem Drachen geflogen kam und Mythor durch sein Erscheinen lähmte«, antwortete sie.
    »Oburus!« entfuhr es Luxon. Er griff nach Najans Schwert und fragte: »Wo ist er?«
    »Er lagert zwischen den Ruinen und hält ein schauriges Mahl«, sagte Nayna. »Ich glaube, er verschlingt den Drachen, der ihn getragen hat…«
    »Wir werden ihn stellen«, beschloss Sadagar. »Führe uns, Nayna.«
    Sie ging voran, tastete jedoch ständig hinter sich, um sich zu vergewissern, dass die anderen ihr folgten.
    »Wir sind bei dir«, sprach ihr Luxon beruhigend zu.
    »Da«, raunte sie und blieb stehen. »Hinter dieser Mauer habe ich ihn

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