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Mythor - 070 - Abenteuer in Erron

Mythor - 070 - Abenteuer in Erron

Titel: Mythor - 070 - Abenteuer in Erron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Stimme. Inbrünstig hoffte Secubo, daß der Offizier jetzt zum ersten Mal zeigte, weshalb man ihm die Sicherheit der Karawane anvertraut hatte.
    Secubo steckte den Kopf aus dem Zelt.
    In dem Tal waren die Dämonen los – alles rannte durcheinander, schrie sich an. Keiner wußte, was zu tun war, wer sich wo aufzubauen und was zu tun hatte. Es war ein Anblick, der Secubo im Mark erschütterte.
    Er konnte sehen, daß Königin Berbern sich auf ihr Diromo flüchtete. Sie war mutig genug, draußen zu bleiben und sich den zu erwartenden Kampf anzusehen.
    Secubo kehrte ins Zelt zurück.
    Zwei der Lehrlinge hatten sich davongemacht und ihre Arbeit einfach liegenlassen. Secubo schüttelte traurig den Kopf. Was sollte man mit solchen Lehrlingen machen, die keinerlei Berufsehre zu haben schienen?
    Dann wurde es draußen sehr still.
    Secubo zögerte, dann eilte er wieder hinaus.
    Sie waren da.
    Er konnte sie am Eingang des Tales sehen, ein halbes Dutzend wüster Gestalten, die Haut fellbesetzt, in den Händen gräßliche Waffen, Schwerter, Lanzen, Schleudern und Fangseile. Diese Barbaren sahen aus, als würden sie eher ihre Gefangenen verspeisen als Secubos Köstlichkeiten.
    Schauder liefen Secubo über den Rücken.
    »Die Lanzen gefällt!«
    Die Erronen hatten eine Abwehrreihe gebildet. Jetzt senkten sie die Lanzen. Die Spitzen wiesen auf die Barbaren.
    Es wurden immer mehr. Jetzt waren es schon zwanzig, und damit hatten sie schon die Übermacht.
    »Rückt vor!«
    Mit gleichmäßigem Schritt drangen die Erronen auf die Barbaren ein. Die antworteten auf diesen Aufmarsch damit, daß sie die Hände in die Hüften stemmten und einfach laut lachten.
    Offenkundig nahmen die Barbaren die Erronen überhaupt nicht ernst, und das schwächte den Kampfesmut der erronischen Krieger erheblich. Kulans Stimme überschlug sich.
    »Treibt sie aus dem Tal!«
    Die Barbaren nahmen ihre Waffen auf – sie griffen an.
    Im Küchenzelt mußte Secubo die betrübliche Feststellung machen, daß nun auch der Rest der Lehrlinge verschwunden war. Aber der Braten geriet immer besser.
    Von draußen erklang Kampfgetümmel. Schwerter klirrten gegeneinander, Menschen schrien, mal wütend, mal schmerzerfüllt. Die heiseren Rufe der Barbaren waren besonders gut zu hören.
    Einen Schrei konnte Secubo ebenfalls sehr leicht deuten – es war die Stimme Kulans, der einen gellenden Hilferuf erschallen ließ und dann verstummte.
    Das also war das Ende, dachte Secubo.
    Er steckte ein letztes Mal den Kopf aus dem Küchenzelt.
    Die Erronen hatten gegen diese Barbaren nicht die geringsten Chancen. Nur die üble Gewohnheit dieser Leute, sich grausige Späße mit ihren Opfern zu erlauben, hatte dazu geführt, daß die Erronen noch am Leben waren – sogar Kulan. Die Barbaren scheuchten die größtenteils entwaffneten Krieger wie verschüchterte Nagetiere durchs Gelände und ergötzten sich an den Schreckgebärden der Erronen.
    Secubo hatte von alledem genug. Es ging ans Sterben, und Secubo rüstete sich zum Tode.
    Aber wenn es ihm schon an den Leib ging, dann wollte er für diesen seinen Leib vorher noch etwas Gutes tun. Wenn schon gestorben, dann wenigstens nach einer guten Mahlzeit.
    Der Braten war hinreißend. Niemals zuvor war Secubo ähnliches gelungen. Zart, wohlschmeckend, aromatisch. Das Fleisch zerlegte sich gleichsam von selbst, der Geschmack erblühte auf der Zunge wie ein Blumengarten… Secubo schloß die Augen, während er langsam und bedächtig ein Stück des Bratens nach dem anderen verspeiste.
    Es war nicht Kampflärm, der ihn hochschrecken ließ. Es war das plötzliche Gefühl, daß um ihn herum etwas nicht stimmte.
    Secubo fand auch sofort die Erklärung dafür.
    Im Küchenzelt stand jemand, dessen Anblick frische Milch in ungenießbaren Käse verwandelt hätte, ein Mann mit Augen, die einem das beste Frühstück verderben konnten.
    Dryhon stand angstschlotternd in Secubos Zelt und starrte den Koch flehentlich an.
    »Was willst du hier?« rief Secubo unwillig. In einer solchen, noch dazu letzten Mahlzeit gestört zu werden, war überaus unangenehm.
    »Hilf mir!« stieß Dryhon hervor.
    »Ich dir?«
    Das Ansinnen allein war absurd. Wie hätte ein Koch einem Magier helfen können – und davon einmal ganz abgesehen war Dryhon die letzte Person des Erdkreises, für die Secubo einen Finger krumm gemacht hätte.
    Dann aber siegte Secubos Gutmütigkeit – sein alter Fehler, er konnte sich einfach nicht durchsetzen.
    »Versteck dich unter den Zwiebeln!« rief

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