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Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Titel: Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Bastraph, der insgeheim grübelte, wie er es anstellen konnte, Hiide vor diesem Schicksal zu bewahren. Das Mädchen gefiel ihm, und der Gedanke, sie in Orphals Grabschhänden zu wissen, stimmte ihn immer wütender, je länger sich der Ritt hinzog.
    Für kurze Zeit überlegte Bastraph, Hiides Fesseln in einem schnellen, überraschenden Vorstoß zu zerschneiden und zusammen mit ihr zu fliehen. Orphal würde diesem Angriff sicherlich nichts entgegenzusetzen haben – seine Hände waren gewohnt, den Becher zu halten, nicht das Schwert zu führen.
    Fraglich war, ob er damit Hiides Achtung würde gewinnen können – wenn nicht, war er dazu verurteilt, in Vanga zu bleiben, und die Auffassungen der Amazonen über das Zusammenleben von Weib und Mann entsprachen nicht dem, was Bastraph sich wünschte.
    Nein, man mußte einen anderen Ausweg finden.
    Bastraphs Grübeln fand ein Ende, sobald der Zug Orphals Reich betreten hatte. Ohne die magische Hilfe des Herrschers gab es von hier kein Entrinnen.
    Es gab allerdings auch Wesen, die es ohne Orphals Zustimmung schafften, in sein Reich einzudringen.
    »Was bei allen Spukgeistern hat das zu bedeuten?« schrie Orphal ergrimmt. »Weg von hier, du Scheusal!«
    Orphals Zorn wurde, wie Bastraph sehen konnte, durch den Körper der Schlange Yhr hervorgerufen, die sich in ihrer metaphysischen Gestalt über Orphals Land erstreckte und es verschandelte.
    Bastraph sah, wie Orphal Anstalten machte, der Schlange mit magischen Kräften beizukommen. Yhr indessen zeigte sich nicht bereit, sich von Orphal mit Magie traktieren zu lassen. Plötzlich entstand ihre leibliche Gestalt, und eine leise Stimme zischelte Orphal an.
    »Gruß dir, Herrscher«, konnte Bastraph hören. Er war gespannt, wie Orphal dieses Problem lösen würde. Yhr sah ziemlich mitgenommen aus, und Orphal war ein sehr begabter Hexenmeister, dessen Trickkiste mit hinterhältigen magischen Kunststücken wohlgefüllt war.
    »Halt ein!« zischte Yhr. »Kein Verdruß, König Orphal. Ich bin gekommen, mit dir zu handeln.«
    »Verzieh dich, züngelnder Zischler«, maulte Orphal. »Du hast in meinem Reich nichts zu suchen.«
    »Ich schlage dir einen Handel vor, König Orphal«, zischte Yhr. »Einen Handel, der dir gefallen wird.«
    »Ich bin Halbgott, nicht Händler«, gab Orphal wütend zurück. »Was hättest du mir schon anzubieten?«
    »Ein Weib«, sagte Yhr.
    Orphal brach in heftiges Gelächter aus.
    »Sehe ich aus, als würde es mir an Gespielinnen fehlen? Wahrscheinlich, es wäre schlecht um mich bestellt, müßte ich zu Minnezwecken auf die Dienste eines Scheusals von Schlange zurückgreifen. Du siehst, daß ich auch ohne dich auskommen kann.«
    »Das mag bei normalen Frauen der Fall sein«, zischte Yhr. »Ich habe dir etwas ganz Besonderes anzubieten.«
    »Was sollte das sein?« fragte Orphal. »Es gibt keinen Bereich, wo Menschen leben, wo ich mich nicht mit den Schönsten des Landes vergnügt hätte.«
    »Hast du je versucht, dich der ersten Frau von Vanga zu nähern, Fronja, der Tochter des Kometen?«
    Orphal richtete sich im Sattel auf und erstarrte.
    »Wag sagst du da?«
    »Wenn du mir ein wenig hilfst, kann ich dir Fronja zuführen, Orphal.«
    Bastraph schauderte. Er kannte die Verhältnisse Vangas gut genug, um zu wissen, was Yhr da dem Herrscher des Reiches Nebenan antrug. Es war ungeheuerlich. Die erste Frau des Landes, hilflos in Orphals Liebeszauber gefangen.
    Bastraph wußte auch, daß die Amazone von Vanga Orphal einmal sehr übel mitgespielt hatte. Jetzt bekam Orphal Gelegenheit zur Rache – zu was für einer Rache!
    Sinnengier und Rachegelüste waren bei Orphal gleichermaßen stark ausgeprägt. Bastraph wußte sofort, was Orphal antworten würde.
    »Und was ist dein Preis, Yhr?« fragte der Herrscher.
    »Freiheit«, antwortete die Schlange. »Fronja wird begleitet von einem üblen Menschen namens Mythor, der eine gewisse Gewalt über mich hat. Du, Orphal, wirst mir helfen, diesen Zwang zu brechen – und dafür wirst du Fronja erhalten.«
    Das schmierige Grinsen auf Orphals Gesicht war eindeutig.
    »Was hast du für einen Plan, Yhr?«
    »Das werde ich dir sagen, wenn wir allein sind«, antwortete die Schlange.
    »Niemand braucht es zu wissen.«
    Orphal wandte sich auf dem Sattel herum und sah Bastraph an.
    »Nimm diese Frau und reite voraus«, befahl er. »Sage den Knechten und Mägden, daß es Arbeit geben wird – und spute dich.«
    Bastraph nickte. Er griff nach dem Zügel von Hiides Pferd, dann setzte er den

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