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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Wie an jedem Morgen, wenn Anatol Hurwitzka erwachte und die
Gespenster seiner Träume im frischen Morgenlicht verblaßten,
warf er zunächst einen Blick auf die Digitalanzeigen seiner
vollelektronischen Hochspannungs-Kakerlaken-Falle. Er seufzte
erleichtert auf. Das Grünlicht glomm, und das stromführende
Metallnetz mit der Hundert-Solar-Note in der Mitte war leer.
    Anatol Hurwitzka lächelte grimmig.
    Sie haben es also nicht gewagt, sagte er sich. Natürlich
nicht. Sie wissen, was sie erwartet. Einem altgedienten Veteranen der
Raumflotte kann niemand etwas vormachen. Vor allem keine
extragalaktischen sechzehnbeinigen Kakerlaken.
    Hurwitzka war ein kleiner Mann mit eisgrauen, kurzgeschorenen
Haaren und viel zu großen Füßen; sein Gang war
watschelnd, seine Stimme rauh wie nach einer durchzechten Nacht, und
aus nostalgischen Gefühlen trug er nur lindgrüne Maßanzüge,
die den Uniformen der Flotte zum Verwechseln ähnlich sahen.
    Und er hatte nicht vierzig Dienstjahre lang auf einem
gottverlassenen Hinterwäldlerplaneten Wache geschoben und die
Stellung für das Imperium gehalten, um sich nach seiner
Pensionierung das Ruhegeld von einem intelligenten Riesenkakerlak
kürzen zu lassen.
    Vor einem Jahr hatte Anatol Hurwitzka keinen Sinn mehr darin
gesehen, auf Bulls Welt einen unfertigen und nie benutzten Raumhafen
zu bewachen, und den Dienst quittiert, um sich in Zukunft nur noch
der Aufzucht kürbisgroßer Mutantentomaten zu widmen. Auf
der vierzehn Quadratmeter großen Terrasse seines
Sonnenseite-Apartments im 97. Stock eines Wohnturms an der Peripherie
Terranias hatte er die mutierten Tomatensamen gesät und das
Zeitrafferwachstum der Stauden verfolgt.
    Am ersten Tag waren sie groß wie Gänseblümchen.
    Am zweiten Tag erreichten sie bereits eine Höhe von einem
halben Meter.
    Am dritten Tag trennten nur noch zehn Zentimeter sie vom Boden der
höhergelegenen Terrasse.
    Am vierten Tag erfolgte der Angriff der Kakerlaken.
    Hurwitzka zweifelte keinen Moment daran, daß
extragalaktische Kakerlaken für die völlige Vernichtung
seiner Tomatenzucht verantwortlich waren. Wer sonst, so fragte er
sich, wer sonst konnte ein Interesse daran haben, einem in Ehren
ergrauten Veteranen den Terrassengarten zu zerstören? Und wer
sonst besaß die technischen Mittel, ein dreihundert Meter über
dem Erdboden gelegenes Tomatenfeld förmlich zu desintegrieren?
    In der Nacht vor dem Angriff hatte ein Sturm die Straßen von
Terrania leergefegt, doch Hurwitzka war nicht so naiv anzunehmen, daß
der Sturm für das Verschwinden der Stauden verantwortlich war.
    Schließlich empfing er schon seit Wochen psionische Signale
aus den Tiefen des Weltraums. Meistens kam der Kontakt zustande, wenn
er schlief oder ein bis fünf Gläser zuviel von diesem
köstlichen Vurguzz getrunken hatte. Die psionischen Signale
überbrückten die Abermillionen Lichtjahre zur Erde in
Nullzeit und stammten von einem extragalaktischen Wesen, das sich
Großimperator Wurgog der Zweite nannte und ein sechzehnbeiniger
Kakerlak war.
    Wurgog II. manifestierte sich in unregelmäßigen
Abständen, um ihn über den neuesten Stand der
Invasionsvorbereitungen zu informieren - aus reiner Gehässigkeit,
wie Hurwitzka vermutete.
    Der Angriff auf seine Balkonterrasse und die Atomisierung der
jungfräulichen Tomatenstauden, so wußte Hurwitzka mit
absoluter Sicherheit, konnte nur Auftakt für weit grausigere
Dinge sein.
    Wurgog II, der Herr der extragalaktischen Kakerlaken, plante
nichts geringeres, als die Milchstraße samt der Erde zu
erobern, die Menschheit zu versklaven und Hurwitzka um seine redlich
erworbene Pension zu bringen.
    »Großer Gott«, brabbelte Hurwitzka, als er sich
aufrichtete und die vollelektronische Hochspannungs-Kakerlaken-Falle
ausschaltete, »es ist schrecklich. Diese Last! Der einzige
Mensch, der von der bevorstehenden Invasion weiß, und niemand
glaubt mir!«
    Ein helles Summen ertönte.
    Mit einem Fluch griff der Veteran unter das Bett und tastete nach
dem Kodegeber. Er fand das Schaltgerät, berührte einen
Sensorknopf, und an der Stirnseite des Schlafzimmers schälten
sich die Umrisse eines Holowürfels heraus. Das pausbäckige
Gesicht Dr. Luskers erschien. Der schwarzhaarige Mann zwinkerte
Hurwitzka zu.
    »Hallo, Anatol«, sagte Dr. Lusker, »was macht
die Invasion? Sind die Käfer inzwischen gelandet?«
    »Kakerlaken«, erwiderte Hurwitzka. Eine Unmutsfalte
erschien auf seiner Stirn. »Es sind Kakerlaken, und sie kommen
aus einer weit entfernten

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