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Nach Diktat verblichen

Nach Diktat verblichen

Titel: Nach Diktat verblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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streichelten weiche Hände meine Stirn, und dann wurde es dunkel. Ich glaube, daß mir irgendwann auch übel wurde. Als ich erwachte, war es Morgen. Ich befand mich in einer fremden Wohnung auf einer Couch. Mein Jackett und meine Hose hatte man mir ausgezogen und mich mit einer Decke zugedeckt. Das Nebenzimmer war ein Schlafzimmer. Die Tür stand offen.«
    »Was taten Sie?«
    »Ich stand auf und sah mich um. Ich hatte scheußliche Kopfschmerzen, außerdem Durst und wollte ein Glas Wasser. Im anderen Zimmer lag eine Frau im Bett.«
    »Lois Marlow?«
    »Ich weiß es nicht. Sie hatte blondes Haar. Sie wandte mir den Rücken zu, und ich wollte sie nicht stören.«
    »Was taten Sie also?«
    »Meine Kleider lagen auf einem Stuhl. Ich zog mich an und verließ die Wohnung. Das Haus war mir völlig unbekannt. Ich mußte erst im Korridor umherwandern, ehe ich den Aufzug fand. Aber es war im zweiten Stock. Ich ging auf die Straße hinaus und sah mich nach einem Taxi um, doch ich konnte keines finden. Ich muß fürchterlich ausgesehen haben. Schließlich marschierte ich bis zur nächsten Hauptstraße, und da kam glücklicherweise gleich ein Taxi. Ich brauchte den Wagen gar nicht anzuhalten. Der Fahrer sah mich und hielt von selbst. Ich gab ihm den Namen meines Hotels an, und er brachte mich hin.«
    »Hat Sie jemand gesehen, als Sie die Wohnung verließen?« fragte ich.
    »Leider ja.«
    »Wer?«
    »Ich weiß nicht. Ein Mann kam durch den Korridor und — nun, ich nehme an, er muß mit der Frau in der Wohnung bekannt gewesen sein. Er stutzte, als er mich aus ihrer Tür kommen sah.«
    »Sagte er etwas?«
    »Nein.«
    »Wie alt war er?«
    »Anfang Dreißig. Ich habe ihn mir nicht genauer angesehen.«
    »Wie groß?«
    »Mittelgroß.«
    »Sie müssen Lois Marlow Ihre Karte gegeben haben«, stellte ich fest.
    »Ich kann mich nicht erinnern. Wie kommen Sie darauf?«
    »Die Adresse«, gab ich zurück. »Er muß Ihren Namen der Karte entnommen haben und Ihnen dann den Brief geschrieben haben. Wann bekamen Sie den Brief eigentlich?«
    »Vor zwei Wochen.«
    »Aha. Ja, er bekam offensichtlich die Karte in die Hände, die Sie bei Lois Marlow hinterlassen hatten. Er sah Sie aus der Wohnung kommen. Er wußte zehn Tage lang, wer Sie waren. Warum wartete er so lange, ehe er Ihnen schrieb?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Fisher.
    »Aber ich weiß es«, erklärte ich. »Er hat Auskünfte über Sie eingeholt. Er wollte feststellen, wie es um Ihre Finanzen bestellt ist. Und jetzt gehen sie an die Arbeit. Jetzt wissen sie, wieviel sie von Ihnen verlangen können.«
    »Sie?« wiederholte er fragend.
    »Natürlich: Cadott und Lois Marlow. Die beiden arbeiten zusammen.«
    »Nein, nein«, widersprach er. »Ich bin überzeugt, daß Sie sich da irren. Lois ist ein reizendes Mädchen und — gerade deswegen komme ich mir ja so schäbig vor, Mr. Lam.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich bin sicher, daß Lois mich wirklich gern hatte. Ich — sie fühlte sich von mir angezogen. Ein Mann merkt so etwas doch. Und ich habe ihr ja nicht gesagt, daß ich verheiratet bin.«
    »Sagten Sie ihr denn, Sie wären nicht verheiratet?«
    »Ich...« Er rutschte in seinem Sessel hin und her. »Mr. Lam, ich kann mich nicht an alles erinnern, was geschah«, sagte er seufzend.
    »Schön«, meinte ich. »Sie können jetzt zweierlei tun: zahlen oder kämpfen. Wenn Sie zahlen, wird man Sie einige Zeit in Ruhe lassen und dann neue Forderungen stellen. Danach wird man die Schrauben enger und enger ziehen. Wenn Sie hingegen nicht zahlen, sondern kämpfen, müssen Sie mit der Möglichkeit rechnen, daß die Sache ans Licht kommt. Was also wollen Sie tun?«
    »Keines von beiden, Mr. Lam. Ich will nicht zahlen, und ich will auch nicht — ach, ich wollte ich wäre nie nach San Franzisko gefahren! Ich weiß gar nicht, wieso ich so betrunken...«
    »Hören Sie auf damit«, unterbrach ich ihn. »Das ist jetzt nicht mehr zu ändern. Sie sind verheiratet. Erzählen Sie mir etwas über Ihre Frau.«
    »Minerva ist die wunderbarste Frau der Welt.«
    »Tolerant? Verständnisvoll?« fragte ich.
    »Eine wundervolle Frau.«
    »Okay«, sagte ich, »dann fahren Sie nach Haus, und beichten Sie ihr. Erklären Sie ihr, daß nichts weiter geschehen ist, daß ein Mädchen, das Sie zufällig auf der Tagung kennenlernten, Ihr Vertrauen ausnutzte und Sie betrunken machte und jetzt versucht, Sie zu erpressen. Auf diese Weise können Sie die fünfhundert Dollar da sparen.«
    Bertha Cool warf mir einen wütenden

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