Nach Norden, Strolch
besitzt eine Menge Bauplätze und Wohnungen in Ogdensburg, außer dem Laden hier, und Sam hat auch selbst Geld verdient. Ich für meine Person möchte natürlich nicht aus dem Laster meiner Mitmenschen Geld schlagen - aber Geld riecht nicht.«
Der Rechtsanwalt witterte hinter diesen unzusammenhängenden Beweisen von Oktobers Niedertracht und den Tugenden Sam Waters eine gewisse Schwierigkeit für die Ehestiftung.
»Oktober ist hart wie Stein. Sie hat nie die wahren Segnungen der Religion empfangen, obwohl Mrs. Elmer und ich gebetet und gebetet haben, bis wir es einfach über hatten, und sogar der Pfarrer Stevens selbst hat sein demütiges Flehen zu Gottes Thron gesandt.«
Ein Schweigen folgte. Die lange, rasierte Oberlippe Mr. Elmers runzelte und glättete sich mit unheimlicher Geschwindigkeit. Als Kenner der Lippensprache erriet der gewandte Mr. Pfiefer die Worte: »Oktober«, »Viel Mühe« und sehr oft »Geld«.
Elmer ließ sich wieder hören. »Man weiß nie, woran man mit Oktober ist. Nehmen wir mal an, man sagt ihr: ›Oktober, es gibt zum Mittagessen Hammelragout‹. Da sagte sie: ›Ja‹ und wenn man ihr ihren Teller reicht, sagt sie: ›Ich esse Hammelragout nicht‹ -einfach so, kein Wort sagt sie, bis man ihr den Teller reicht.«
Mr. Elmer fiel in sein Schweigen zurück. Es war klar, daß er wieder an das Testament dachte. Der Anwalt erriet »Der Rest«, »Verdammt«, und einige weitere Worte.
»Sie ist auch leichtfertig, raucht auf der Hauptstraße - heute morgen erst, nachdem ich sie gebeten hatte, es zu unterlassen, und Mrs. Elmer beinahe auf die Knie gefallen war …«
»Aus welchem Grund soll sie … Mr. Pfiefer erlaubte sich eine Frage. »Ich meine diese Testamentsbestimmung: Weshalb soll sie heiraten vor dem einundzwanzigsten Geburtstag und so weiter?«
Mr. Elmer sah ihn grollend an.
»Erstens war Jenny der Meinung, daß man jung heiraten soll, und das stimmt auch, Mr. Pfiefer. Die Psalmen sagen: ›Die Magd‹«
»Schon gut, schon gut«, unterbrach ihn der Anwalt etwas ungeduldig. »Wir wissen Bescheid. Aber meiner Meinung nach war der Psalmist kein Sonntagsschullehrer. Die Ansichten der Mrs. Jones sind verständlich, aber das Testament so zu fixieren - das kann ich nicht recht begreifen. Es sieht fast nach einem Mittel aus, um Oktober loszuwerden.«
Seine glänzenden Augen durchdrangen Mr. Elmer eine Sekunde lang, aber jener würdige und gewissenhafte Herr starrte schweigend durch das Fenster. Wenn er die Herausforderung verstand, so nahm er sie nicht an.
»Es sieht beinahe so aus«, sagte Pfiefer mit wachsender Ungeduld, »als ob dieser Nonsens über den Rest des Vermögens, der offensichtlich nicht existiert, nur als Köder für einen möglichen Bräutigam dienen soll. Elmer, besteht dieser Rest aus zehn Morgen Sumpf mit einer Hütte darauf, in der kein Mensch je wohnen kann - sagen wir im Wert von rund fünfhundert Dollar …?«
»Zweitausendfünfhundert Dollar!« murmelte Mr. Elmer, »habe einen Kerl von Ogdens kommen und taxieren lassen. Er sagte: ›Möglich, daß der neue Kanal direkt durch das Besitztum geführt wird.‹ Was schulde ich Ihnen, Mr. Pfiefer?«
Die erste Regung des Anwalts war, zu sagen: »Gar nichts«, aber er überlegte es sich doch.
»Zehn Dollar«, sagte er kurz und sah, wie der Alte zusammenzuckte.
Mr. Elmer zahlte auf den Pfennig, aber er zahlte mit Schmerzen. An der Tür des Büros blieb er stehen. Dem Rechtsanwalt kam ein Gedanke.
»Hören Sie, Mr. Elmer, wie ist es, wenn Sam nicht heiraten will? Er ist in letzter Zeit ziemlich elegant geworden und hat mehr Geld als mir recht erscheint.«
Mr. Elmer trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen.
»Sam ist Geschäftsmann«, sagte er, »er hat mit Immobilien viel verdient -«
»Wo denn?« fragte der andere barsch. »Ich weiß über die Immobilien dieser Gegend sehr genau Bescheid und kann mich nicht erinnern, bei irgendwelchen Verhandlungen Sams Namen gehört zu haben.«
Mr. Elmer ging einen Schritt näher zur Tür.
»Meiner Meinung nach wird der Regen gerade so lange auf sich warten lassen, bis der Mais drinnen ist«, behauptete er. »Vielleicht komme ich mit dem neuen Pachtvertrag zu Ihnen, den ich mit Olson Clark geschlossen habe.«
Mit diesem vielversprechenden Satz vollzog er seinen Abgang.
Mr. Pfiefer sah, wie er langsam in den Einspänner stieg und die Zügel losband. Der Anwalt hatte eine empfindliche Stelle berührt, und Mr. Elmer hatte es mit der Angst bekommen. Dazu war auch wirklich
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