Nachhaltig tot (German Edition)
und streckte ihr seine Hand hin. Für einen kurzen Moment hatte er die Hoffnung, dass er schon bald wieder besser schlafen könnte.
Dann setzte er sich wieder an den Schreibtisch. Der Fall vom Umspannwerk Uchtelfangen würde ihn noch einige Zeit lang beschäftigen.
Vierzehn Stunden später landete Josef in George Town, der Hauptstadt der Cayman Islands. Auch nach dem langen Flug war er noch bester Stimmung. Schnurstracks fuhr er mit dem Taxi ins Hotel. Er hatte nicht vor, hier ein bescheidenes Leben zu führen. An der Rezeption fragte er gleich nach einer Suite und zog großspurig die Gold Card aus der Hosentasche.
Zwei Wochen später stellte der Unternehmer Till Neumann seinen Sonnenwend-Fonds vor. Eingeladen hatten zwei Umweltschutzorganisationen und eine Gewerkschaft. Gekommen waren auch zwei Unternehmen, die bereits damit begonnen hatten, Fotovoltaikanlagen in seinem Auftrag zu bauen. Tills Auftreten war überzeugend wie immer. Er hatte beschlossen, aus dem Jannis-Geld eine echte Solarfirma zu machen. Das tat er auch für Benni.
Der Tiefschlag hatte aber auch Spuren hinterlassen. Till duschte jetzt wieder warm, fuhr ab und zu Taxi und nahm es mit der Ökobilanz seines Lebens nicht mehr ganz so streng. Und nachts ins Umspannwerk brachten ihn keine zehn Pferde mehr.
Etwa um diese Zeit herum kam das böse Erwachen für Josef Müller. Das Hotel verlangte eine Zwischenabrechnung und er musste erfahren, dass der Kreditrahmen seiner Karte überzogen war.
„Das ist unmöglich“, sagte Josef Müller, der das süße Leben in der Karibik in vollen Zügen genossen hatte. Über Geld musste er sich ja wohl keine Gedanken mehr machen.
„Das muss ein Missverständnis sein.“ Verärgert zog er ab und ging in die nächste Bank. Dort legte er seine Kreditkarte und die Kontoverbindung vor. Der Bankmitarbeiter überprüfte alles. Er sprach mit dem Bankdirektor im Hintergrund. Josef-Jannis beobachtete alles und wurde langsam nervös. Als der Bankmitarbeiter wiederkam, sagte er: „Herr Müller, es tut mir leid. Das Konto wurde gestern in der Früh gelöscht. Die Karte ist nicht mehr gültig. Wir können nichts für Sie tun.“
Die Autorinnen und Autoren
Klaus Brabänder
Der 1955 im saarländischen Neunkirchen geborene Autor ist nach wie vor bekennender Saar-länder und liebt die Literatur in all ihren Facetten. Den Stoff für seine Romane und Geschichten holt er sich oft auf seinen Reisen, die ihn nach Neuseeland, Kuba, Mexiko, USA, Israel, Marokko und viele Länder Europas führten.
Janine Denne
Astrid Hoerkens-Flitsch
1938 in S`Gravenhage (Den Haag, Holland) geboren. Seit 1981 in Neuss lebend. Ihre häufigen Umzüge und verschiedenen Tätigkeiten ließen sie die Menschen mit ihren Schwächen und Stärken kennenlernen. So entstanden und entstehen authentische Geschichten, die die Beziehungen zwischen den Menschen widerspiegeln. In Literaturzeitschriften, Anthologien, WDR5-Radio und in ihrem Erzählband „Das Auto in Rot“ wurden einige davon der Öffentlichkeit vorgestellt.
Gerda Höck
48 Jahre, wurde in der Nähe der holländischen Grenze geboren und kam im Alter von 22 Jahren nach Düsseldorf. Sie arbeitete mehr als 20 Jahre in der Werbeindustrie und begann kurzer Zeit mit dem Schreiben von Geschichten.
Lisa Huth
Beschloss im Alter von 11 Jahren ihr Leben mit Schreiben zu verdienen. Erste Auszeichnungen mit 16. Herausgabe von Krimi-Anthologien (gemeinsam mit Karin Mayer). 2009 veröffentlichten beide den Krimi „Steinreich“. Ein Buch, das sie gemeinsam mit Karin Mayer geschrieben hat. Radiojournalistin und Moderatorin am Saarländischen Rundfunk.
Kriminalinski
bürgerlich Andreas Kaminski, geb. 1969 als Kind des Ruhrgebiets, wohnt und arbeitet heute im Rheinland, genau an der Kölsch-Altbier-Grenze. Es hat ihn schon lange gereizt, eigene Kurzgeschichten zu veröffentlichen. So schreibt er leidenschaftlich gern Kurzkrimis, für sich und für die, die sie lesen mögen.
Heike Klein
1973 in Siegburg geboren, studierte Religionswissenschaften, Archäologie und Geschichte in Bonn. 2009 veröffentlichte sie ihren ersten Roman “Von Schatten und Sehnsucht”.
Dieter Kuhlmann
Geboren Mitte des letzten Jahrhunderts und aufgewachsen in Dortmund prägen die Industrialisierung und ihre Folgen sein Leben. Eine Gärtnerlehre als Gegenpol und das Studium des Maschinenbaus weiten zwar den Blick und führen zu vielen Begegnungen, wecken aber den Wunsch, andere Wege wenn schon nicht zu gehen, dann wenigstens in
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