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Nacht Der Begierde

Nacht Der Begierde

Titel: Nacht Der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlene Teglia
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Stimme wäre ich fast errötet und hätte angefangen, verlegen mitden Füßen zu scharren. Ich räusperte mich. «Also noch keine Spur von ihnen?»
    «Im Moment noch nicht. Aber wir sind bereit.» Sein Gesicht wurde ernst. «Ich will, dass du dich aus diesem Kampf heraushältst. Sie würden sich auf dich konzentrieren, und ich möchte ihnen keine unnötige Angriffsfläche bieten.»
    «Außerdem möchtest du auch nicht, dass unsere Jungs sich darauf konzentrieren könnten, mich zu verteidigen, statt einfach nur zu kämpfen.»
    «Richtig», stimmte Zach zu. «Dich zu beschützen ist unser oberstes Ziel. Lass es uns zu Ende bringen.»
    Ich nickte. Das klang vernünftig. «Ich werde ein braves Mädchen sein und drinnen bleiben.»
    «Ich hatte befürchtet, du würdest dich nicht überzeugen lassen.» Er hob eine Augenbraue. «Ich hatte mich schon darauf eingestellt, dich irgendwie bestechen zu müssen.»
    «Das Letzte, was ich möchte, sind geringere Chancen in einem Kampf. Ich möchte, dass es so schnell wie möglich vorbei ist.» Ich warf ihm einen heißblütigen Blick zu. «Für Bestechung wäre ich allerdings empfänglich.»
    «Gut zu wissen.» Zach ließ seine Hand über meinen Hinterkopf gleiten, kam näher und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss, der mir für später allerhand Aufregendes versprach. Bevor wir uns gehen lassen konnten, bevor er mir sagen konnte, mit was für einer Belohnung ich für meine Kooperationsbereitschaft rechnen durfte, ertönte ein Alarm.
    Zach schreckte auf und zog hinter seinem Rücken eine Pistole hervor. Er drückte sie mir in die Hand. «Geh in deine Suite; schließ die Tür ab; bleib dort, bis einer von uns kommt, um dich zu holen. Weißt du, wie man die benutzt?»
    Ich blickte herunter und sah, dass ich einen SIG Revolver Kaliber .357 hielt. Ich zielte gen Fußboden, drücktemit dem Daumen die Sicherung raus, prüfte den Lauf und fand eine Patrone fertig zum Abschuss. Ich zog das Magazin raus, sah, dass es voll war, schob es wieder zurück. «Zielen und abdrücken», sagte ich.
    «Dafür würde ich dich am liebsten gleich nochmal küssen, aber das werden wir lieber auf später verschieben. Die Pistole schießt mit doppelwandiger Hohlmunition, die Angreifer nur verwunden soll.» Er deutete auf die Treppe. «Geh jetzt.»
    Ich entfernte mich schnell, gebückt und mit pochendem Herzen. Ich verlangsamte mein Tempo nicht, bis ich die Tür hinter mir abgeschlossen hatte. Dann durchkämmte ich meine Räume nach möglichen ungebetenen Gästen. Hinter allen Türen sah ich nach. Unter den Möbeln. Ich schaute an jedem Ort nach, der groß genug war, dass sich ein Hund dahinter verstecken konnte, denn es konnte ja sein, dass sie nicht in menschlicher Form auftraten.
    Als ich mir sicher war, dass alles in Ordnung war, entschied ich mich für den begehbaren Kleiderschrank als den am besten geschützten und am leichtesten zu verteidigenden Aufenthaltsort. Ich brachte mich so in Stellung, dass ich die Tür sehen konnte.
    Dann wartete ich. Das war das Schlimmste an der Sache und strapazierte meine Nerven aus mehreren Gründen. Ich wusste weder, wo der Feind war und was passierte, noch wusste ich, wo meine Leute waren und wie es ihnen ging. Ich wusste nicht, was David und Zach gerade taten.
    Zach hatte mir zugetraut, dass ich meine Sache gut machen würde. Jetzt war ich an der Reihe, und ich musste dasselbe tun. Ich musste mich zurückhalten und ihn beweisen lassen, dass Alpha eben mehr war als ein Titel.
    Trotzdem kam es aus der hintersten Ecke meines Bewusstseins immer wieder, wie ein Gebet:
Lass alles gutgehen. Lass alles gutgehen. Lass alles gutgehen.
    Ich wollte in Zachs Armen liegen. Ich wollte David.Ich sehnte mich nach meinen Gefährten und nach ihrem beruhigenden Körperkontakt. Ich wollte spüren, dass sie bei mir waren, mir gehörten und unverletzt waren. Ich wollte, dass sie beide die Worte sagten, nach denen sich mein Herz so sehnte, aber als ich dort so saß, beschloss ich, dass ich auch gern für den Rest meines Lebens darauf verzichten würde, wenn sie mich nur schnellstmöglich wieder in ihre Mitte nehmen würden.
    Die Pistole wurde immer schwerer, also hielt ich sie jetzt beidhändig und stützte sie, auf dem Boden sitzend, auf meinen Knien ab. Ich ließ meine Augen umherwandern, um auch die geringste Bewegung, den kleinsten Schatten zu bemerken. Ich lauschte auf jedes Geräusch, hörte aber nichts als meinen eigenen, gleichmäßigen Atem.
    Dann ließ ein dumpfes Geräusch mein

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