Nacht Der Begierde
Jetzt, wo sie hatte, was sie wollte, sah sie angespannt aus.
«Es tut nicht weh», schaltete ich mich ein. «Er hat es bei mir auch schon zweimal getan. Erst wird es ein bisschen heiß, und dann fühlt es sich einfach gut an.»
«Ich habe keine Angst», blaffte sie.
«Sie hat Angst, sich wieder Hoffnungen zu machen», sagte Jack.
Diese Erkenntnis erstaunte mich. Er schien hinter seinen Späßen eine ernsthafte Persönlichkeit zu verbergen.
Ich sah zu, wie er sie losband. Sie machte keinerlei Zicken. Sie schien sogar ausgesprochen ruhig, als ob sie befürchtete, Jack durch irgendeinen Fehler, den sie machen könnte, abzuschrecken. Als das Seil weg war, hockte er sich vor sie hin und legte seine Hand auf ihren Unterleib.
Rhonda atmete schnell und hörbar ein, und ich vermutete, dass sie gerade diese durchdringende Hitze zu spüren bekam, die auch ich erlebt hatte. Das ließ mich darüber nachdenken, wie ich meine seherischen Fähigkeiten besser beherrschen könnte. Es würde mein neuesLeben sehr viel einfacher machen, wenn ich lernen würde, es bewusst einzusetzen statt abzutauchen, weil es mir gerade nicht passte. Vielleicht konnte mir Jack helfen, das zu trainieren. Wir hatten zwar unterschiedliche Fähigkeiten, aber möglicherweise waren sie in ihrer Art ähnlich.
Rhondas Gesicht entspannte sich, wurde weicher, als Jacks heilende Wärme sie durchströmte. Als er fertig war, bewegte er seine Hände noch einmal von einer Seite auf die andere, so als ob er sichergehen wollte, dass da nicht noch mehr war, bevor er ihr in die Augen sah.
«Deine fruchtbare Zeit steht kurz bevor. Ich würde dir empfehlen, in den nächsten beiden Wochen so viel Sex wie möglich zu haben und mit so vielen Männern wie möglich.»
Ich kniff die Augen zusammen. «Himmel, Jack.»
«Es könnte sein, dass sie bei manchen Partnern empfängnisbereiter ist als bei anderen», erklärte er. «Da es keine Möglichkeiten gibt, das herauszufinden, ist es der beste Weg. Und hinterher bitte nicht baden oder pinkeln.»
So genau hätte ich es lieber nicht gewusst. Am liebsten hätte ich mir die Augen zugehalten, oder die Ohren, aber Rhonda schien sich von diesem ekligen medizinischen Ratschlag nicht irritieren zu lassen. «Wirst du mich hinterher noch einmal untersuchen?»
Jack nickte. «Ich kann dir sagen, ob es erfolgreich war und, falls nicht, wann die beste Zeit ist, es wieder zu probieren.»
«Danke.» Rhonda stand auf und nahm das Seil. Jack warf mir einen fragenden Blick zu, und ich bedeutete ihm tonlos und nur mit Mundbewegungen:
Später
.
Wir gingen gemeinsam hinaus, und David brachte Rhonda zu einem Telefon, damit sie den Werpanthern sagen konnte, dass wir einen Waffenstillstand hatten und sie sich schon mal auf einen kleinen Sex-Marathon einstellen sollten.
Ich warf Jack einen schnellen Blick zu, nachdem sie den Raum verlassen hatten: «So viele wie möglich und so oft wie möglich?»
Er zuckte mit den Schultern. «Sie dürfte bei einigen Partnern empfängnisbereiter sein als bei anderen.»
«Außerdem ist es eine gute Art, sie zu beschäftigen und uns vom Leibe zu halten.»
Er grinste. «Make love, not war. Aber was ist das für eine Geschichte mit dem Seil?»
«Ich habe ihr erzählt, dass manche Männer auf so was stehen, und ihr angeboten, das Seil für anstößige Dinge mitzunehmen.»
Wir lachten, und dann suchte ich Zach, um herauszufinden, ob es neue Entwicklungen an der Wolfs-Front gab. Als ich auf ihn zuging, sah er mir mit einem Leuchten in den Augen entgegen, das mir fast den Atem raubte.
«Hallo», sagte ich und hatte bei seinem Anblick Mühe, nicht zu geifern. Die unglaubliche Erkenntnis, dass er mir gehörte, traf mich noch einmal mit voller Wucht. Ich hätte mich am liebsten in seine Arme geworfen, deshalb blieb ich lieber kurz vor ihm stehen. Das schien mir eine sichere Entfernung zu sein. «Was macht der Krieg?»
Zach lächelte mich schräge an. «Bis jetzt hast du den Waffenstillstand mit den Werpanthern ausgehandelt, die Sache durchgezogen und uns rechtzeitig vor dem Wolfsangriff gewarnt. Ich sollte also besser dich fragen.»
«Ich hatte den Eindruck, ich sollte die Frauengespräche führen, während du dich um die andere Seite kümmerst.» Ich warf ihm ein schüchternes Lächeln zu und fügte hinzu: «Danke, dass du mir vertraut hast, das allein zu regeln.»
Er streckte seine Hand aus und legte sie zärtlich auf meine Wange. «Du weißt offenbar, was du tust.»
In Anbetracht der Bewunderung in seiner
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