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Nacht der Dämonen

Titel: Nacht der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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seid noch jung und ungeduldig, aber auch Ihr fühltet die Berührung der Götter.«
    Es gefiel ihr nicht, dass Peth davon sprach, und sie blickte ihn wütend an.
    »Alles geschieht zu einem bestimmten Zweck«, fuhr er fort, »das ahnen wir zumindest. Doch die Art und Weise, wie die Menschheit die Wahrheit sucht, gleicht manchmal der Suche eines Blinden nach Licht.«
    »Worte, nichts als Worte!« sagte Sonja verächtlich.
    »Vielleicht werdet Ihr einmal die Macht von Worten kennen lernen, so wie Ihr die Macht eines starken, geschickten Schwertarms kennen gelernt habt. Ich lese das Leid in Euch, Rote Sonja von Hyrkanien.«
    Sie hörte wahre Besorgnis aus seiner Stimme. Sonjas Augen wurden weicher. Sie wich Peths Blick aus, dann schaute sie ihn wieder an. »Saureb sagte so viel, ich weiß nicht, was davon richtig und was falsch ist. Ich verlasse mich Heber auf mein Schwert.«
    »Und hat Euer Schwert Euch nie getrogen?«
    Sonja blickte Peth einen langen Moment nachdenklich an.
    »Ihr wollt, dass ich mein innerstes Ich in Frage stelle, Peth. Das kann ich nicht auf die Dauer. Dazu beschäftigt das Leben mich viel zu sehr.«
    »Wenn das so ist, müsst Ihr auch verstehen, weshalb manche von uns sich von der Welt zurückziehen und seltsame Worte der Wahrheit sprechen, ja selbst die Dämonen berühren, die alle mit Menschlichkeit und Unmenschlichkeit anstecken.«
    Jetzt verzog Sonja die Lippen zu einem schwachen Lächeln. »Vielleicht«, gestand sie. »Ja. Doch wenn ich bedenke, was alles passiert ist – mit Tiamu, mit Keldum …« Sie blickte Peth scharf an, dann hoch zum Himmel. Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich bin wütend auf Euch, auf Saureb – und auf mich selbst. Und ich werde immer wütend sein.«
    »Ja.« Peth nickte. »Doch nicht wegen der Falschheiten, sondern wegen der Wahrheiten.«
    Wieder blickte Sonja in Peths Augen. »Saureb spricht von Schicksal, doch wenn – wenn ich daran denke, was mich auf diesen Pfad führte, scheint mir keine Vernunft, kein Sinn darin zu stecken. Die Lüge eines Zamoriers zwang mich auf diesen Weg, und es kam zu Gewalttätigkeiten. Aber – Tiamu. Habe ich mich in ihr gesehen? Keldum kann ich verstehen, doch … Pah!« Sonja lachte, doch es war ein bitteres Lachen. »Erliks Thron! Alles ist wirr und sinnlos. Manchmal glaube ich, jene Gottheit, die mir meine Kraft und meine Bestimmung gab, fügte eine schwarze Wolke hinzu, die ständig über meinem Kopf schwebt!«
    »So ist das Schicksal, Sonja.« Peth blickte auf.
    Ein Pferd, das zwei Reiter trug, kam den Hang empor. Sonja erstarrte und legte die Hand an den Schwertgriff. Doch als das Tier näher kam, erkannte sie einen der Reiter.
    »Tiamu!«
    »Das Mädchen kenne ich nicht«, sagte Peth. »Sie sieht völlig erschöpft aus. Doch den jungen Mann, der sie stützt, habe ich schon näher kennen gelernt!«
    Sonja rannte den Hang hinunter und rutschte immer wieder bedrohlich auf dem brüchigen Schiefer aus. »Tiamu! O Tiamu!«
    »Helft ihr absitzen«, bat der junge Mann. Er trug das Gewand des Priesters, doch sein Umhang war der eines Reisenden, und an seiner Seite hing ein Schwert. »Ihr müsst die Rote Sonja sein, die hyrkanische Kriegerin. Ich heiße Sost.«
    »Was immer auch Euer Name ist, junger Priester, Mitra möge Euch segnen!« Sonja langte hoch und hob das Mädchen vom Pferd.
    »Sonja …«, murmelte Tiamu.
    »Sie lebt – sie ist bei Bewusstsein. Mitra sei Dank!«
    Peth kam herbei, als der junge Priester absaß. »Ich freue mich, dass Ihr meinem Rat gefolgt und rechtzeitig geflohen seid, Sost.«
    »Danke, Peth – aber ich überlebte, obwohl ich Euren wohlgemeinten Rat nicht achtete.«
    »Ich bin überzeugt, wir haben einander so allerhand zu erzählen.«
    »Ja.«
    Sonja, die Tiamu fest an sich drückte, spürte Tränen in den Augen brennen.
    »Hilf mir den Hang hoch, Sonja«, bat das Mädchen. »Ich muss zu Saureb. Ich muss ihm den Stab zurückbringen …«
    »Nein!« unterbrach Sonja sie heftig und ihre blauen Augen funkelten plötzlich wieder voll Grimm. »Er ist ein böser Zauberer – du weißt gar nicht, wie böse! Er hat dich benutzt, obgleich er wusste, dass es dein Tod sein könnte …«
    »Nein, Sonja – nein! Er läuterte mich! Er gab mir die Möglichkeit, die ich brauchte, um mich zu rächen. Eine gewisse Gefahr bestand, aber schließlich … Ihr Götter, nun kann ich wieder mit mir leben, jetzt, da ich weiß, dass das Böse vernichtet ist, das sich mir aufgezwungen hatte. Bitte, Sonja, bring mich zu ihm!«
    Sonja

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